Duisburg. Am Ratsbeschluss für die Planung eines neuen Tierheims gibt es Kritik im Umweltausschuss. Warum Naturschützer den Standort ablehnen.
Die Planung eines neuen Tierheims auf einer landwirtschaftlichen Fläche gegenüber dem Businesspark Asterlagen hat der Rat der Stadt im April ohne vorherige Beteiligung des Umweltausschusses beschlossen. An diesem Verfahren gab es in der Sitzung des Ausschusses am Freitag Kritik. Naturschützer haben Bedenken gegen die Wahl des Standortes.
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Naturschutzbeirat: Neues Duisburger Tierheim auf „besonders geschützten Böden“
„Wir unterstützen den Neubau eines Tierheims in Duisburg, aber nicht im Außenbereich“, betont Dr. Johannes Meßer. Es handele sich beim Acker zwischen Rheindeich und Essenberger Straße um „besonders geschützte Böden“, so der Vorsitzende des Naturschutzbeirates der Stadt. Den Tierheimbau an dieser Stelle lehne der Beirat auch ab, „weil wir die Gefahr der Erweiterung sehen“, so Meßer weiter.
Er erinnert an Pläne, das Gewerbegebiet auf den landwirtschaftlichen Flächen zu erweitern. „Die Umweltauswirkungen sind sehr erheblich“, sagt Meßer zur Tierheim-Planung. Die Ausweisung von 75 Parkplätzen für das Tierschutzzentrum sei „absolut unverständlich“ für den Bereich, der schon aktuell durch den Straßenverkehr stark belastet sei.
BUND: Weitere Versiegelung von Fläche ist „nicht akzeptabel“
Dass der Ausschuss die bereits gefällte Entscheidung des Rates nur noch zur Kenntnis nehmen konnte, ärgert auch Kerstin Ciesla. „Welche Alternativen wurden geprüft?“, fragt sich die Vorsitzende des BUND in Duisburg. Eine weitere Versiegelung von Freiflächen sei „nicht akzeptabel“, statt dessen hätte man ehemalige Bergbauflächen der Zeche Walsum oder am Schacht 2/5 im Stadtnorden auswählen können. Ciesla: „Ich sehe nicht, dass der Bau im Außenbereich alternativlos ist.“
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Auf diese Fläche sei die Wahl gefallen wegen der „veränderten Grundstücksanforderung und der stadtweit erfolglos betriebenen, intensiven Suche nach potenziellen, gut erreichbaren Standorten im beplanten Innenbereich, vorzugsweise in Gewerbegebieten“, hatte die Stadt mitgeteilt. Einem Tierheim-Bau auf einer Freifläche im Businesspark Asterlagen hatten sich die Anlieger widersetzt.
Stadt: Mehr als 20 Flächen für Tierheimbau „intensiv geprüft“
„Welche Versuche sind denn gescheitert?“, fragte auch Manfred Krossa, Sprecher der SPD im Umweltausschuss. Mehr als 20 Flächen seien betrachtet worden, entgegnete Dr. Randolph Kricke, Leiter der unteren Umweltschutzbehörde bei der Stadt. Es habe, auch für die genannten Zechenflächen, „eine intensive Prüfung stattgefunden“.