Duisburg. Endlich tut sich etwas im bekannten „Haus Will“ in Duisburg-Rahm. Ein Duo investiert dort. Was an der Angermunder Straße geplant ist.

Während der Corona-Pandemie war immer viel los auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen Hotel Restaurant „Haus Will“ in Duisburg-Rahm. Mehrere Monate lang wurde an der Angermunder Straße 174 eine Teststation betrieben. Mit dem Ende der Testpflicht endete dann aber auch der Betrieb vor und in dem ehemaligen Hotel Restaurant Will.

Die Lichter blieben weiter aus. Denn schon einige Zeit zuvor hatte das bei vielen Rahmern beliebte Restaurant samt Hotel und Kegelbahn dauerhaft geschlossen.

Zum Leidwesen vieler Anwohner. Das „Haus Will“ steht für alle sichtbar an der Hauptstraße, direkt neben der Auf- und Abfahrt zur A524. Jeder, der hier ankommt, sieht zuerst das leerstehende Gebäude. Wo vor gut fünf Jahren noch ein bunter Garten zu sehen war, ist nur noch eine bröckelige Steinwüste geblieben, die Überdachung zur Terrasse verrottet ebenso vor sich hin wie die abmontierte Werbeschrift.

Die Unternehmer Burcin Dereli und Daniele Ungaro haben das ehemalige „Haus Will“ gepachtet. Jetzt wird umgebaut.
Die Unternehmer Burcin Dereli und Daniele Ungaro haben das ehemalige „Haus Will“ gepachtet. Jetzt wird umgebaut. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Bis jetzt, denn seit knapp einer Woche tut sich in dem ehemaligen Hotel wieder etwas. Baucontainer stehen vor der Tür, Abrisslärm dringt aus dem Inneren auf die Straße. Hin und wieder fliegen Schuttreste aus den Fenstern. „Wir sind gerade dabei, alles zu entkernen und auf Vordermann zu bringen“, sagt Burcin Dereli. „Im Mai wollen wir unser Aparthotel mit sechs Apartments eröffnen.“

Duisburg-Rahm: die gute Lage und Anbindung spricht für das Konzept der Investoren

Seit knapp eineinhalb Jahren betreibt der Kölner zusammen mit seinem Geschäftspartner Daniele Ungaro mehrere Apartment-Vermietungen in Köln und Magdeburg. „Wir haben uns aufgrund der Nähe zum Flughafen und den guten Anbindungen zu den Autobahnen für den Standort hier in Rahm entscheiden“, betonen der 49-jährige Dereli. „Ich habe die Immobilie gesehen und mir war sofort klar, dass das ehemalige Hotel genau das Richtige für unser Vorhaben ist.“

Wände werden eingerissen, Badezimmer entkernt.
Wände werden eingerissen, Badezimmer entkernt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dass es schnell mit der Umsetzung seiner Ideen geht, davon ist der Geschäftsmann überzeugt. „Sobald die Zimmer und das Restaurant entkernt sind, gehen wir mit dem Architekten durch und stellen den Bauantrag“, sagt Dereli. „Da es hier ja ein Hotel war und wir keine Gastronomie anbieten, wird das sicher unkompliziert werden“, hofft er.

Die Zimmer sollen vor allem für die Bedürfnisse von Handwerkern ausgerichtet sein, die mehrere Tage in Duisburg verbringen. „Die Apartments bekommen eine kleine Kochnische, einen Gemeinschaftsraum und es wird Schlafmöglichkeiten in den großen Wohnungen für bis zu sechs Personen geben“, sagt Daniele Ungaro. Zudem wird es einen Waschraum mit Waschmaschine und Trockner geben.

Noch fehlen neue Wände und neue Böden. Aus dem ehemaligen Restaurant soll auch ein Apartment werden.
Noch fehlen neue Wände und neue Böden. Aus dem ehemaligen Restaurant soll auch ein Apartment werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Einrichtung der Zimmer soll „gemütlich aber funktionell“ werden. „Wichtig sind uns vor allem gute Matratzen“, sagt Burcin Dereli. „Wir wollen ja, dass sich die Gäste hier mehrere Tage wie zu Hause fühlen und vor allem auch wiederkommen.“ Statt großer, platzraubender Schränke wird es Kleiderstangen geben, die Zimmer werden hell gestrichen. „Das dominierende grün aus den Fluren kommt natürlich auch weg.“

Neben Handwerkern setzen die Geschäftsleute auch auf Messebesucher und Gruppen, die zum Beispiel zur Fußball-EM ins Ruhrgebiet kommen. Aus diesem Grund sollen die Apartments auch im Mai bereits in die Vermietung gehen. „Zumindest die in den oberen Etagen“, sagt Daniele Ungaro. „Die Räume sind vom Gerüst her ja fertig.“ Etwas mehr Aufwand wird die Umgestaltung des ehemaligen Restaurants zu einem Apartment werden. „Und aktuell überlegen wir noch, wie wir die alte Kegelbahn umbauen können, um zum Beispiel einen Raum für Kindergeburtstage anbieten zu können.“

Keine Gastronomie im ehemaligen Restaurant

Die Hoffnung vieler Rahmer, dass es im „Haus Will“ wieder ein Restaurant geben wird, müssen die Kölner Geschäftspartner leider zerstören. „Wir beide sind halt keine Gastronomen und an das Gebiet trauen wir uns auch nicht heran“, sagt Dereli.

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Drei Tage Mindestaufenthalt soll es im aktuell noch namenslosen Aparthotel an der Angermunder Straße geben. „Wir werden mit unseren Zimmern auf den bekannten Portalen im Internet zu finden sein“, kündigt Daniele Ungaro an. „Eingecheckt werden kann dann online. Eine Rezeption wird es hier nicht geben.“