Duisburg. Marie Wegener aus Duisburg will zum Eurovision Song Contest (ESC) – aber nicht für Deutschland. Das ist besonders am Song der DSDS-Siegerin.

Marie Wegener (22) aus Duisburg will für San Marino beim Eurovision Song Contest im Mai 2024 in Malmö antreten. Allerdings hat die frühere Siegerin der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) entgegen erster Aussagen einen Platz im finalen Vorentscheid des Zwergstaats am 24. Februar doch noch nicht sicher. Sie muss sich dazu gegen drei Konkurrentinnen durchsetzen. Das Besondere: Alle vier Sängerinnen präsentieren Songs, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren.

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Dies war ein Grund, warum die Duisburgerin das Eurovision-Abenteuer zunächst mit großer Skepsis angegangen ist (wir berichteten). „Ich bin kein großer KI-Fan“, sagte die 22-Jährige bereits im Januar gegenüber der Redaktion, kurz bevor sie auf Einladung eines eigens für den ESC beauftragten Produzententeams nach London flog, um dort an einem Song zu feilen. Nun ist er fertig und Marie Wegener mit dem Endergebnis absolut zufrieden. Die Zweifel seien verfolgen.

Eurovision: Marie Wegener aus Duisburg will für San Marino zum ESC

„Ich habe die Freiheit als Künstlerin bekommen, mich einzubringen“, sagt Marie Wegener. „Das war mir von Anfang an wichtig. Ich habe den Song zu meinem eigenen machen können.“ Ihr Lied „Dare to Dream“ ist in der Tat ein moderner und gefühlvoller Pop-Song, der die stimmlichen Stärken der Balladen-Königin betont und vor allem zum ESC passt. „Es geht darum, dass wir uns wieder trauen sollen zu träumen“, sagt die Sängerin.

Marie Wegener aus Duisburg: Sie nennt sich mittlerweile Mary Lane und präsentiert sich auch mit neuem Look.
Marie Wegener aus Duisburg: Sie nennt sich mittlerweile Mary Lane und präsentiert sich auch mit neuem Look. © WAZ | Anelia Javena

San Marino wagt mit KI basierten Songs für den ESC ein ungewöhnliches Experiment. Am 28. November 2023 war bekannt geworden, dass die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Zwergstaats dazu eine Kooperation mit dem Start-up Casperaki eingegangen ist. So sind anfangs zehn Demo-Songs entstanden, denen aber noch der letzte Schliff fehlte.

„Dare to Dream“ in der engeren Auswahl

Marie Wegener hat in London offenbar so gute Arbeit geleistet, dass ihr Lied nun in der engeren Auswahl gelandet ist. Nur eines der verbliebenen vier Lieder soll es aber ins Finale des Vorentscheids „Una Voce Per San Marino 2024“ (Eine Stimme für San Marino 2024) schaffen. Man darf gespannt sein, ob die Duisburgerin, die sich mittlerweile Mary Lane nennt, den Platz ergattert. Dabei sollen auch die Likes und Kommentare unter den auf der Videoplattform Youtube zu hörenden Songs eine Rolle spielen.

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„Noch in dieser Woche soll die Entscheidung fallen“, sagt die Duisburgerin. „Wenn ich im Finale des Vorentscheids singen darf, freue ich mich. Wenn nicht, gibt es noch weitere Projekte.“

Dass sie als Deutsche überhaupt die Chance hat, beim ESC für San Marino anzutreten, liegt daran, dass der Zwergstaat keine Einschränkungen hinsichtlich der Nationalität des Interpreten macht. Dies gilt auch für die Sprache des Liedes.

Zu San Marino hat Marie Wegener bisher keinen Bezug. Aber: „Ich bin ESC-Fan“, sagt sie.