Duisburg. Die Eis-Saison in Duisburg hat begonnen: Welche Eisdiele in diesem Jahr etwas zu feiern hat, wer erweitert und was aus Eiscafé Behrens wird.

Im Sommer bilden sich vor „Lilly‘s Eiscafé“ (Krefelder Straße 97) regelmäßig lange Schlangen. Liliana Domke und ihr Team haben nicht nur in Rheinhausen Fans – viele Gäste kommen auch von der anderen Rheinseite in den Duisburger Westen, um „Schokotraum“, Erdnuss-Karamell oder die Klassiker zu schlecken. In den vergangenen Monaten hat Liliana Domke deshalb die benachbarte Fahrschule hinzugenommen, umgebaut und den Café-Bereich vergrößert.

„Lilly’s“ in Rheinhausen hat erweitert und bietet mehr Sitzplätze

Das neue Angebot kommt gut an. Selbst an einem grauen Februartag kommen immer wieder Familien, um die erste Kugel des Jahres zu genießen. Zudem stehen Kaffee und Kuchen auf der Karte. „Es soll aber weiter entspannt bleiben. Die Leute können hier sitzen und sich in Ruhe unterhalten.“

In den vergangenen Monaten hat das „Lilly‘s“ erweitert. Aus der benachbarten Fahrschule wurde nun ein Teil des Cafés.
In den vergangenen Monaten hat das „Lilly‘s“ erweitert. Aus der benachbarten Fahrschule wurde nun ein Teil des Cafés. © WAZ | Fabienne Piepiora

Lilly’s ist keine klassisch-italienische Eisdiele: „Wir machen modernes Eis mit frischen Früchten und hochwertigen Zutaten“, betont Liliana Domke. Zur Saison verarbeitet sie etwa Zitronen aus Amalfi, das Marzipan kommt aus Lübeck.

Die 49-Jährige ist froh, dass ihr Wunsch, eine Eisdiele zu eröffnen, bei den Duisburgern so gut ankommt und die großen und kleinen Kunden ihr die Treue halten. „Wenn das Wetter gut ist und die Sonne scheint, kommen die Leute.“ Das größere Café soll künftig dazu führen, dass die Winterpause kürzer ausfällt. Das freut die Gäste, aber auch die Angestellten.

„Rheineis“ bietet erstmals ein Wintercafé an

2020 haben Linda Karsten und Jonas Simon die beliebte Eisdiele „Rheineis“ übernommen.
2020 haben Linda Karsten und Jonas Simon die beliebte Eisdiele „Rheineis“ übernommen. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Mit einem Wintercafé starten auch Linda Karsten und Jonas Simon in die Saison. Wer in Wedau bei „Rheineis“ einkehrt, kann momentan Bananenbrot, Zimtschnecke oder Brownie mit einer Kugel Eis naschen. „Eis auf Heiß“, lautet das Motto. Deshalb ist das Team in diesem Jahr auch etwas früher gestartet – und die Wedauer und alle anderen Eisliebhaber wissen das Angebot zu schätzen. Und weil mittlerweile eine zusätzliche Mitarbeiterin eingestellt wurde, sind die Öffnungszeiten bei jedem Wetter sichergestellt. Bis Ende März lauten diese noch Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 12 bis 18 Uhr. Werden die Tage länger, werden diese erweitert.

„Zum Kuckuck“ feiert 35. Geburtstag

Einen besonderen Geburtstag feiert in diesem Jahr die Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neuenkamp – sie wurde vor 35 Jahren eröffnet. „Wir sind so eine kleine Eisdiele im Stadtteil. Ich habe so viele Kunden, die extra zu uns nach Neuenkamp (Lilienthalstraße 10) kommen, teilweise von der anderen Rheinseite. Das ist echt toll“, freut sich Inhaberin Silke Maas, die ebenfalls schon seit Jahrzehnten im Job ist.

Claudia Instenberg und Enkelin Alina waren direkt zur Saisoneröffnung wieder bei Silke Maas (re.) in der Eisdiele Kuckuck zu Gast.
Claudia Instenberg und Enkelin Alina waren direkt zur Saisoneröffnung wieder bei Silke Maas (re.) in der Eisdiele Kuckuck zu Gast. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Ende der 80er Jahre ist Silke Maas, eigentlich gelernte Verkäuferin, ins Eis-Business eingestiegen. „Ich habe eine Anzeige gesehen, dass Eis-Autos zu verkaufen waren. Ich hatte an einen Wagen gedacht, aber der Besitzer wollte die nur im Paket abgeben.“ Von jetzt auf gleich war sie im Besitz verschiedener Autos, bestückt mit Softeis-Maschinen und tingelte an den Wochenenden zu Flohmärkten und Festen.

Als 2006 ein Nachfolger für die Eisdiele „Zum Kuckuck“ gesucht wurde, fiel ihre Entscheidung schnell. Die Vorgänger weihten sie ein, wie die kalte Köstlichkeit zubereitet wird. „Die Rezepte kann jeder lesen. Milch, Sahne und frische Zutaten. Aber jeder hat noch ein Geheimnis, das sein Eis besonders macht“, sagt Silke Maas und lächelt bedeutungsvoll. Sie betont, dass für ihre Fruchtsorten stets frisches Obst verarbeitet wird.

Zum 35. Geburtstag hat sie die kleine Eisdiele modernisiert. An der Wand hängen zudem zwei Bilder, Rheinorange-Künstler Lutz Fritsch hat ihr eine Widmung geschrieben – und will zum Geburtstag auch selbst noch einmal nach Neuenkamp kommen. Auch nach all den Jahren findet Silke Maas: „Eis macht glücklich.“

Geöffnet ist aktuell Sonntag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr. Samstags ist Ruhetag.

Eiscafé Behrens-Betreiber möchte gerne in Duisburg bleiben

Eine Eisdiele mit Tradition war auch das Eiscafé Behrens. 52 Jahre existierte die Eisdiele an der Wanheimer Straße in Hochfeld. Vor drei Jahren hat der Gründer und Namensgeber Dietmar Behrens seinen Betrieb an Justin Suginthan übergeben. Das Stammhaus ist mittlerweile Geschichte. Stattdessen wollte Suginthan aus der ehemaligen Apotheke an der Musfeldstraße ein hübsches Café machen. Zwischendurch gab es das Eis, das weiter nach alter Rezeptur hergestellt wird, auch im Ocho. Doch seitdem Suginthan Ärger mit der Stadt wegen Genehmigungen hatte, sind die Bar und auch der benachbarte Behrens-Standort geschlossen.

Ich bin aber fest entschlossen, dass es Behrens-Eis weiter in Duisburg geben soll und das wir eröffnen.“
Justin Suginthan will aus einer alten Apotheke eine Eisdiele machen.

Suginthan zweifelte zwischendurch sogar, ob er überhaupt nochmal in Duisburg etwas eröffnen möchte. „Ich bin aber fest entschlossen, dass es Behrens-Eis weiter in Duisburg geben soll und das wir eröffnen“, betont er nun im Gespräch mit unserer Redaktion. Er möchte die Genehmigung für die Musfeldstraße nun noch einmal komplett neu einreichen – und sich dabei auch Hilfe bei den Wirtschaftsförderern von „Duisburg Business & Innovation“ holen.

>> Wer auf wärmere Temperaturen wartet

Auch die Eisdiele „Primavera“ an der Mülheimer Straße hat bereits geöffnet. Im Duisburger Süden können Schleckermäuler schon bei „Eis Käsemann“ am Walderbenweg einkehren. Der Salon wird in diesem Jahr übrigens 40 Jahre alt.

Andere, wie das „GAP am See“ (Bertaallee 7), lassen sich noch ein bisschen Zeit, bis das Wetter beständiger ist. „Wir wollen in der neuen Saison erstmals auch herzhafte Kleinigkeiten anbieten“, erklärt Bea Fuhrmeister. Spätestens Ostern soll das „GAP“ wieder eröffnen. Bei gutem Wetter auch schon eine Woche früher.