Duisburg-Altstadt. Im Club Viersieben an der Steinschen Gasse setzen die neuen Chefs konsequent ihr Konzept um. Die beiden Duisburger haben noch viel vor.
Das „Boothaus“ in Köln gehört zu den besten fünf Clubs der Welt – und hängt damit sogar das Berliner „Berghain“ ab. Ein Duisburger Club möchte ähnlich hoch hinaus: Die Chefs des „Viersieben“ haben jedenfalls große Ziele. Fest steht schon jetzt: Mit ihrem Club haben Niklas Lotze und Nils Schmidt etwas völlig Neues geschaffen. Und sie haben noch viel vor.
Club „Viersieben“: Betreiber haben immer an ihr Konzept geglaubt
Ein Besuch vor Ort: Das charakteristische Kellergewölbe mit seinen vielen Nischen und Ecken ist geblieben. Aber sonst erinnert nicht mehr viel an die ehemalige Duisburger Kult-Disco „Old Daddy“. Vor einem Jahr feierte das „Viersieben“ Eröffnung. Seitdem locken „modernste Sound- und Lichtinstallation, angesagte DJs und eine einzigartige Clubatmosphäre“ an die Steinsche Gasse 48 in der Altstadt.
Wo früher regelmäßig Rock und Metal zu hören war, finden heute verschiedene Events für immer unterschiedliche Zielgruppen statt. Genau das ist das Konzept der jungen Inhaber, an das die beiden 26-Jährigen von Anfang an geglaubt haben. „Wenn du hier jedes Wochenende einfach nur öffnen und Musik spielen würdest, wäre der Club schon lange dicht“, sagt Nils Schmidt.
Der Erfolg scheint ihm recht zu geben: Konkrete Zahlen nennen die Chefs zwar nicht. Aber, so sagen sie, inzwischen kämen die Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen. Gerade im Hardstyle-Bereich seien Veranstaltungen oft schon im Vorfeld ausverkauft. Dazu trage vor allem die „Underground-Atmosphäre“ im „Viersieben“ bei.
Gäste aus Bochum, Mönchengladbach und aus den Niederlanden
Aber auch die anderen Events würden funktionieren. Der Laden sei sehr „clean“, deswegen sei hier vieles möglich. „Wir haben Besucher aus Bochum, Mönchengladbach oder auch aus den Niederlanden“, zählt Niklas Lotze auf. Insgesamt falle die Bilanz nach dem ersten Jahr so positiv aus, dass man 2024 sogar auf die Sommerpause verzichten wolle, die es 2023 noch gegeben hätte. Auch das Team rund um die beiden Inhaber wurde aufgestockt: Inzwischen arbeiten rund 30 Mitarbeiter auf Mini-Job-Basis im „Viersieben“, dreimal mehr als am Anfang.
Und Lotze und Schmidt sehen noch mehr Potenzial nach oben: Gerade haben die zwei Party-Macher eine zweite Area eröffnet. Was „Old-Daddy“-Besucher noch als kleineren Raum im hinteren Bereich kennen, wird nun regelmäßig zu einem weiteren Dancefloor mit einem zusätzlichen DJ oder Artist. Das Programm soll sich immer an dem Genre orientieren, um das es gerade in der vorderen Area geht.
Dort wurde die Tanzfläche inzwischen verkleinert und der DJ-Bereich so versetzt, dass sich Gäste und Mann oder Frau an den Reglern besonders nah sind. „Das kommt heutzutage besser an“, erklärt Nils Schmidt. Auch im „Bootshaus“ in Köln, wo schon DJ-Stars wie David Guetta oder Avicii auflegten, werde so gefeiert. Der angeblich „beste Club Deutschlands“ dient in vielerlei Hinsicht als Vorbild für das „Viersieben“. „Unser Konzept kommt dem des Bootshauses am nächsten“, sagen Schmidt und Lotze.
Party-Trends, Innovationen und Künstliche Intelligenz
Auch für die Zukunft setzen sie auf Party-Trends und Innovationen. „Wir testen an allen Ecken und Enden, wie wir noch einen draufsetzen können“, sagt Niklas Lotze. So könnte es vielleicht bald eine LED-Wand beim DJ geben, auf der mithilfe einer Künstlichen Intelligenz kunstvolle Bilder und Animationen gezeigt werden sollen. Die Gäste auf dem Dancefloor könnten so ein noch besseres 360-Grad-Setting erleben. Auch eine LED-Installation an der Decke ist im Gespräch. „Allerdings ist die Decke hier unten eine Herausforderung“, sagt Schmidt und lacht.
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Und so wird sich das ehemalige „Old Daddy“ auch künftig weiter wandeln. Denn mit ihrem „Viersieben“ wollen die Inhaber immer wieder Neues schaffen.