Duisburg. Nach der Beecker Kirmes sind die Besucher genervt vom ÖPNV. Beim Feuerwerk fährt die letzte Bahn, der Nachtbus ist voll. Jetzt reagiert die DVG.

Nach dem Feuerwerk auf der Beecker Kirmes, dem Höhepunkt des fünftägigen Traditionsjahrmarktes im Duisburger Norden, war der Frust über die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) bei den zahlreichen Kirmesbesuchern groß.

Denn als die letzte Rakete gegen 23 Uhr den Nachthimmel mit goldenen Funken erleuchtete und anschließend die Karussells und Imbissbuden zum Endspurt ansetzten, hatte die Straßenbahn 901 schon das letzte Mal an der Haltestelle „Beeck Denkmal“ gestoppt. Der nächste Nachtbus (NE 1) zum Hauptbahnhof um kurz vor Mitternacht konnte längst nicht alle Fahrgäste mitnehmen. Den voll besetzten Bus stoppte der Fahrer erst gar nicht an den nächsten beiden Haltestellen, sondern fuhr durch (wir berichteten).

„Nicht bedarfsgerecht“: ÖPNV nach dem Feuerwerk bei der Beecker Kirmes schafft Frust

Die DVG hat die Vorfälle am späten Dienstagabend, 4. Juli, eingehend geprüft und nimmt nun gegenüber der Redaktion Stellung. „Leider hatten wir aufgrund der Unklarheit, ob die Kirmes stattfindet oder nicht, nicht viel Zeit, den Zusatzverkehr zu planen“, schickt DVG-Sprecherin Kathrin Naß vorweg und verweist damit auf Shuttlebusse der Linie 907.

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Dagegen betont der städtische Kirmesveranstalter Duisburg Kontor, dass „seit vielen Monaten“ festgestanden habe, dass die Beecker Kirmes steigen wird. Allerdings hat die Stadttochter öffentliche Prognosen über erwartete Besucherzahlen stets vermieden.

DVG will 2024 mehr Shuttlebusse für den Traditionsrummel im Duisburger Norden einplanen

Für die Beecker Kirmes im nächsten Sommer rechnet die Verkehrsgesellschaft damit, so Kathrin Naß weiter, dass die DVG die Zusatzfahrten an Kirmestagen „bedarfsorientierter“ planen könne. Es sollen mehr Shuttlebusse eingesetzt werden, „auch die neuen Bahnen werden den Fahrplan entlasten“. Das freut Duisburg Kontor, wie Sprecher Alexander Klomparend mitteilt: „Die Bürger erwarten zurecht, dass sie mit Bus und Bahn zur Kirmes kommen können.“

Tatsächlich wurde auf der Linie NE 1 zum Hauptbahnhof und nach Oberhausen nur ein Standardbus eingesetzt, erläutert die DVG-Sprecherin. Die größeren Gelenkbusse „können nicht den gleichen Linienweg fahren“. Der Standardbus ist für 116 Fahrgäste ausgelegt, in einen Gelenkbus passen 20 Fahrgäste mehr.

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Es sei „immer eine Herausforderung, alle Besucherinnen und Besucher direkt nach Ende der Veranstaltung“ per ÖPNV nach Hause zu bringen. Doch neben dem NE 1 habe es nach dem Feuerwerk noch andere Möglichkeiten gegeben. Bis 1 Uhr nachts sind demnach auch noch zwei der drei Kirmesshuttle zwischen Marxloh und Laar gefahren. Zusätzlich waren fünf „MyBus“-Autos im Einsatz, die je bis zu fünf Menschen transportieren dürfen.

Alle Beteiligten geben sich aber zuversichtlich, dass der Nahverkehr bei der Beecker Kirmes 2024 besser funktioniert – und dass der Frust der Besucher nach dem Feuerwerk dann ausbleibt.