Duisburg. Ein Kunde von Rheinpower, Online-Marke der Stadtwerke Duisburg, kündigt, wartet lange auf eine hohe Rückzahlung. Was der Energieversorger sagt.

Wolfgang Höfges macht den Verantwortlichen bei Rheinpower, der Online-Marke der Stadtwerke in Duisburg, schwere Vorwürfe. Monatelang wartet der Kunde aus Jüchen nach seiner Kündigung zum 31. Oktober 2023 auf die Schlussrechnung – in Erwartung einer hohen Rückzahlung des Energieversorgers.

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Telefonisch sei seit langem niemand zu erreichen. „Auf Mails reagiert Rheinpower nur sporadisch und dann mit nichtssagenden, sich wiederholenden Textbausteinen“, so Höfges. Daraufhin bittet er das Büro des Oberbürgermeisters und Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Sören Link, mehrmals um Hilfe. Letztlich ohne Erfolg, sagt der ehemalige Rheinpower-Kunde. Er habe nur einen Anruf erhalten. „Dabei wurde die Verzögerung mit einem EDV-Problem begründet, aber das müsste ja schon über vier Monate bestehen“, erklärt Höfges.

Stadtwerke Duisburg: Rheinpower-Kunde wartet monatelang auf hohe Rückzahlung

Erst kürzlich hat er die Schlussrechnung erhalten, die ein Guthaben von 2000 Euro aufweise. Ein Sprecher des Energieversorgers verweist auf aktuelle Probleme zu. So werde die Stadtwerke AG genau wie viele andere große Unternehmen in der Energiebranche „bei der Bearbeitung hunderttausender Kundenkontakte“ durch externe Dienstleister und Callcenter unterstützt. Einer dieser Dienstleister habe nun kurzfristig seinen Betrieb vollständig eingestellt.

Probleme mit Dienstleister

„Zuletzt hatte dieser Dienstleister vor allem Kundenanliegen der Marke Rheinpower bearbeitet“, so der Sprecher. „Das Unternehmen hat umgehend reagiert und einen neuen Dienstleister mit der Bearbeitung dieser Kundenanliegen beauftragt. Aufgrund der Kurzfristigkeit des Wechsels müssen sich hier einige Arbeitsprozesse zunächst noch etablieren“, erklärt er die Verzögerungen.

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Es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, die Servicequalität sicherzustellen. Dazu sollen bereits zahlreiche Schulungsmaßnahmen begonnen haben. „Außerdem wurde diese Entwicklung zum Anlass genommen, den eigenen Kundenservice personell deutlich auszubauen und somit die Servicequalität und Servicegeschwindigkeit zu erhöhen“, betont der Sprecher.

Viele machen ihrem Ärger im Internet Luft

Dies ist auch bitter nötig. In den zahlreichen Rezensionen zur Online-Marke der Stadtwerke Duisburg fällt das Urteil der Kunden größtenteils verheerend aus: Von einem schlechten Kundenservice und Abrechnungsärger ist dort unter anderem mehrmals die Rede.

Dabei betont Rheinpower auf ihrer Internetseite, auf www.rheinpower.de, wie wichtig das Thema Kundenzufriedenheit für das Unternehmen sei. Es arbeite „täglich daran, Abläufe für unsere Kunden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten und diese kontinuierlich zu verbessern“, heißt es dort.

>> RHEINPOWER VERSORGT ÜBER 100.000 ENERGIEKUNDEN

  • Rheinpower liefert nach eigenen Angaben Strom und Gas und versorgt mittlerweile über 100.000 Privatkunden bundesweit.
  • 2009 gestartet, hatte der Energieversorger sein Vertriebsgebiet zunächst im Ruhrgebiet, ehe es schnell auf ganz Deutschland ausgeweitet wurde.