Duisburg. In Duisburg sind neuerdings die Hasen los: Wer entdeckt die Langohren? Was es mit der Aktion zu Ostern auf sich hat und wo die Tiere sind.

Ostereier-Suche einmal anders: In Duisburg-Duissern sind die Hasen los. Seit einigen Tagen hoppeln die Langohren über Häuserwände, lugen an Fallrohren empor, tapsen über Briefkästen und Balkone. Die gemalten Gesellen sind die Idee einer Streetart-Künstlerin, die schon den Zaunkönig kreiert hat.

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Wer genau hinter der süßen Aktion steckt, soll allerdings geheim bleiben. Die Erfinderin arbeitet anonym. Damit sie nicht entdeckt wird, klebt sie die Bilder nachts – und zwar so, dass der Kleber möglichst keinen Schaden anrichtet. Denn streng genommen ist auch Paste Art, so nennt man die Kunstform, bei der Kunst auf öffentliche Flächen gekleistert wird, illegal. Sie gilt als „wildes Plakatieren“ und ist eine Ordnungswidrigkeit. Aber in Duissern freuen sich eigentlich alle, wenn sie den Zaunkönig oder eben jetzt die Häschen entdecken. Per Mail oder über Instagram bekommt sie sogar Fanpost…

Der Zaunkönig ist seit dem ersten Corona-Lockdown in Duisburg unterwegs

Die Figur hat die 44-Jährige während des ersten Corona-Lockdowns in die Freiheit entlassen und zahlreiche große und kleine Duisserner haben sich seither auf die Spuren des putzigen Vogels begeben. Im vergangenen Jahr hat sich dann ein junger Fan gewünscht, dass der Zaunkönig auch mal einen Hasen-Freund bekommen sollte. „Ich habe mir dann gedacht, dass man ja Hasen nicht einfach so aus dem Hut zaubern kann. Und dann: Doch. Also habe ich den Zaunkönig zaubern lassen.“ Weil der Zaunkönig aber immer alles besonders gut machen möchte, probte er das Zaubern jeden Tag. „Dabei hat er wohl ein bisschen übertrieben“, beschreibt die kreative Duisburgerin und schmunzelt. Aus seinem Hut sind seither nämlich nicht nur ein oder zwei, sondern ganz viele Hasen gesprungen. „Mehr als 100 sind es“, verrät die Ideengeberin. Sie selbst empfindet sich weniger als Künstlerin, denn als „Kritzlerin“.

Drei verschiedene Exemplare gibt es, die sie vervielfältigt und dann zu Dutzenden ausgeschnitten hat. „Am Ende hatte ich einen tauben Daumen.“ Anschließend zog sie mit einem Höckerchen los, um die Hasen freizulassen. Zur frühen Stunde ist so gut wie niemand mehr auf den Straßen. Besonders groß ist die Streetart-Künstlerin nicht, aber die meisten Hasen sollten sowieso etwas niedriger angebracht werden, damit möglichst viele Kinder die Tiere entdecken.

Künstlerin denkt sich das ganze Jahr Aktionen aus

Ein engagierter Duisserner hat inzwischen mehr als 80 gefunden. „Ich glaube an Karma. Wenn man den Menschen etwas Schönes gibt, kommt es auch zurück. In Zeiten, von denen schöne Sachen fast nie umsonst sind, finde ich es gut, anderen eine Freude zu machen“, beschreibt die Hasen-Mama ihre Motivation.

Der Zaunkönig ist übrigens im ganzen Jahr unterwegs. Zum Valentinstag tauchte er als Liebesbotschafter auf. Weihnachten gab es Exemplare mit Kerzen und Kugeln. Und vielleicht wird der Geselle auch mal unter die Gärtner gehen.

Bisher ist die Künstlerin vor allem in Duissern unterwegs. Einen Ausflug gab’s aber zum Beispiel auch mal zum Ludgeriplatz nach Neudorf. Dort hängt vor dem AT-elier eine Pinnwand, die jeden Monat von anderen gestaltet wird. Auch als es eine Streetart-Aktion am Bauzaun in der Innenstadt gab, war der Zaunkönig vertreten. Ein Trip in andere Städte ist aber erst einmal nicht geplant. „Die Szene in Düsseldorf ist sehr Düsseldorf. Ich habe in Duissern die tollste Bühne, die ich mir vorstellen kann.“

>> Hasensuche geht noch mindestens bis zum Osterwochenende

Bis Ostern bleiben die Häschen bestimmt noch hängen. Die Standorte werden nicht verraten, aber in der Falkstraße, Hansastraße, in der Schreiberstraße oder rund um den Kreisverkehr an der Kardinal-Galen-Straße lohnt ein Besuch.

Es gibt momentan ein kleines Gewinnspiel. Unter allen Spaziergängern, die sich auf den Weg machen, um die Hasen zu suchen und zu zählen, wird ein Kuscheltier verlost. Antworten gehen an zaunkoenig_duisburg@web.de.