Duisburg. Das Geheimnis ist gelüftet: Seit Samstag ist nun klar, wer die Sermer Narren durch die Session führen wird. Hier gibt es auch viele Bilder.
Das Wichtigste zuerst: Serm und die rührige Karnevalsgesellschaft Südstern hat einen neuen Prinzen. Und einen neuen Hofmarschall. Seit Samstag sind beide in Amt und Würden. Alle Gerüchte, wer die Sermer Narren durch die kurze, aber knackige Session führen wird, lösten sich um 21.09 Uhr beim umjubelten Einzug der neuen Würdenträger in Luft auf.
KG Südstern: Name des neuen Prinzen bleibt bis zu Verkündung ein Geheimnis
Bei den Sermern ist es gute Tradition, dass die Namen der Neuen bis zur offiziellen Prinzenkürung geheim gehalten werden. Nur Präsident Bernd Baumann und wenige zur Verschwiegenheit verpflichteter Karnevalsoberen kennen die Namen, eine vorherige Bekanntgabe ist im vom Brauchtum geprägten Dorf im Süden Duisburgs ein absolutes „No-Go“.
Karneval in Duisburg: Serm hat einen neuen Prinzen
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Da darf es nicht wundern, dass die Spannung im Zelt kurz vor dem imposanten Einmarsch den Siedepunkt erreicht und die Jecken Tisch und Stühle entern, um einen ersten Blick auf den neuen Prinzen und seinen Hofmarschall zu erhaschen. Präsident Baumann hatte zuvor die Jecken auf den großen Showdown vorbereitet: „Das Rätselraten hat nun ein Ende, Gerüchte gab es viele, lasst euch überraschen.“
Angeführt vom Sermer Tambourcorps und den Abteilungen der KG Südstern mit den Amazonen und Tanzformationen, dem Elferrat und der Prinzengarde nahmen der neue Prinz und sein karnevalistischer Begleiter die Ovationen der knapp 500 Narren im Festzelt am Breitenkamp sichtlich beeindruckt entgegen.
Bernd Baumann war es vorbehalten, die Sache offiziell zu machen. Um 21.16 Uhr erhielt Roman Meeßen Prinzenkette, Kappe und Zepter aus der Hand des Präsidenten und wurde auf diese Weise zu Prinz Roman I. Auch sein Hofmarschall Marcell Wittig wurde entsprechend ausgestattet und so in sein neues Amt eingeführt.
Bernd Baumann, als Kölner schon von Geburt an mit dem Karnevalsvirus infiziert, gab zu, dass diejenigen, die zuvor die neuen Tollitäten in den Reihen der Prinzengarde vermuteten, wohl den richtigen Riecher hatten. Kein Wunder, denn die stolze Garde feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. Da war es für viele naheliegend, dass Prinz und Hofmarschall dieser Südstern-Gruppierung angehören könnten.
Abschied von den alten Tollitäten
Bevor es zur Inthronisierung des neuen Herrscherpaares kam, hieß es erst mal Abschied nehmen von den Tollitäten der letzten Session. Und der fiel dem ehemaligen Prinz Kevin I. und seinem Hofmarschall Thomas nicht leicht, wie beim Schritt zurück ins bürgerliche Leben deutlich wurde.
Begleitet wird die Traditionsveranstaltung in jedem Jahr von einem bunten karnevalistischen Programm. Dabei setzt man nicht nur auf „zugekaufte“ Programmpunkte professioneller Künstler, auch die vereinseigenen Tanzformationen sind immer wieder Bestandteil des närrischen Geschehens. Und dass diese keinen Vergleich zu scheuen brauchen, wurde am Samstagabend wieder mehr als deutlich. Was die „Lecker Mädschen“, die „Stellas“ und die allerjüngsten „Sternschnuppen“ an tänzerischen Darbietungen zeigten, sorgte auch diesmal wieder für große Begeisterung bei den Jecken im Festzelt.
Für Lachsalven war der Comedian mit US-amerikanischen Wurzeln, John Doyle, zuständig. Er nahm bei seinem Auftritt auch die kommenden Präsidentschaftswahlen in den USA ins Visier, betrachtete dabei die möglichen Kandidaten eher skeptisch: „Trump erzählt nur Scheiß, wenn er am Rednerpult steht, bei Biden weiß man gar nicht, ob er überhaupt bis zum Rednerpult kommt.“
Mit der Bürgergarde „Blau-Gold“ enterte eine Traditionsformation des Kölner Karnevals die Bühne. Bei dem nicht enden wollenden Einzug des Traditionscorps musste man befürchten, dass die Statik der Festzeltbühne standhält. Immerhin kamen die Kölner mit 90 Mann nach Serm. Zu ihrem imposanten Auftritt gehörten musikalische „kölsche Tön“ des Stabsmusikzuges, Gardetanz mit Klabüs – dem blumengeschmückten Holzgewehr – und der prima Tanzdarbietung des Tanz-Mariechens und ihrem Tanzmajor.
Zum großen Finale war Party angesagt, dafür sorgte die Kölschrock-Band „Veedel vor 12“ mit ihrem Frontman Tobias Hickertz. Vom ersten Akkord an hatte die Kölner Band den Saal im Griff, zu den rockigen Karnevalssongs wurde getanzt, mitgesungen und ausgelassen gefeiert. Ein fulminanter Schlusspunkt einer wieder einmal gelungenen Karnevalsshow, die nach dem offiziellen Abpfiff noch lange nicht zu Ende war.
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