Duisburg. Der VRR-Stationsbericht 2023 zu Duisburgs Bahnhöfen ist da. Vier fallen besonders auf: drei positiv, einer negativ. Wofür es Lob und Kritik gibt.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat einen neuen Stationsbericht für 2023 herausgebracht. In diesem bewerten Profi-Tester des VRR den Zustand der jeweiligen Station in drei Kategorien: Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit. Abgerundet wird der Bericht durch eine Gesamtbewertung.
Auch die 14 Bahnhöfe in Duisburg wurden von den Profi-Testern des VRR bewertet. Dabei fielen drei Bahnhöfe besonders auf – zwei positiv, einer negativ.
VRR-Stationsbericht zu Bahnhöfen in Duisburg
Generell hat sich an drei Bahnhöfen aber einiges verbessert. Meiderich-Ost, Obermeiderich und Duisburg-Schlenk haben in der Gesamtbewertung die Bestnote erhalten: ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr schaffte das kein einziger Duisburger Bahnhof. Die drei Stationen waren 2022 „ordentlich“.
Besonders die Stationen Meiderich-Ost und Schlenk stechen heraus. Die Bahnhöfe haben in zwei der drei Kategorien die beste Bewertung bekommen. In Meiderich-Ost war nur die Aufenthaltsqualität zufriedenstellend und hatte so nur die zweitbeste Note. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich diese aber verbessert. Der Bahnhof sei weniger verschmutzt, erklärt der VRR auf Anfrage dieser Redaktion.
Außerdem seien die Sitzgelegenheiten erneuert oder repariert worden. Auch die Fahrgastinformation habe sich an diesem Bahnhof verbessert. Im vergangenen Jahr habe es dauerhaft einen Fahrplanaushang gegeben. Dieser habe im ersten Quartal 2022 noch gefehlt.
Duisburger Hauptbahnhof verschlechtert sich in der Gesamtbewertung
Der Bahnhof Schlenk hat wie Meiderich-Ost zwei von drei möglichen Bestnoten bekommen. Die Profi-Tester sehen nur bei der Barrierefreiheit einen geringen Handlungsbedarf. Die Aufenthaltsqualität hat sich an dieser Station verbessert. Es habe weniger Verschmutzung, Müll sowie Graffitis gegeben, so der VRR.
Ebenfalls verbessert hat sich in der Gesamtbewertung an der Haltestelle Meiderich-Süd. 2022 war sie noch „entwicklungsbedürftig“, in diesem Jahr empfanden die Profi-Tester sie als „ordentlich“. Der Hauptbahnhof hat sich hingegen auf „entwicklungsbedürftig“ um eine Stufe verschlechtert. Dieser sei verstärkt verschmutzt gewesen. Außerdem seien in zwei Quartalen des vergangenen Jahres Fahrkartenautomaten sowie in einem Quartal die Anzeigentafel defekt gewesen.
Hochfeld-Süd: Duisburgs schlechtester Bahnhof
Aber auch im negativen Sinne sticht ein Bahnhof in Duisburg heraus. Wie im vergangenen Jahr bewerteten die Tester Hochfeld-Süd am schlechtesten. Als einziger Bahnhof im Stadtgebiet hat er in zwei der drei Kategorien die schlechteste Note bekommen. Seine beste Note erhält der Bahnhof in der Kategorie Fahrgastinformation. Hochfeld-Süd ist hier „verbesserungswürdig“.
Insgesamt wurde der Bahnhof als „nicht tolerierbar“ eingestuft. Der Bahnhof bewegt sich weiterhin auf dem niedrigsten Niveau. Schon im vergangenen Jahr wurde der Bahnhof in dieser Kategorie eingeordnet – ebenfalls als einziger in Duisburg. „Trotz intensiver Bemühungen unserer Mitarbeitenden kommt es durch Vandalismus und Graffiti immer wieder zu Einschränkungen für Reisende“, sagt ein Bahnsprecher.
Barrierefreiheit an Duisburgs Bahnhöfen
Am häufigsten bemängeln die Profi-Tester die Beleuchtung an den Bahnhöfen. An der Hälfte der Stationen ist mindestens ein Beleuchtungskörper im Zugangsbereich oder auf dem Bahnsteig defekt, teilt der VRR in seinem Stationsbericht mit. Die häufigsten Ausfälle der Lampen sind am Bahnhof Großenbaum. Dort waren 13 Leuchten kaputt.
Ein weiteres Problem an Duisburgs Bahnhöfen ist die Barrierefreiheit. Fünf der 14 Bahnhöfe sind nicht barrierefrei: Hochfeld-Süd, Rahm, Rheinhausen Ost, Rumeln und Trompet. Sie haben weder einen Aufzug noch eine Rampe, um die Treppenstufen überwinden zu können oder einen höhengleichen Zugang.
In Rahm, Rheinhausen Ost, Trompet und Hochfeld-Süd sehen die Profi-Tester des VRR daher „sehr hohen Handlungsbedarf“ und bewerten sie mit der schlechtesten Note. Wichtig sei, so ein Bahnsprecher, dass es sich bei den Bewertungen lediglich um eine Momentaufnahme handelt.
>>> Darum geht es im Stationsbericht des VRR
- Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) veröffentlicht jährlich einen Bericht zu der Lage an den Bahnhöfen im Verbundraum. Dabei beurteilen Profi-Tester des VRR die Faktoren „Aufenthaltsqualität“, „Fahrgastinformation“ und „Barrierefreiheit“. Zusammengefasst werden diese in einer Gesamtbewertung.
- Der Fokus der Profi-Tester liegt auf der Erwartungshaltung der Fahrgäste. Ausgegangen wird dabei von einer „Ideal-Station“.
- Insgesamt wurden 296 Bahnhöfe im Verbundraum des VRR geprüft. Nur 44 Stationen wurden als „ausgezeichnet“ eingestuft, 124 sind „ordentlich“, 120 sind „entwicklungsbedürftig“. „Nicht tolerierbar“, wie der Bahnhof Hochfeld-Süd, acht Bahnhöfe.