Duisburg. Taxifahrer sind sauer: Uber-Wagen aus anderen Städten tummeln sich vermehrt in Duisburg. Dabei gelten für sie besondere Regeln. Die Vorwürfe.
Die Zahl der Konzessionen für Mietwagen wie Uber ist in Duisburg in den vergangenen Jahren gestiegen – nach Angaben der Stadt von 151 (2022) auf zuletzt 177 (Stand 19. März 2024). Für die Taxifahrer (291 Konzessionen, Stand Februar 2024) wird der Konkurrenzdruck in ihrem ohnehin harten Alltag größer. Und der Markt werde durch eine andere Entwicklung noch umkämpfter: So ärgern sich Taxifahrer zunehmend über Uber-Wagen aus anderen Städten. Dabei gibt es für solche Mietwagen besondere Regelungen.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
„Wir sehen immer wieder Uber-Fahrer aus Essen, Neuss, oder Mettmann, aber vor allem aus Düsseldorf“, berichtet Sebastian Leleux, geschäftsführender Inhaber der beiden Duisburger Unternehmen „Taxi Roto“ und „Taxi West“. „Sie stehen gezielt an zentralen Stellen, zum Beispiel in der Nähe des Hauptbahnhofs, und greifen uns dort Kunden ab.“ Auch Fuat Cetin aus dem Vorstand der Taxi-Funktaxi-Zentrale, der größten in Duisburg, spricht von einem zunehmenden Problem.
Taxifahrer in Duisburg kontra Uber: Diskussionen um Rückkehrpflicht
Leleux geht davon aus, dass die Uber-Fahrer die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht häufig nicht einhalten. Der Hintergrund: Mit Mietwagen dürfen nur Beförderungsaufträge ausgeführt werden, die am Betriebssitz oder in der Wohnung des Unternehmers eingegangen sind. Nach dem beendeten Auftrag hat der Mietwagen unverzüglich zum Betriebssitz zurückzukehren.
Ein Beispiel: Ein Uber-Fahrer bringt einen Kunden vom Düsseldorfer Flughafen nach Duisburg und muss dann eigentlich sofort wieder in die Landeshauptstadt zurückfahren – es sei denn, er hat vor der Fahrt von seinem Betriebssitz oder der Wohnung oder während der Fahrt fernmündlich einen neuen Auftrag erhalten.
Stadt Duisburg: Kontrollen sind schwierig
Auch deshalb seien Kontrollen in der Praxis so schwierig, teilt die Stadt Duisburg auf Nachfrage der Redaktion mit. „Bei Überprüfungen vor Ort können Mietwagenbetreiber stets nachweisen, dass sie gerade einen Fahrtauftrag haben beziehungsweise einer hereinkam, Pause gemacht wird oder der Wagen auf dem Rückweg zum Betriebsstandort ist“, erklärt Sprecher Falko Firlus.
Auch interessant
Wie kontrolliert Uber selbst die Einhaltung der Rückkehrpflicht? Diese Frage hat Christoph Weigler, Deutschland-Chef des Unternehmens, bereits Anfang des Jahres in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe wie folgt beantwortet: „Dass die Autos hier nach einer Fahrt leer zum Betriebssitz zurückkehren müssen, kann man in anderen Ländern niemanden erklären“, so Weigler. „Aber es ist deutsches Recht und wir tun unser Möglichstes, dass das auch eingehalten wird.“
Uber-Chef wehrt sich
Uber sei der einzige Anbieter im Markt, der dafür eine technologische Lösung entwickelt habe. „Über unsere App werden grundsätzlich nur Fahrten an Autos vermittelt, die sich auf dem Rückweg zum Betriebssitz befinden oder vorab schon einen neuen Auftrag erhalten haben“, sagt Weigler.
Die Stadt Duisburg betont, dass sie nicht nur die Rückkehrpflicht und nicht nur Mietwagen-, sondern auch Taxiunternehmen stichprobenartig kontrolliert – zum Beispiel mit Blick auf gültige Konzessionen. In den vergangenen Jahren sei diesbezüglich aber kein Unternehmen negativ aufgefallen.
An allen genehmigten Fahrzeugen müssen sogenannte Ordnungsnummern angebracht werden, damit diese direkt als Taxi (gelbe Ordnungsnummern) oder Mietwagen (blaue Ordnungsnummern) erkennbar sind., erklärt Stadtsprecher Falko Firlus.