Duisburg/Düsseldorf. Schlechte Nachrichten für Schüler und Pendler: Bald beginnt auf der Linie S1 zwischen Düsseldorf und Duisburg eine Sperrung. Die Auswirkungen.
Insgesamt gute vier Wochen legen Streckensperrungen den S-Bahn-Verkehr in Duisburg lahm. Unmittelbar nach den Osterferien beginnt die Deutsche Bahn mit Gleis- und Weichenarbeiten auf der Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf – und sorgt damit für Ausfälle und Schienenersatzverkehr auf der Linie S1, die für viele Schülerinnen und Schüler sowie Pendler von großer Bedeutung ist.
In diesen drei Zeitfenstern fällt die S1 zwischen Duisburg und Düsseldorf aus
- von Freitag, 12. April, 21 Uhr, bis Freitag, 26. April, 23 Uhr
- in den Nächten 26./27. April und 27./28. April, jeweils von 23 bis 6.15 Uhr
- von Sonntag, 28. April, 22 Uhr, bis Freitag, 10. Mai, 6 Uhr
Während der beiden langen Sperrungen wird die S1 in beide Fahrtrichtungen durch Busse ersetzt. Die fahren zwischen Düsseldorf-Unterrath und Duisburg Hauptbahnhof die Stationen ab.
Diese Haltestellen der S1 werden nur von Bussen angefahren
- Düsseldorf Flughafen
- Düsseldorf-Angermund
- Duisburg-Rahm
- Duisburg-Großenbaum
- Duisburg-Buchholz
- Duisburg-Schlenk
Der Schienenersatzverkehr endet auf Duisburger Seite also mit der Ankunft am Hauptbahnhof. Während der nächtlichen Sperrungen halten laut Bahn „mehrere S-Bahnen“ zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Duisburg Hauptbahnhof nur in Düsseldorf Flughafen. Alle anderen Zwischenhalte werden auch per Bus angefahren, wie oben erklärt. Die Bahn weist darauf hin, dass die Fahrtzeiten der Busse von denen der gewohnten Bahnen abweichen und die Ersatzhaltestellen nicht immer direkt am jeweiligen Bahnhof liegen.
Große Auswirkungen der S1-Sperrung auf Duisburg
So eine Sperrung ist an sich schon ärgerlich genug, im Kontext kann sie aber ein wahres Chaos heraufbeschwören. Das liegt daran, dass die S1 nicht nur für Berufspendler zwischen Duisburg und Düsseldorf von enormer Bedeutung ist – sondern gerade auch innerhalb Duisburgs für etliche Schüler und Arbeitnehmer. Während der beiden langen Sperrungsblöcke ist auch der Regionalexpress 2 (RE2) zwischen Düsseldorf und Osnabrück von den Arbeiten betroffen. Zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Essen Hauptbahnhof fallen die Züge aus, als Ersatz nennt die Bahn die Linie RE1, bei der während des ersten Sperrungsblocks allerdings die Haltestelle Düsseldorf Flughafen entfällt.
Ebenfalls betroffen ist die Linie RE3 zwischen Duisburg und Düsseldorf, allerdings nur im ersten der beiden langen Sperrungsblöcke. Für den Regionalexpress wird laut Betreiber Eurobahn Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Linie RE19 fahren während des ersten Sperrungsblocks von Düsseldorf Hauptbahnhof bis Oberhausen-Sterkrade ohne Zwischenhalte durch, hält also auch nicht in Duisburg. In Fahrtrichtung Düsseldorf fällt nur der Halt Düsseldorf Flughafen aus. Auch im ersten Sperrungsblock fallen die Züge der Linie RE11 zwischen Essen Hauptbahnhof und Düsseldorf Hauptbahnhof aus.
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Ja, die S-Bahnen in Duisburg werden durch Busse ersetzt. Doch auch wenn die Deutsche Bahn die Routen dieser Busse (noch) nicht veröffentlicht hat – beide denkbaren Möglichkeiten würden die Fahrtzeiten enorm verlängern. Die unwahrscheinlichere Alternative würde in großen Teilen über die B8/A59 führen, mit zwei entscheidenden Nachteilen. Zum einen müssten die Busse an jeder Haltestelle von der Autobahn ab- und wieder auffahren, zum anderen müssten sich die Busse durch die Verengung der A59 im Kreuz Duisburg-Süd quetschen, das schon jetzt im kleinsten Störfall zur Staufalle wird.
Fahren die Ersatzbusse in Duisburg „über Land“, drohen lange Fahrtzeiten
Wahrscheinlicher ist also, dass die Ersatzbusse ab der Haltestelle Angermund „über Land“ fahren, also über die Rahmer Straße, die Angermunder Straße, die Großenbaumer Allee, von der Haltestelle Buchholz dann über den Kalkweg zum Schlenk und dort schließlich auf die A59 zum Hauptbahnhof. Ideal ist das offensichtlich auch nicht. Ampeln, Rückstau, Radverkehr, all das und mehr könnte die Fahrtzeit der S1-Ersatzbusse ordentlich in die Länge ziehen.
Egal, welche Route die Busse letztendlich nehmen: Das Fassungsvermögen reicht natürlich nicht an das einer S-Bahn mit zwei Wagons heran, neben einem längeren Schul- und Arbeitsweg blühen den Duisburgern also auch noch kuschelige Fahrten in überfüllten Bussen. Die Sperrung dürfte auch Auswirkungen auf die U79 zwischen Duisburg und Düsseldorf haben, je nach Wohnort in der Stadt ist die Straßenbahn-Linie nämlich eine valide Alternative zur S-Bahn.