Duisburg. Eine Schule in Duisburg führt einen Jogginghosen-Freitag ein. Lehrer und Eltern sind dagegen, Schüler finden es gut. Kann das funktionieren?
Ob als Trainingsanzughose mit weißen Streifen, weit geschnitten oder mit Bündchen am Fußabschluss oder auch die klassische hellgraue Baumwollvariante: Einmal im Monat finden sich alle gängigen Modelle der Jogginghose auf dem Schulhof der Sekundarschule Am Biegerpark. Viele andere Duisburger Schulen haben Jogger verboten – hier sind sie seit kurzem erlaubt. Allerdings nur einmal im Monat.
Jogginghosen-Freitag an Schule in Duisburg: Eltern und Lehrer waren dagegen
„Wir haben die Jogginghose auf die Tagesordnung der Schulkonferenz gesetzt, uns die Pro- und Kontra-Argumente angehört und dann entschieden“, erklärt Schulleiter Pavel Madzirov. Nach intensiver Diskussion ist an den beiden Standorten der Schule der Kompromiss entstanden, einmal im Monat die vermeintliche Modesünde zu tolerieren – gegen den ursprünglichen Willen von Eltern und Lehrern, die sich dem Kompromiss aber angeschlossen haben.
Schulbesuch am Casual Friday an der SAB: Gut 50 Prozent der Schüler tragen ganz normale Beinkleider, die übrige Hälfte nutzt den Jogger-Tag aus: Die bequemen Hosen werden fast ausschließlich in Schwarz oder Hellgrau getragen, kombiniert mit weißen oder schwarzen Hoodies und natürlich Turnschuhen.
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Die Emotionen um das lagerfeldsche Hassobjekt schlagen auch in der 8c hohe Wellen. Maja findet die Jogginghose nicht so toll und würde auch nicht so rausgehen. Noch schlimmer wären allerdings Schuluniformen, da sind sich die meisten im Raum einig.
Mit Jogginghose in die Schule? Enes findet: „Das sollten wir jeden Freitag dürfen“
Leotrim freut sich über den Jogginghosentag und ärgert sich gerade ein wenig, denn er hat an diesem Freitag nicht an die gelockerte Kleiderordnung gedacht. Enes ist mit dem Casual Friday nur einmal im Monat nicht wirklich zufrieden. „Jogginghosen sind bequem, man fühlt sich wohl und wie zu Hause, das sollten wir jeden Freitag dürfen“, erklärt er.
Der Schulleiter sieht die Thematik gelassen: „Ich habe mich im Vorfeld der Abstimmung enthalten, weil ich niemanden beeinflussen möchte. Generell bin ich da recht entspannt, mir ist wichtig, dass wir einheitliche Regeln haben, die wir jetzt auch einhalten.“ Das funktioniere gut. Madzirov schätzt, dass es etwa 20 Verstöße im Monat gibt.
Jogginghose außerhalb des Casual Friday: Diese Strafe droht an der SAB
Wer mit der Schlabberhose außerhalb des Casual Friday erwischt wird, muss auf dem Schulhof Müll picken. „Da hab ich keine Lust drauf, deshalb trage ich die Jogginghose echt nur einmal im Monat“, versichert Suheil treuherzig und auch der Chef bestätigt, dass es eigentlich immer dieselben sind, die wegen Verstoßes gegen die Kleiderordnung Hofdienst verrichten müssen. „Uns geht es nicht darum, die Kinder zu bestrafen, das fänden wir nicht gut. Es ist eine erzieherische Maßnahme, die fällig wird, wenn man sich nicht an Regeln hält.“