Duisburg. In Duisburg werden in diesen Tagen 6,5 Tonnen Post an die Wähler verschickt. Hier gibt es bis zum 9. Juni Sonderaktionen zur Briefwahl.

Post zur Europawahl am Sonntag, 9. Juni, bekommen in den nächsten Tagen 322.000 Duisburger. Der Grund für den Rekordwert: Erstmals sind bei der Wahl des EU-Parlaments auch die 16- und 17-Jährigen wahlberechtigt. Um die Wahlbeteiligung zu steigern, die 2019 nur bei 50 Prozent lag, plant das Duisburger Wahlamt mehrere Sonderaktionen.

In Duisburg sind 14.256 Erstwähler bei der Europawahl 16 oder 17 Jahre alt

Zunächst gilt’s, alle Wahlberechtigten schriftlich zu informieren. Dazu schaffte die Verwaltung am Montag die Wahlbenachrichtigungen ins Briefzentrum der Post im Businesspark Asterlagen. Die 322.000 Briefe füllten 640 gelbe Kästen mit jeweils 250 Briefen. Auf 13 Behälterwagen rollten sie in die „Großannahme“ der Post, ihr Gewicht summiert sich auf rund 6,5 Tonnen. Erstmals sind 27.900 junge Duisburgerinnen und Duisburger zur Europawahl aufgerufen, insgesamt 14.256 Erstwähler sind 16 oder 17 Jahre alt.

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In den vergangenen Tagen liefen im städtischen Druckzentrum die Maschinen auf Hochtouren. 48 Stunden dauert der Druck der Benachrichtigungen, weitere vier Tage mit jeweils zwei Schichten die Kuvertierung. „Für uns ein guter Probelauf für das nächste Jahr“, sagt Stadtdirektor und Wahlleiter Martin Murrack. Im September oder Oktober 2025 stehen Wahlen zum Bundestag an, bei der anschließenden Kommunalwahl werden auch RVR-Parlament, Integrationsrat und Oberbürgermeister/in gewählt.

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Wahlbenachrichtigungen: Größter Einzelauftrag für das Briefzentrum Asterlagen

„Das übersteigt unsere Druck-Kapazitäten“, erklärt Andreas Weinand, der Leiter der Stabstelle Wahlen. „Wir werden die Aufträge ausschreiben und vergeben. Viele andere Städte machen das bereits.“ Eigene Drucker hat auch die Stabsstelle selbst – die Geräte reichen aus, um die Briefwahl-Unterlagen für den Versand vorzubereiten.

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Die Wahlbenachrichtigungen zu versenden, ist der mit Abstand größte „Einzelauftrag“ des Jahres für das Asterlager Briefzentrum. Allerdings nicht der einzige seiner Art. „Wir verschicken die Unterlagen für alle Kommunen in den Postleitzahl-Bezirken 46 und 47“, erklärt Georg Schikowski. Symbolisch startete der Leiter des Briefzentrums am Montag mit Wahlleiter Martin Murrack die Sortiermaschinen.

Größter Einzelauftrag des Jahres für das Briefzentrum: Stadtdirektor Martin Murrack (links) übergab am Montag 6,5 Tonnen Post an  Vertriebsmanager Bernd Bohnes (Mitte) und den Leiter des Briefzentrums, Georg Schikowski (rechts).
Größter Einzelauftrag des Jahres für das Briefzentrum: Stadtdirektor Martin Murrack (links) übergab am Montag 6,5 Tonnen Post an Vertriebsmanager Bernd Bohnes (Mitte) und den Leiter des Briefzentrums, Georg Schikowski (rechts). © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

1000 Briefe extra für jeden Duisburger Postzusteller

Fortan geht’s ruckzuck: Die Anlagen erkennen die Anschriften, die Sendungen werden bereits auf die Gangfolge der Postboten vorsortiert. Schon am Dienstagmorgen stehen sie in den über das Stadtgebiet verteilten Post-Stützpunkten. „Jeder Postzusteller hat rund 1000 Briefe extra im Gepäck“, erläutert Schikowski, „das entspricht etwa der doppelten Menge eines durchschnittlichen Arbeitstages“.

Etwa zehn Prozent der Benachrichtigungen können in der Regel in Duisburg nicht zugestellt werden, berichtet Stabsstellenleiter Weinand. „Aus den unterschiedlichsten Gründen, etwa, weil Bürger verzogen sind oder kein Namensschild am Briefkasten ist.“ Wer keine Benachrichtigung bekommt, kann aber dennoch in seinem Wahllokal zur Stimmabgabe gehen. Wer im Wählerverzeichnis registriert ist, braucht dazu nur einen Personalausweis.

Für alle Fragen zur Europawahl: Stadt hat eine Hotline geschaltet

Briefwähler benötigen allerdings den QR-Code auf den Wahlbenachrichtigungen, um die Unterlagen zu beantragen. Alternativ können sie auf der Webseite briefwahl.duisburg.de per Internet oder per E-Mail an briefwahl@stadt-duisburg.de die Unterlagen anfordern. EU-Bürger können sich noch bis zum 19. Mai ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. Mehrsprachige Informationen darf die Stadt nicht mit den Benachrichtigungen verschicken. „Der Text ist vorgeschrieben“, erklärt Andreas Weinand. Alle Fragen beantwortet die eigens geschaltete Wahlrecht-Hotline, erreichbar unter 0203 283 3333.

BRIEFWAHL: HIER GIBT ES SONDERAKTIONEN FÜR ANTRAG UND ABGABE

  • Stadtdirektor Martin Murrack rechnet bei der Europawahl am 9. Juni mit bis zu 50.000 Briefwählern.
  • Sie bekommen ihrer Unterlagen per QR-Code auf den Benachrichtigungen, per Internet, E-Mail oder telefonisch (s. Text) sowie bei den Briefwahlstellen in den sieben Bezirksämtern und bei der Stabsstelle Wahlen, In den Haesen 84, in Homberg.
  • Für die Postzustellung sollen die ausgefüllten Wahlbriefe tunlichst bis zum 5. Juni im Briefkasten sein, spätestens bis zum 6. Juni.
  • Beantragen und abgeben können Duisburger ihre Briefwahl-Unterlagen bei Sonderaktionen: Am Sonntag, 12. Mai, von 12 bis 16 Uhr beim letzten MSV-Heimspiel der Saison an der Schauinslandreisen-Arena; am Freitag, 17. Mai, von 12 bis 15 Uhr an der Köpi-Brauerei in Beeck, dort gibt ein Freigetränk für jeden Wähler; und am Samstag, 8. Juni, von 10 bis 14 Uhr am Landschaftspark Nord.
  • Außerdem ist die Stabsstelle Wahlen in den nächsten Wochen auf vielen Wochenmärkten präsent, um Anträge und Unterlagen entgegenzunehmen.