Duisburg. Die Stadt Duisburg hat Anwohnern die Pläne für die Umgestaltung der Düsseldorfer Straße präsentiert. Beim Thema „Parkplätze“ kippt die Stimmung.

Die Stadt Duisburg plant für 4,5 Millionen Euro die Neugestaltung für einen Teil der Düsseldorfer Straße. Das geht bereits aus dem „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt“ (IHI) hervor. Im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung haben die Stadtplaner erstmals ihre Ideen für den Bereich zwischen der Friedrich-Wilhelm-Straße und der Mercatorstraße den Anwohnern präsentiert.

Mehr Grün, eine Stärkung des Radverkehrs, bessere Querungsmöglichkeiten und eine Verbesserung des Mikroklimas – so lassen sich die Ziele zusammenfassen, die Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, und seine Kolleginnen und Kollegen in einem Planungsvorschlag erarbeitet haben.

Düsseldorfer Straße: Entrée zur Innenstadt soll besser werden

„Die Düsseldorfer Straße ist die südliche Zufahrtsstraße zur Innenstadt“, erklärt Trappmann. Trotz des breiten Straßenquerschnitts mit der ehemaligen Straßenbahntrasse, die nun in Teilen begrünt ist und als Parkraum genutzt wird, sei der Radverkehr nicht ausreichend geschützt, fasst er die aktuelle Situation zusammen. Das sichere Queren der Straße sei für Fußgänger auf dem 550 Meter langen Abschnitt zwischen Mercatorstraße und Friedrich-Wilhelm-Straße nur punktuell möglich. Das Entree zur Innenstadt sei nicht ansprechend und müsse aufgewertet werden.

Die Einschätzungen werden von einem Großteil der rund 100 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern geteilt. Auch viele Schülerinnen und Schüler haben an der öffentlichen Versammlung am Montagabend im Lehmbruck Museum teilgenommen. In einer Meinungsabfrage sollten die Anwesenden mit Klebepunkten etwa auf Karten oder Skalen von 1 bis 10 markieren, für welche Bereiche der Düsseldorfer Straße sie Handlungsbedarf sehen oder wie sie die Sicherheit für den Radverkehr einschätzen.

Düsseldorfer Straße: Verschwinden 125 Parkplätze?

Was die Anwohner und interessierten Bürger zu diesem Zeitpunkt der Veranstaltung noch nicht wissen: Für mehr Grün soll Parkraum weichen, vor allem im Bereich Friedrich-Wilhelm-Straße bis zur Realschulstraße. „125 Parkplätze sollen insgesamt wegfallen“, erklärt Monika Müller von der Verkehrsplanung. Und mit dieser Aussage kippt die Stimmung bei einigen Anwesenden.

„Das ist eine Zumutung“, sagt eine Anwohnerin der Düsseldorfer Straße. Schon jetzt gebe es eine große Parkplatznot im Viertel. „Wir werden auf die Barrikaden gehen“, erklärt ein Mann, der um den Wert seiner Immobilie fürchtet. „Welche Alternativen hätte man als Anwohner, wenn 125 Parkplätze wegfallen?“, wird gefragt.

Antworten gibt es dazu an diesem Abend nicht. Noch sei man in einem „frühen Planungsstadium“, beschwichtigt Trappmann, der mit seinem Team Meinungen und Ideen der Bürger für die Planung berücksichtigen möchte.

Parkplätze entlang der Düsseldorfer Straße sollen weichen. Geplant sind deutlich mehr Grünflächen.
Parkplätze entlang der Düsseldorfer Straße sollen weichen. Geplant sind deutlich mehr Grünflächen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Ein Kreisverkehr und mehr Kunst im öffentlichen Raum

Der Planungsvorschlag sieht auch einen Kreisverkehr statt Ampeln auf Höhe der Realschulstraße vor, der den Verkehr vor dem Steinbart-Gymnasium entzerren soll. Die Grünflächen entlang der Straße sollen um 70 Prozent von bislang 1100 Quadratmeter auf 1900 Quadratmeter erhöht werden. Durch die Entsiegelung soll das Mikroklima verbessert werden, erklären die Stadtplaner.

An dieser Kreuzung (Düsseldorfer Straße/Realschulstraße) könnte zukünftig ein Kreisverkehr entstehen, um den Verkehr zu entzerren.
An dieser Kreuzung (Düsseldorfer Straße/Realschulstraße) könnte zukünftig ein Kreisverkehr entstehen, um den Verkehr zu entzerren. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Der Übergang zum Kant-Park und der Innenstadt soll so ebenfalls attraktiver werden. Denkbar sei auch ein besonderer Bodenbelag: Bunte Kacheln, die Kunstwerke auf den Gehwegen ergeben, sowie Kunst im öffentlichen Raum könnten so einen fließenden Übergang zum Lehmbruck und der Cubus-Kunsthalle bieten. Aktuell habe die Straße mit den parkenden Autos eher eine Barrierewirkung, so die Einschätzung der Stadtplaner.

Das Lehmbruck Museum grenzt mit dem Kantpark an die Düsseldorfer Straße. Der Charakter als bedeutender Museumsstandort der Stadt soll auch bei der Neugestaltung der Straße eine Rolle spielen.
Das Lehmbruck Museum grenzt mit dem Kantpark an die Düsseldorfer Straße. Der Charakter als bedeutender Museumsstandort der Stadt soll auch bei der Neugestaltung der Straße eine Rolle spielen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

>> Umgestaltung der Düsseldorfer Straße: Zeitplan

  • Die Kosten für die Maßnahme werden im IHI auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt Duisburg wird sich für die Finanzierung um Städtebaufördermittel von Bund und Land bemühen. Ziel sei es, den Förderantrag im Herbst 2025 zu stellen.
  • Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung werden die Pläne überarbeitet, bevor sie der Politik vorgelegt werden, erklärt Trappmann das Prozedere bis zum Ratsbeschluss. 2026 könnte der Umbau beginnen.