Hochzeitsmesse mal anders – was „Lovebee“ Brautpaaren bietet
•
Lesezeit: 4 Minuten
Duisburg. Auf der Hochzeitsmesse „Lovebee“ im Landschaftspark in Duisburg ist vieles anders. Warum sich ein Besuch für Paare lohnt und was geboten wird.
Stress? Davon ist auf der Hochzeitsmesse im Landschaftspark-Nord nichts zu spüren. Im Gegenteil. Atila Sabo aus Essen schlürft in der „Gentleman Area“ mit Tisch-Kicker genüsslich einen Becher Rum, seine künftige Gattin räkelt sich in der ledernen Sitzecke, die eigentlich für die Männer gedacht ist.
Sein Hochzeitsdatum steht schon fest. Wie bei den meisten Besucherinnen und Besucher der Messe sprudelt es auch bei Sabo spontan, gern und mit Stolz heraus: „Wir heiraten am 13. September in Essen-Borbeck und haben extra nach einem Freitag gesucht, der auf einen 13. fällt.“ Abergläubig ist der künftige Ehemann offensichtlich nicht.
Hochzeitsmesse: Kein Gedränge an den Ständen und keine Rabattschlacht
Auf der Messe des Hochzeits-Start-ups „Lovebee“ aus Baden-Württemberg ist vieles anders. Am ersten Tag im Landschaftspark geht es gemütlich zu: kein Gedränge in den Gängen oder an den Ständen und keine Rabattschlacht. Mehr als 100 Aussteller aus der näheren Umgebung bieten, was Menschen gleich welchen Geschlechts oder welcher Vorlieben für dieses besondere Fest auf der To-do-Liste führen – von der Hochzeitsreise über Ringe, festliche Klamotten, der passenden Location, dem coolen Auto bis hin zum DJ oder Redner.
„Lovebee“-Hochzeitsmesse im Landschaftspark-Nord in Duisburg
1/18
Einzigartig ist der Flohmarkt „Bridalbazaar“ auf der Empore in der Kraftzentrale, der nur am Samstag stattfindet. Dort hängen gebrauchte Klamotten. Kerzenleuchter, Teller, Vasen, Bänder für Stuhl-Hussen sind zu haben – alles Dinge, die andere nach ihrer Hochzeit nicht mehr brauchen. Die 25-jährige Lisa-Marie Scholle kauft sechs Blumenvasen und 18 Kerzenständer für ihre Hochzeit im Oktober, macht zusammen 21 Euro, ein Schnäppchen für nur einmal gebrauchte Tisch-Deko.
Flohmarkt bietet Deko-Artikel zu deutlich günstigeren Preisen
In der Tat: „Neu hätte alles zusammen mindestens 60 Euro gekostet“, rechnet Lovebee-Gründerin Catrin Spengler vor und kassiert ab. Jetzt sind alle zufrieden, auch die Schwiegermutter in spe, Elisabeth Ostermann. „Deko ist schon teuer“, sagt sie. Aber nicht so auf „Deutschlands einzigem sortierten Hochzeitsflohmarkt“, wie der Veranstalter behauptet. Dort variieren die Preise von 50 Cents bis fünf Euro.
Derweil surft Messebesucher Sven Lucka unten auf der Leder-Coach in der Männer-Ecke mit seinem Smartphone. Auch seine künftige Angetraute ist in Sachen Deko unterwegs. „Am Ende hat die Frau das Sagen. Sie muss 100-prozentig glücklich sein. Ich bin eher gelassen. Zwar will auch ich alles perfekt haben, aber die Farben sind mir egal“, sagt der 40-Jährige aus Krefeld.
Braut und Trauzeugin lassen sich spontan ein Freundschafts-Tattoo stechen
Gemeinsam sucht das Paar am Samstag den Fotografen aus, der auch Videos produzieren kann. Und die Ringe für den großen Tag, der für den 10. Oktober geplant ist. Was kostet der ganze Spaß? „Ich gehe von insgesamt 12.000 Euro aus. Wir sind aber auch nur eine kleine Gruppe mit 30 Leuten.“
Gegenüber diskutieren zwei Freundinnen am Stand des Earl-Grey-Teebeutel-Tattoo-Studios aus Hochfeld über ein Freundschafts-Tattoo. Die Entscheidung fällt spontan, kurz hinter dem Eingang zur Messe. „Wir wollen beide den gleichen Schmetterling hinterm Ohr in den Nacken“, sagt die 27-jährige Weronika Wlodarczyk, die am 27. Juli in Neunkirchen-Vluyn heiratet. „Das hat was mit Leichtigkeit zu tun und passt gut zu uns“, ergänzt Trauzeugin Sandra Lukaschyk. Kosten: zweimal 100 Euro.
„Ich habe mit der katholischen Kirche nichts am Hut und mache es anders“
Die beiden Freundinnen sind vor 14 Jahren aus dem katholisch geprägten Polen an den Niederrhein gezogen. Jetzt plant die Braut eine freie Trauung. „Ich habe mit der katholischen Kirche nichts am Hut und will es anders machen“, sagt Weronika Wlodarczyk.
Die Messe bietet auf viele individuelle Fragen möglichst passende Antworten. Wer zum Beispiel sein teures Hochzeitkleid nach dem rauschenden Fest in ein Abendkleid verwandeln will, ist bei der Duisburger Boutique „Zauberkleid“ von der Wallstraße in der City an der richtigen Adresse. „Wir lassen die von uns maßgeschneiderten Kleider auf Wunsch kürzen und umfärben“, sagt Inhaberin Gabi Hoffmann. Das gehe aber nur mit natürlichen Stoffen, und nicht mit Kunstfasern wie Polyester, so die Modedesignerin.
Die Hochzeitsmesse ist noch am Sonntag, 28. Januar, von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.