Duisburg. Das ehemalige Gebäude der HSPV in Duisburg-Großenbaum bekommt schon bald einen neuen Mieter. Vor der Nutzung soll das Gebäude umgebaut werden.

1370 Studenten der Hochschule für Polizei und Verwaltung (HSPV) wurden noch 2022 in Großenbaum unterrichtet, inzwischen wurde der Standort an der Albert-Hahn-Straße nach deren Umzug in die Innenstadt aufgegeben. Bald soll er eine neue Nutzung bekommen: Dort soll das Studieninstitut der Stadt Duisburg einziehen. Diese Information der Redaktion bestätigt ein Stadtsprecher auf Nachfrage.

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„Das gesamte Gebäude soll zu einem möglichst frühen Zeitpunkt angemietet werden“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Über den Mietvertrag werde derzeit noch verhandelt. Wann das einstige HSPV-Gebäude wieder genutzt wird, stehe daher noch nicht fest.

Die Großenbaumer Immobilie verfügt über 5275 Quadratmeter und 40 Kursräume, dazu eine Kantine und eine Bibliothek; Platz genug für das Studieninstitut der Stadt Duisburg. Es ist eines von zwölf Studieninstituten in Nordrhein-Westfalen. Diese bilden Beschäftigte der Kommunalverwaltungen aus und weiter.

Studieninstitut Duisburg: Ausbildung und Fortbildung für 777 Personen

Zum 30. Juni absolvierten nach Angaben der Stadt 557 Personen eine Aus- oder Weiterbildung am Studieninstitut Duisburg, für das zweite Halbjahr 2023 erwartet die Stadt weitere 220 Teilnehmer. Unterrichtet werden sie von rund 100 Dozenten, von denen fünf hauptamtlich angestellt sind.

Rund um die HSPV kam es immer wieder zu Parkplatzproblemen. Droht das erneut?
Rund um die HSPV kam es immer wieder zu Parkplatzproblemen. Droht das erneut? © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Bislang ist das Studieninstitut Duisburg an der Beekstraße in der Altstadt ansässig. Auch dort ist die Stadt Mieterin, genutzt wird die Adresse neben dem Studieninstitut auch vom Personalamt sowie dem Amt für Soziales und Wohnen. Die 6247 Quadratmeter sind derzeit noch bis Anfang 2026 angemietet. „Weitere Standorte werden durch das Studieninstitut Duisburg bedarfsgerecht gebucht, zum Beispiel seit 2021 im Tectrum“ an der Bismarckstraße in Neudorf, ergänzt Hiedels.

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Keine Angaben macht er zu den gezahlten Mietpreisen. Bei Büroimmobilien im Bestand betrug die Durchschnittsmiete im Jahr 2022 pro Quadratmeter 10,70 Euro. Bei diesem Preis würde die Stadt für den Standort Beekstraße pro Jahr gut 800.000 Euro zahlen, für das einstige HSPV-Gebäude zusätzlich gut 677.000 Euro.

HSPV-Gebäude an der Albert-Hahn-Straße soll barrierefrei umgebaut werden

Einen weiteren Standort für das Studieninstitut hat die Stadt 2021 an der Mercatorstraße 74-78 in der Innenstadt angemietet. Den kann sie allerdings noch nicht nutzen: „Der Vermieter kann der Stadt Duisburg mangels einer Nutzungsänderungsgenehmigung die vertraglich zugesagten Flächen noch nicht zur Verfügung stellen.“ Entsprechend zahlt die Stadt hier noch keine Miete, die Flächen stehen zurzeit leer.

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Das Problem mit dem Standort Beekstraße: Er „ist nicht barrierefrei“, teilt Hiedels mit. „Dies war der Hauptgrund für die Suche neuer Räumlichkeiten.“ Damit auch Behinderte sich am Studieninstitut aus- und fortbilden können, sollen die Standorte an der Mercatorstraße und an der Albert-Hahn-Straße umgebaut werden – letzterer wurde als barrierearm, nicht aber als barrierefrei vermarktet. „Nach den Umbauten ist eine uneingeschränkte Teilnahme für betroffene Personen möglich.“

Auch wenn das Studieninstitut Duisburg so schnell wie möglich in das ehemalige HSPV-Gebäude in Großenbaum ziehen soll – ob es dort dauerhaft bleibt, ist noch nicht sicher. „Die Stadt Duisburg plant für das Studieninstitut in Zukunft nur einen Standort, der derzeit aber noch nicht feststeht.“ Das kann allerdings formale Ursachen haben: Für die Anmietung ist ein Ratsbeschluss nötig.

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  • Die Großenbaumer werden aufmerksam beobachten, wie sich die neue Nutzung des ehemaligen HSPV-Gebäudes auf die Parkplatzsituation auswirken wird.
  • Zur Immobilie gehören 250 Stellplätze.
  • Mit 777 Teilnehmern an Ausbildung und Fortbildung rechnet die Stadt am Studieninstitut Duisburg für das zweite Halbjahr 2023. Reisen sie alle mit dem Auto an, wird es wieder eng im Umkreis der Albert-Hahn-Straße – das hatte auch früher schon für Konflikte mit Anwohnern gesorgt.