Duisburg. Bis zu 13,39 Euro pro m2 Miete kosten neue Wohnungen in Buchholz. Dahinter steckt ein ausländischer Investor, der auch anderswo in Duisburg baut.

1500 Suchende zählt die Gebag für eine ihrer Wohnungen. Da sollten die 78 Wohnungen, die in Duisburg-Buchholz jetzt fertiggestellt wurden, gerade recht kommen. Aber das Projekt DUI76 auf dem Areal des ehemaligen Bowling Centers an der Düsseldorfer Landstraße ist noch nicht voll vermietet.

Neue Mietwohnungen in Duisburg-Buchholz: 13 Wohnungen sind noch frei

13 Wohnungen sind laut Homepage des Maklers, der den Vertrieb für die neuen Mietwohnungen übernommen hat, noch zu haben. Bei den meisten noch freien Wohnungen handelt es sich um Drei-Zimmer-Wohnungen mit 84 Quadratmetern. 1017 Euro kostet die günstigste Kaltmiete – 12,10 Euro pro Quadratmeter.

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Auch drei kleinere Wohnungen sind noch zu haben: zwei mit jemals zwei Zimmern und 68 Quadratmetern für 867 Euro (das entspricht einem Quadratmeterpreis für die Kaltmiete von 12,75 Euro) sowie eine mit 1,5 Zimmern und 46 m2 (13,39 Euro).

Mieten im Nyoo-Projekt sind bis zu 27,5 Prozent teurer als Neubau-Mieten in Duisburg

Das ist deutlich höher als der Durchschnitt für Neubaumieten in Duisburg, der laut Immobilienbericht von Duisburg Business Innovation (DBI) im Jahr 2022 bei 10,50 Euro lag. Die neuen Wohnungen von Nyoo sind im Vergleich dazu bis zu 27,5 Prozent teurer. Dabei hatte das Unternehmen Nyoo Real Estate, das die Wohnungen in Buchholz gebaut hat, bezahlbaren Wohnraum versprochen – mit preiswerteren Mieten als im Duisburger Durchschnitt.

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So sehen die neuen Wohnungen, die an der Düsseldorfer Landstraße in Duisburg entstanden sind, von hinten aus.
So sehen die neuen Wohnungen, die an der Düsseldorfer Landstraße in Duisburg entstanden sind, von hinten aus. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

DUI76 ist die erste Projektentwicklung für die dänische Pensionskasse PFA. Diese investiert seit einigen Jahren massiv in den deutschen Immobilienmarkt; allein 2018 kaufte sie Wohnungen für eine Milliarde Euro. Nachdem sie zunächst Bestandsbauten aufkaufte, setzt sie in jüngerer Zeit auch auf Neubauprojekte. Die Wohnungen an der Düsseldorfer Landstraße erwarb die PFA 2021 noch vor Baubeginn, einen Kaufpreis nannten die beteiligten Parteien nicht. Die Mieten setzt nach Angaben von Nyoo die PFA als Vermieter selber fest.

Dänische Pensionskasse vermietet Wohnungen in Duisburg – das steckt dahinter

In der vergangenen Woche wurde das gesamte Projekt an die PFA übergeben. Was für die Pensionskasse ein Rendite-trächtiges Investment ist, stößt bei potenziellen Mietern auf Kritik: „Ich gehöre zu den Gutverdienern und kann mir die Miete trotzdem nicht leisten“, sagt gegenüber unserer Redaktion ein Akademiker, der mit seiner Familie eigentlich in eine der Wohnungen hatte einziehen wollen.

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In anderen Städten in Deutschland haben sich Mieter gegen den Ankauf ihrer Wohnungen durch die dänische Pensionskasse gewehrt; in Berlin zum Beispiel führte ihr Protest dazu, dass die Stadt letztlich ihr Vorkaufsrecht für die betroffenen Wohnungen in Anspruch nahm, um die Bewohner vor stark steigenden Mieten zu schützen. Der Unterschied zu Duisburg: Beim dortigen Ankauf handelte es sich um Bestandswohnungen.

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Die Nyoo Real Estate, deren Buchholzer Wohnungen jetzt der dänischen Pensionskasse PFA gehören, baut auch an anderer Stelle im Duisburger Süden, allerdings ohne Beteiligung von PFA: 181 Wohnungen plant das Unternehmen im Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Die Zielgruppe: Familien, Paare und Singles mit mittlerem Einkommen.

>> DUI76: DAS NEUBAUPROJEKT IN ZAHLEN

  • Das Projekt DUI76 umfasst 78 barrierefreie Wohnungen an der Düsseldorfer Landstraße 76.
  • Verteilt sind sie auf drei Wohngebäude, die entlang der vielbefahrenen Hauptstraße und rund um einen Innenhof mit Spielflächen angeordnet sind.
  • Das 5463 Quadratmeter große Grundstück lag vorher brach.