Duisburg. Dr. Arnd Köfler legt bei Thyssenkrupp Steel sein Vorstandsmandat nieder. Das führt zu weiteren Führungswechseln in der Duisburger Stahlindustrie.
Der Technologievorstand von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), Dr. Arnd Köfler, legt sein Vorstandsamt zum 30. Juni 2024 nieder. Der 57-Jährige leitet als Chief Technologie Officer (CTO) das vor zwei Jahren gebildete Transformationsressort und hat dort die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Duisburg maßgeblich vorangebracht. Für den laut TKSE einvernehmlichen Abschied gibt es ausschließlich persönliche Gründe, erklärt das Unternehmen in einer kurzen Pressemitteilung.
Köflers Nachfolge tritt zum 1. Juli 2024 Dennis Grimm an, Technik-Chef der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM). Dort wird Dr. Peter Biele, bisher Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Rasselstein, neuer technischer Geschäftsführer.
Thyssenkrupp Steel: Top-Ingenieur geht – Nachfolger kommt von HKM
Der Aufsichtsratsvorsitzende von TKSE, Sigmar Gabriel, würdigte die Verdienste von Köfler. Der 57-Jährige habe „in entscheidenden Zeiten unter hohem Einsatz und mit voller Leidenschaft die grüne Transformation geplant und bis zum Förderbescheid und Baubeginn der ersten Direktreduktionsanlage auf den Weg gebracht. Vor allem für diese Leistung gebührt ihm unser ganz besonderer Dank und unser Respekt. Für seinen weiteren Weg wünschen wir ihm viel Erfolg und persönlich alles Gute.“
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Anerkennende Worte für den promovierten Ingenieur gibt es vom Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats. „Wir bedauern seine Entscheidung, aber respektieren sie“, so Tekin Nasikkol am Freitag. „Arnd Köfler hat in schwierigen Zeiten einen guten Job gemacht.“ Nasikkol lobt das gute Verhältnis zu den Mitarbeitenden und zur Mitbestimmung. „Er ist ein kompetenter Technikvorstand und ein toller Mensch. Viele von uns werden ihn vermissen.“
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Die Laufbahn im Thyssenkrupp-Konzern begann für Arnd Köfler 1994 bei HKM, wo er bis 2013 unter anderem die Rohstahl-Erzeugung leitete, ehe er die Stahlproduktion bei TKSE übernahm. In den Vorstand wurde Köfler 2017 berufen. Bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Dennis Grimm: Rückkehr in den Duisburger Norden nach 15 Jahren
Eine TKSE-Vergangenheit hat Dennis Grimm, der nach drei Jahren als technischer Vorstand der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann nach Duisburg-Bruckhausen wechselt. Der Maschinenbau-Ingenieur begann 2004 als Betriebsingenieur in Beeckerwerth, ab 2009 war er drei Jahre lang am Aufbau des Stahlwerks in Brasilien beteiligt. Nach einer weiteren Station in der Essener Konzernzentrale und drei Jahren beim Anlagenbauer Uhde übernahm der gebürtige Dinslakener 2019 die Leitung der Kokerei bei HKM.
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Im September 2021 trat der 45-Jährige die Nachfolge von Dr. Herbert Eichelkraut an, beide waren bereits gemeinsam in Brasilien tätig. Die Dekarbonisierung der Produktion hat seither auch Dennis Grimm beschäftigt: Für die Hütte im Duisburger Süden hat er ein Konzept für den Bau einer Direktreduktionsanlage entworfen. Während für die HKM die Entscheidung über die milliardenschwere Investition noch aussteht, wird Dennis Grimm die Grundsteinlegung für die erste DRI-Anlage wohl als verantwortlicher TKSE-Vorstand erleben.
Einen deutlich kürzeren Arbeitsweg hat künftig Dr. Peter Biele, nach 13 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp-Tochter Rasselstein in Andernach wird er zum 1. Juli neuer technischer Geschäftsführer der HKM. Der 58-Jährige lebt in Duisburg, er hat sich in dieser Woche bereits im Hüttenwerk im Duisburger Süden vorgestellt.