Duisburg. Um leere Ladenlokale mit Leben zu füllen, will die Stadt Duisburg nun eigenes Geld einsetzen. Diese Mietverhältnisse sollen gefördert werden.
Der Einzelhandel in der Duisburger City und in den Ortsteilzentren ist in der Krise. Etwa 240 Ladenlokale stehen stadtweit leer. Um zumindest einige mit neuem Leben zu füllen, will die Stadt 50.000 Euro für 2024 und jeweils 100.000 Euro den kommenden zwei Jahren bereitstellen, um neue Anmietungen auf Zeit zu fördern. Profitieren sollen die Nebenzentren von dem Konzept, das der Wirtschaftsausschuss des Rates am nächsten Freitag berät (ab 15 Uhr, Ratssaal).
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Die Folgen von geringer Kaufkraft, niedriger Zentralität, negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Wachstum des Online-Handels sind in den Duisburger Nebenzentren besonders sichtbar. Als Instrument zur Bekämpfung des Leerstandes gibt es seit 2020 das Sofortprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ des Landes NRW. Über einen „Verfügungsfonds Anmietung“ kann die ursprüngliche Altmiete über zwei Jahre mit bis zu 80 Prozent subventioniert werden.
Für Förderung müssen auch Vermieter ihre Forderungen reduzieren
Voraussetzung für eine 50%-Förderung ist, dass der Vermieter auf 30 Prozent seiner Einnahmen im Vergleich zur Altmiete verzichtet. Nach den gleichen Maßgaben wie im Landesprogramm soll auch das Geld aus dem städtischen Programm eingesetzt werden. Die Förderung muss den gesamtstädtischen Zielen und Konzepten entsprechen, die im Zentren- und Handelskonzept formuliert sind.
Weil das NRW-Heimatministerium die Förderung ab Jahresbeginn auf die Innenstädte begrenzt und eine Erweiterung um Rheinhausen, Ruhrort, Marxloh und Walsum ablehnt, fehlt das Instrument für die Bezirke. Auch dort engagiert sich die Wirtschaftsförderung DBI mit eigenen Stadtteilmanagern, die gemeinsam mit Händlern und Eigentümern versuchen, den Leerstand zu reduzieren.
Wirtschaftsförderung DBI verweist auf erste Erfolge
„Dabei erzielen wir durchaus Erfolge“, verweist DBI-Sprecher Oliver Hänig auf geförderte Ansiedlungen wie die „Ankerbar“ und den Upcycling-Laden, beide am Ruhrorter Neumarkt, sowie auf Jan Visser, der im „The Dutchman“ in Rheinhausen mit Retouren-Rückläufern aus dem Versandhandel das Abenteuer Einzelhandel wagt.
Dem Beschluss zur Stärkung des City-Managements nun auch die Entscheidung für das Budget folgen zu lassen, sei nur konsequent, findet Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher. Der kommunale Anmietungsfonds sei „ein wichtiges Instrument für den Erfolg des City-Managements vor Ort und damit der weiteren Entwicklung der zentralen Quartiere in Duisburg“, heißt es in der Beschlussvorlage aus seinem Dezernat.