Wedau. Beim Schützenfest blicken die Bürgerschützen Wedau bereits auf das Jahr 2025. Für den 100. Vereinsgeburtstag haben sie einen Herzenswunsch.

Als König der Bürgerschützen in Duisburg-Wedau führt Holger Kühnen den Verein ins Jubiläumsjahr 2025. Er setzte sich am Samstag beim Königs- und Prinzenvogelschießen gegen zwei Mitbewerber durch. Als Königin steht ihm seine Frau Simone zur Seite. Schon 2017 stellten beide das Königspaar. Neue Prinzessin ist Lilli Römer, Tellprinzessin Mia Carolina Walter.

Bürgerschützen im Duisburger Süden vor dem 100. Gründungstag

Der 1925 gegründete Verein besteht seit 99 Jahren. Was bei Karnevalisten schon Grund genug für ein „Rheinisches Jubiläum“ wäre, bedeutet für die Schützen hingegen, sich auf das große Jubiläumsjahr vorzubereiten. Zunächst feierte die „Gartenstadt“ aber wie ehe und je mit Kinderfest, Bürger- und Gästevogelschießen, Tanzpartys im Festzelt, Festumzügen, der Königsparade auf dem Wedauer Markt und dem großen Krönungsball am Sonntagabend.

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Was die Wedauer umtreibt, ist der fehlende Festplatz im Ortsteil. Die Fläche an der Masurenallee/Am See, traditioneller Schauplatz des Schützenfestes, steht seit einigen Jahren nicht mehr zur Verfügung. Seither steht das Festzelt auf dem gemeinsam mit dem Kneipp-Verein genutzten Gelände am Strohweg. Dort befindet sich auch das Vereinsheim der Schützen.

Bauarbeiten in Wedau verlängern die Anfahrt zum Vereinsheim

Das ist, zwischen Seen und Wald gelegen, zwar ein echtes Idyll, hat aber den Nachteil, dass die Wedauer Bürger einen relativ weiten Weg haben, um das Festgelände zu erreichen. Außerdem: Wer derzeit mit dem PKW zum Strohweg möchte, muss den Umweg über die Baustraße des Neubaugebiets „6-Seen-Wedau“ nutzen. Das ist zwar eine intessante Route, verlängert aber die Anreise deutlich.

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Das soll sich nach dem Wunsch des Vorstands ändern, wenn der Verein im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. „Wir brauchen einen neuen Festplatz, das kann kein Dauerzustand bleiben“, sagt Präsident Rainer Büchel. Es sei bereits Bewegung in die Angelegenheit gekommen, deutet der Chef der Wedauer Schützen an, ohne konkret zu werden: „Wir sind mit der Politik im Gespräch und guten Mutes, dass sich da etwas tut.“

In Sachen Schießanlage für die Sportschützen hat sich bereits etwas getan. Früher befand sich die Anlage im Keller der ehemaligen Gaststätte „Zu den Eichen“. Nachdem der 130 Mitglieder starke Verein dort nach dem Umbau – heute befinden sich in dem Gebäude Wohnungen – nicht mehr erwünscht war, gab es über zehn Jahre keine vereinseigene Trainingsmöglichkeit mehr.

Als neuer Schützenkönig führt Holger Kühnen die Wedauer Bürgerschützen ins Jubiläumsjahr. Als Königin steht Simone Kühnen an seiner Seite. Das Bild zeigt beide beim Festumzug der Schützen am Samstag.
Als neuer Schützenkönig führt Holger Kühnen die Wedauer Bürgerschützen ins Jubiläumsjahr. Als Königin steht Simone Kühnen an seiner Seite. Das Bild zeigt beide beim Festumzug der Schützen am Samstag. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Neue Anlage für die Sportschützen ist seit April in Betrieb

Um den Schießsport weiter betreiben zu können, durften die Wedauer zum Glück auf den Anlagen benachbarter Vereine ihren Sport – wenn auch mit Einschränkungen – weiter ausüben. Seit April verfügen die Bürgerschützen im Keller ihres Vereinsheims nun über eine hochmoderne, digitale Schießanlage mit fünf parallelen Ständen. Ermöglicht und finanziert wurde die Einrichtung dank Fördermitteln des Landes und durch viele freiwillige Arbeitsstunden der Mitglieder.

Damit fehlt nur noch einer neuer Festplatz. Sollte der zum runden Vereinsgeburtstag Realität werden, wäre nicht nur Präsident Büchel mehr als glücklich über ein ganz besonderes Geschenk zum „100sten“.

BÜRGERSCHÜTZEN UND SCHÜTZENBRUDERSCHAFTEN

  • Die Wedauer stellen den einzigen Bürgerschützen-Verein im Duisburger Süden, der nicht den historischen Schützenbruderschaften St. Sebastianus angehört.
  • Was den Unterschied ausmacht, erläutert Rainer Büchel, der sich deshalb als Präsident und nicht als Brudermeister bezeichnet: „Die historischen Bruderschaften sind eng mit der Katholischen Kirche verknüpft. Wir haben diese Bindung nicht, sind offen für alle Bürger. Frauen sind bei uns gleichberechtigt, da gibt es keine Beschränkungen.“