Duisburg. In einem Mehrfamilienhaus im Duisburger Süden sind LEG-Mieter nach einem Wasserschaden seit Tagen ohne Wasser. Verzweiflung über die Zustände.

Melitta Bartscht kann nicht mehr. Die 67-Jährige ist verzweifelt, kann ihre Tränen kaum noch zurückhalten, als sie von ihrer Notlage berichtet. „Erst tropft das Wasser von der Decke und jetzt geht nichts mehr. Ich kann seit Tagen weder duschen noch Wäsche waschen, das Geschirr säubern oder die Spülung der Toilette betätigen.“

Vor einer Woche habe Melitta Bartscht die Schadenshotline der LEG angerufen und einen Wasserschaden gemeldet. „Ich denke, dass es irgendwo in der Wand einen Rohrbruch gibt. Bei mir tropft das Wasser von der Decke und das Badezimmer ist auch schon klamm und feucht“, sagt die Duisburgerin. „Bei meiner Nachbarin oben sieht es ganz schlimm aus. Dort schimmeln schon die Wände.“

Duisburger Mieter warten auf Reaktion der LEG nach Schadensmeldung

Das habe die Mieterin so auch dem telefonischen Mietservice des Wohnungsunternehmens erklärt. „Die Dame hat den Schaden aufgenommen und passiert ist erst einmal nichts“, berichtet Melitta Bartscht, die seit sieben Jahren in der Dürerstraße in Duisburg-Hüttenheim lebt.

Von den Wänden kommt bereits der Putz runter. Der Wasserschaden im Haus ist noch nicht behoben.
Von den Wänden kommt bereits der Putz runter. Der Wasserschaden im Haus ist noch nicht behoben. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Erst drei Tage später, nach erneuter Schadensmeldung, sei ein Monteur gekommen. „Der hat vorsorglich erst einmal das Wasser im ganzen Haus abgestellt“, sagt die Hüttenheimerin. „Seitdem ist aber nichts passiert. Wir sitzen hier alle auf dem Trockenen. Es kümmert sich niemand.“ Ein Zustand, der für die vier Parteien in dem Mehrfamilienhaus kaum zu ertragen ist. „Ich bin Krebspatientin, meine Nachbarin hat ein kleines Kind. Wir können nicht einmal kurz Hände waschen. Vom Rest mal ganz abgesehen. Das ist nicht nur bei den aktuellen Temperaturen furchtbar“, sagt die Mieterin.

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Am Mittwoch dann der kurze Hoffnungsschimmer, als nach vier Tagen endlich wieder ein Handwerker in der Dürerstraße erscheint: „Der hat sich den Schaden aber auch nur angeschaut, um einen Bericht für die LEG anzufertigen“, ist Melitta Bartscht fassungslos. „Es passiert also wieder nichts. Ich möchte endlich duschen und meine Wäsche waschen. Das kann so nicht weitergehen.“

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Auch über die Kommunikation mit der LEG ist die Mieterin verärgert. „Ich fühle mich total allein gelassen. Als ich der Mitarbeiterin vom Reparatur-Notdienst gesagt habe, dass ich nicht mehr weiter weiß und das Problem öffentlich machen möchte, hat sie mir nur gesagt, dass es das dann ja wohl jetzt gewesen sei. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch machen soll.“

LEG bedauert den Vorfall. Leck noch nicht gefunden

Auf Nachfrage bedauert die LEG den Vorfall. „Wir tun alles dafür, hier schnellstmöglich eine Lösung zu finden“, sagt LEG-Sprecher Mischa Lenz. Noch am Tag der Schadensmeldung sei die LEG „selbstverständlich“ sofort tätig geworden. „Ein Kollege war vor Ort und die Ortung wurde umgehend beauftragt“, so der Sprecher. Er habe auch versucht, in die Wohnung zu gelangen, wo die Ursache des Schadens liegt, doch der Mieter sei nicht anwesend gewesen. Das sei auch am Mittwoch der Fall gewesen. „Wir stehen aber nun im Austausch und ein zeitnaher Termin wird abgestimmt. Sobald die Leckage dann geortet ist, kann es mit den Reparaturarbeiten losgehen.“

Uneinig sind sich LEG und Mieterin, was das abgestellte Wasser betrifft. „Das Wasser ist nicht abgestellt“, sagt der Sprecher. „Das hat uns die Mieterin bestätigt.“ Darüber kann sich Melitta Bartscht nur wundern: „Bei mir läuft kein Wasser. Noch immer nicht.“

>>MIETWOHNUNGEN DER LEG

  • Nach eigenen Angaben bietet die LEG rund 167.000 Menschen ein Zuhause.
  • In Duisburg verfügt das Unternehmen laut Homepage über aktuell 25 freie Wohnungen, acht davon im Duisburger Süden.