Duisburg. Die schwächelnde Konjunktur und Wertberichtigungen belasten die Bilanz des Werkstoff-Händlers. Warum der Vorstand positiv auf 2024 blickt.
Das niedrige Stahlpreis-Niveau und Abschreibungen haben im vergangenen Jahr das Geschäft des Handelskonzerns Klöckner & Co. (KlöCo) belastet. In seiner Bilanz, die am Mittwoch vorgestellt wurde, schreibt das Duisburger Traditionsunternehmen für 2023 einen Verlust in Höhe von 190 Millionen Euro. Für das Vorjahr hatte Klöckner einen Gewinn in Höhe von 259 Millionen Euro ausgewiesen. Im laufenden Jahr rechnet das Management um Konzernchef Guido Kerkhoff mit einer Erholung des Geschäfts.
Duisburger Konzern verkauft vier europäische Landesgesellschaften
Trotz schwacher Konjunktur erzielte Klöckner auch 2023 bei sieben Milliarden Euro Umsatz (2022: 8,3 Milliarden Euro) ein solides operatives Ergebnis von 190 Millionen Euro (EBITDA). Das negative Konzernergebnis führt KlöCo auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der vier europäischen Landesgesellschaften in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien zurück.
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Obwohl das Ergebnis je Aktie damit bei -1,91 Euro liegt, schlägt der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 0,20 Euro pro Aktie vor (2022: 0,40 Euro). Der Kapitalmarkt honoriert den positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr: Die KlöCo-Papiere legten am Mittwoch bis zu fünf Prozent zu.
Mit dem Erwerb des Unternehmens National Material of Mexico durch die US-amerikanische Tochtergesellschaft Kloeckner Metals Corporation hat der Konzern (8000 Mitarbeitende weltweit) im vergangenen Jahr seine führende Position in der Stahl- und Metalldistribution sowie im Stahl-Service-Geschäft in Nordamerika ausgebaut. Seither hätten „Kunden aus den Bereichen Automobil und Industrie aufgrund des erweiterten Produkt- und Serviceportfolios ein deutliches Mehrvolumen angefragt“, teilt der Handelskonzern mit.
Für 2024 erwartet KlöCo – insbesondere wegen der sinkenden Inflation – auch in seinen wesentlichen europäischen Märkten eine deutlich höhere Nachfrage, die sich bereits in den Absatz- und Umsatzzahlen des ersten Quartals spiegeln soll.
Die 120-jährige Duisburger Unternehmensgeschichte soll spätestens im Sommer 2025 enden. Im vergangenen Dezember hat das Traditionsunternehmen angekündigt, seine Konzernzentrale (rund 250 Beschäftigte) aus dem Silberpalais am Hauptbahnhof in ein Gebäude im sogenannten „Airport Garden“ am Düsseldorfer Flughafen zu verlegen.