Duisburg. Unter dem Dach der Grillo-Werke AG operieren künftig vier eigenständige Gesellschaften. Deshalb stellt sich der Duisburger Zink-Spezialist neu auf.

Die Grillo-Werke ändern ihre Unternehmensstruktur. Künftig sollen die operativen Geschäftsbereiche unter dem Dach der Grillo-Werke AG in Marxloh als eigenständige Gesellschaften arbeiten. Ziel sei es, „den Konzern für die Zukunft weiterhin nachhaltig und effizient aufzustellen“ teilte das Familienunternehmen am Dienstag mit.

Tochtergesellschaften bleiben vollständig im Besitz der Duisburger AG

Im Zuge dieser Umstrukturierung werden die bisherigen Geschäftsbereiche Chemie, Metall (Performance Materials und Corrosion Solutions) und Energy Solutions ab dem 1. Juli als eigenständige Töchter des Traditionsunternehmens agieren. Diese neuen Gesellschaften werden unter folgenden Namen firmieren: Grillo Chemicals GmbH, Grillo Zinc Metals GmbH, alle mit bisherigem und künftigem Sitz in Duisburg, sowie die Grillo Zinc Powder GmbH (ehemals Grillo Zinkoxid GmbH) am Standort Goslar.

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Alle vier Gesellschaften bleiben zu 100 Prozent im Besitz der Grillo AG. Für die Belegschaft ändert sich nichts außer den Anstellungsverhältnissen, die von der AG auf die neuen Gesellschaften übergehen. Geführt werden diese von den bisherigen Geschäftsbereichsleitern.

Mehr Transparenz und Eigenverantwortung: Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der Grillo AG, verordnet dem Unternehmen eine neue Struktur.
Mehr Transparenz und Eigenverantwortung: Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der Grillo AG, verordnet dem Unternehmen eine neue Struktur. © Reto Klar | Reto Klar

„Diese Entscheidung ist Teil unserer Strategie, den einzelnen Geschäftsbereichen mehr Transparenz und Eigenverantwortung zu ermöglichen und einen klaren betrieblichen Fokus zu schaffen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der AG, Ulrich Grillo, „für unsere Kunden und Lieferanten bedeutet dies eine noch stärkere und somit effizientere Fokussierung auf das Kerngeschäft der jeweiligen GmbH.“

Neue Schwefeldioxid-Anlage im Marxloher Werk vor dem Start

Auf dem Werksgelände in Marxloh setzen die Grillo-Werke gerade die größte Einzelinvestition ihrer 180-jährigen Firmengeschichte um. In die Modernisierung und Erweiterung seiner Produktionsanlage für Schwefeldioxid investiert der Spezialist für Zinkmetallurgie und Schwefelchemie nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro.

Die um einen neuen Spaltofen ergänzte Anlage soll ab Mitte 2024 bis zu 73.000 Tonnen Schwefeldioxid produzieren, das vor allem in der Lebensmittelindustrie (Zuckerproduktion, Weinherstellung) und in der Papierindustrie (Bleiche) Verwendung findet. Grillo ist der größte Produzent der Chemikalie im deutschsprachigen Raum. Die Emissionen sollen dank moderner Technik weiterhin unterhalb der bereits genehmigten Grenzwerte bleiben, hat Grillo angekündigt.

STICHWORT: DER GRILLO-KONZERN

  • Grillo ist ein bedeutender Zinkverarbeiter und Hersteller von Schwefel-Chemikalien. Das 1842 in Duisburg von Wilhelm Grillo gegründete Unternehmen zählt heute 1400 Mitarbeitende an sechs Produktionsstandorten in Deutschland und Westeuropa. Vertriebsgesellschaften gibt es in 25 Ländern auf fünf Kontinenten.
  • Der Konzern befindet sich zu 100 Prozent in Familienbesitz, er wird seit 2004 in fünfter Generation geführt von Ulrich Grillo. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der 64-Jährige Kaufmann durch sein Amt als Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), dass er von 2013 bis 2016 bekleidete.