Duisburg. Opfer von Straftaten sollen künftig besser informiert und beraten werden. Diesen Schritt möchte die Stadt Duisburg dafür gehen.

Opfer von Straftaten sollen in Duisburg künftig in einem Dialog-Haus eine Anlaufstelle mit Hilfsangeboten bekommen. Die Verwaltung soll dafür einen Träger und geeignete Räume suchen und Möglichkeiten der Finanzierung prüfen.

Ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von SPD und CDU wurde im Ausschuss für Ordnungs- und Bürgerangelegenheiten beschlossen. Damit gilt auch eine Mehrheit für eine Bestätigung durch den Rat am 19. Februar als sicher.

Dialog-Haus Duisburg braucht einen Träger für die Anlaufstelle und Finanzierung

Im Dialog-Haus sollen die in der EU-Opferschutzrichtlinie Mindeststandards für die Rechte, Unterstützung und den Schutz von Opfern von Straftaten konkret in die Praxis umzusetzen. In NRW entstanden in den vergangenen Jahren in vielen Städten solche Einrichtungen, getragen vom Dortmunder Verein „Die Brücke“, der vom Land NRW bezahlt wurde. Allerdings, so hieß es im Ausschuss, werde der Verein absehbar diese Aufgabe nicht weiter wahrnehmen.

Betroffen davon wäre auch das Netzwerk DialogHaus-Opferhilfe Duisburg, in dem sich unter anderen Frauenberatungsstellen, Weißer Ring, Opferschutzbeauftragter der Polizei, psychologische Betreuung, psychosoziale Prozessbegleitung und die Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich zusammengeschlossen haben. Bisher bietet das Netzwerk eine Übersicht über die bestehenden Hilfsangebote auf einer gemeinsamen Internetseite: www.dialoghaus-duisburg.de

Geschädigte sollen auch mit Straftätern in Dialog treten können

Künftig sollen Geschädigte über das Intenet-Angebot hinaus eine Anlaufstelle mit persönlichen Ansprechpersonen erhalten, wo sie die Folgen der Tat schildern, ihre Bedürfnisse artikulieren, bedarfsorientierte Hilfe und Informationen über ihre Rechte und die bestehenden, lokalen Hilfsangebote erhalten und bei Interesse mit den Straftätern in Dialog treten können.

Außerdem soll eine Clearing- und Beratungsstelle mit den Hilfesuchenden den Bedarf ermitteln und auf Wunsch zu den jeweiligen Organisationen weitervermitteln. Mitarbeitende des Opferschutzes der Polizei wie auch Mitarbeitende von Opferhilfeeinrichtungen halten in dem Dialog-Haus Duisburg regelmäßige Sprechstunden ab.