Duisburg-Walsum. Autos erobern in Duisburg immer mehr Gehwege. In Walsum behindert dies Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Stadt soll jetzt handeln.
Bürgersteige sind für Fußgänger da, doch in Duisburg-Walsum erobern sich Autos immer mehr Gehwege. Zum Problem geworden ist das auf der Kurfürstenstraße. Dort sind neben den Bürgersteigen mit weißer Farbe Autoparkplätze markiert. Zahlreiche moderne Autos sind eigentlich deutlich zu breit für diese nur aufgemalten Parkplätze. Trotzdem stellen ihre Fahrerinnen und Fahrer ihre Wagen ab, die dann auf den Bürgersteig ragen und diesen verengen. Das will die Bezirksvertretung Walsum künftig verhindert wissen und sieht die Stadt Duisburg in der Pflicht.
„Durch diese Praxis wird die vorgegebene restliche Breite des Gehwegs für Fußgänger stark beeinträchtigt“, erläutert das Wählerbündnis Junges Duisburg, warum die Fraktion an der Kurfürstenstraße Handlungsbedarf sieht. Eltern mit Kinderwagen oder Gehbehinderte mit Rollatoren könnten demnach den Bürgersteig oft nicht mehr ungehindert nutzen und müssten teils notgedrungen auf die Fahrbahn ausweichen.
Gudrun Henne (Junges Duisburg) verweist darauf, dass an der Kurfürstenstraße auch eine Wohnstätte für Behinderte liegt, weshalb viele Menschen mit Rollatoren und in Rollstühlen unterwegs seien. Durch die zugeparkten Bürgersteige hätten die Betroffenen „arge Probleme“.
Autos behindern Fußgänger auf Bürgersteigen – Stadt Duisburg soll stärker kontrollieren
Deshalb möchte die Bezirksvertretung nun von der Stadtverwaltung zunächst wissen, ob und wie oft kontrolliert wird, dass die Parkplatzmarkierungen von Autofahrern nicht missachtet werden. Außerdem sollen die Fachleute im Rathaus erläutern, wie sie künftig sicherstellen wollen, dass die Bürgersteige von Fußgängern mit Kinderwagen oder Rollatoren sowie von Rollstuhlfahrern genutzt werden können.
Dass sich die Situation für die Betroffenen nachhaltig verbessert, bezweifelt Reinhard Efkemann (SPD) im Gespräch mit der Redaktion. Als Vorsitzender des Duisburger Seniorenbeirats wisse er, dass die Kurfürstenstraße in Walsum angesichts der „Parknot“ längst „kein Einzelfall“ sei.
„Dieses Problem gibt es in Duisburg dauerhaft“, insbesondere in kleinen Straßen. „Die Stadt kontrolliert den ruhenden Verkehr zu wenig, das muss besser werden“, fordert Efkemann. „Nur wenn regelmäßige Kontrollen stattfinden, ändert sich das Verhalten der Menschen.“
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Daher begrüßt er den Vorstoß der Bezirksvertretung Walsum, mit dem die Bürgersteige den Fußgängern zurückgegeben werden sollen. Solche Debatten könnten laut Reinhard Efkemann schon bald zunehmen. Denn auf Vorschlag des Seniorenbeirats und auf Beschluss des Rates sollen künftig alle sieben Stadtbezirke ehrenamtliche Seniorenbeauftragte bekommen, die sich als Ombudsmänner und Ombudsfrauen für Ältere bei den Behörden einsetzen sollen. Der Konflikt zwischen Autofahrern ohne Parkplatz und seniorengerechten Gehwegen gehört auch zu ihren Themen.