Duisburg. Die von Geldautomatensprengern verwüstete Targobank in Duisburg-Walsum wird nicht wieder aufgebaut. Was diese Entscheidung für die Kunden bedeutet.
Die Targobank zieht sich endgültig aus Duisburg-Walsum zurück. Nachdem zwei Kriminelle im Dezember einen Geldautomaten in Aldenrade an der Friedrich-Ebert-Straße gesprengt und durch die Explosion in der Targobank-Filiale erhebliche Schäden verursacht haben, hat sich das Kreditinstitut jetzt, ein halbes Jahr später, gegen den Wiederaufbau entschieden und gibt den Standort auf.
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„Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, die Filiale in Duisburg-Walsum nicht wieder zu eröffnen“, sagt Targobank-Sprecher Dirk Suceska im Gespräch mit der Redaktion. Ausschlaggebend seien die „massiven Schäden durch die Geldautomatensprengung im Dezember 2022“, wie der Sprecher erläutert. „Die Schäden sind leider größer als zunächst gedacht.“
Nach Automatensprengung: Kunden weichen auf benachbarte Filialen aus
Seitdem die Filiale in Aldenrade notgedrungen geschlossen ist, seien die Kundinnen und Kunden aus Walsum von benachbarten Filialen betreut worden. Diese sind in Alt-Hamborn (Hamborner Altmarkt 21), in der Duisburger Innenstadt (Kuhtor 1), in Dinslaken (Neustraße 62) und in Oberhausen-Sterkrade (Bahnhofstraße 38). Die Kundschaft sei schon darüber informiert, dass die Targobank in Aldenrade nicht wieder eröffnet. Die Menschen aus Walsum müssen bei ihren Bankgeschäften aber auch künftig nicht auf vertraute Gesichter verzichten, denn alle acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Friedrich-Ebert-Straße bleiben in den Standorten in Hamborn und Dinslaken, wo sie seit Dezember eingesetzt sind.
Doch nicht nur die verwüstete Filiale wird nicht wieder aufgebaut, dort wird es künftig auch keine neuen Geldautomaten mehr geben, wie die das Kreditinstitut ausführt, „denn wir betreiben ausschließlich Automaten in unseren Räumlichkeiten“.
Nach gesprengtem Geldautomat in Duisburg-Walsum: Targobank reagiert in ganz Deutschland
Als unmittelbare Reaktion auf die Explosion in Aldenrade habe die Targobank deutschlandweit entschieden, den Zugang zu den Geldautomaten in allen Selbstbedienungsbereichen nachts zu verwehren und sie von 23 bis 6 Uhr zu schließen. Damit wolle man einerseits die Kunden schützen, sagt Dirk Suceska, weil die Kriminellen bislang immer nachts zugeschlagen haben. Außerdem solle es Kriminellen zusätzlich erschwert werden, in die Filialen zu gelangen. „Der Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen setzt sich fort, sodass wir auf das Verständnis unserer Kundschaft setzen“, sagt Suceska und deutet eine weitere Reaktion auf den Vorfall im Duisburger Norden an. Das Kreditinstitut habe an allen Standorten die Sicherheitsmaßnahmen erhöht; Details möchte die Targobank aber nicht nennen.
Sollte einzelnen Walsumer Kunden die Entfernung zu den nächsten Filialen zu weit sein, können sie Online-Banking nutzen, Bankgeschäfte mit ihren Beratern per Telefon abwickeln oder Hausbesuche in Anspruch nehmen. In Stadtteilen ohne Targobank könne man Bargeld beim Einkaufen abheben, etwa an der Supermarkt-Kasse oder an Tankstellen. Zudem fallen bei Kreditkarten, für die das Angebot Gratis-Cash gilt, bei Geldautomaten anderer Banken meist keine Gebühren an.
>> Weitere Automatensprengungen im Duisburger Norden
● Die Täter kamen in der Nacht zum 1. Dezember auf einem Motorroller zur Targobank in Aldenrade. Gegen 2.55 Uhr sprengten sie einen Geldautomaten, und durch die Explosion wurde die Filiale verwüstet und die Gebäudefassade stark beschädigt. Die Automatensprenger haben keine Beute gemacht.
● Der Duisburger Norden wurde zuletzt immer wieder von Geldautomatensprengern heimgesucht: erst im Juli 2022 die Volksbank in Aldenrade, dann im Oktober die Filiale in Röttgersbach sowie die Postbank in Aldenrade und im Dezember die dortige Targobank, bei der ein Video die Flucht der Täter zeigte. Im Februar 2023 jagten zudem Kriminelle mit Clanbezug in Alt-Hamborn einen Automaten an einer Häuserwand in die Luft.