Duisburg. Neue Busverbindung über den Rhein: Schnellbusse sollen künftig zwischen Moers, Duisburg-Hamborn und Oberhausen-Sterkrade fahren. Die Details.
Die Walsumbahn soll die Mobilität im Duisburger Norden grundlegend verändern. Bis die Zuverbindung allerdings reaktiviert werden kann, dauert es noch Jahre. Für potenzielle Fahrgäste könnte es schon früher ganz neue Möglichkeiten geben: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) plant den Einsatz einer X-Bus-Linie, die Hamborn mit Baerl und Moers sowie mit Oberhausen-Sterkrade verbinden würde.
Als X-Bus berzeichnet der VRR Schnellbusverbindungen, die vor allem solche Gebiete abdecken sollen, die nicht gut an das Schienennetz angebunden sind. Duisburg-Hamborn passt in dieses Profil, als Ballungsraum, der mit Regionalzügen derzeit nicht erreicht werden kann. Fahrgäste, die Richtung Oberhausen oder gar Düsseldorf fahren wollen, müssen meist mit der Straßenbahn 903 Umwege und lange Fahrtzeiten in Kauf nehmen.
Linie X38 soll Duisburg-Hamborn mit Moers und Sterkrade verbinden
Diese Überlegungen bestätigt auf Nachfrage der Duisburger Ratsherr und stellvertretende Vorsitzende des VRR-Verwaltungsrats Frank Heidenreich (CDU). Demnach soll die Linie X38 von Sterkrade nach Holten führen, von dort ginge es wohl über A3 und A42 zur Amsterdamer Straße in Neumühl.
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Weitere Haltestellen wären Hamborn-Feuerwache sowie -Rathaus. Über die A42 sollen die Busse schließlich auf die linke Rheinseite nach Baerl fahren, und von dort unter anderem über Kastellstraße sowie Bismarckstraße das Stadtzentrum von Moers ansteuern.
Frank Heidenreich berichtet von Analysen des VRR, die eine große Nachfrage auf allen Abschnitten dieser Strecke in Aussicht stellen. „Sie deckt auch die Kernstrecke der Walsumbahn ab. Ich denke, dass vor allem viele Hamborner die Busse nutzen werden“, sagt der Neumühler Ratsherr.
DVG, Stoag oder Niag – Wer fährt auf neuer Busstrecke?
Noch steht die Finanzierungszusage durch das Land aus; das Verkehrsministerium habe aber bereits seine Zustimmung für die Pläne signalisiert. „Wenn die Finanzierungszusage da ist, können die finalen Gespräche mit den Kommunen und dem Kreis Wesel stattfinden“, erklärt Heidenreich.
Dann müsse etwa entschieden werden, welches Verkehrsunternehmen die Strecke künftig bedient – infrage kommen neben der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) auch die Stadtwerke Oberhausen (Stoag) sowie die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (NIAG). Im besten Fall, glaubt Heidenreich, könnten ab 2025 Busse zwischen Sterkrade und Moers verkehren.
Auch in weiter entfernter Zukunft, wenn womöglich auch die Walsumbahn wieder durch den Duisburger Norden fährt, hält der Verkehrspolitiker eine Beibehaltung der X-Bus-Linie für möglich – obwohl Hamborn dann an das Schienennetz angebunden wäre: „Die Busse würden ja weiterhin zur Mobilitätswende beitragen.“
X38: Busse sollen im 30-Minuten-Takt fahren
Details zum möglichen Fahrplan sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Grundsätzlich definiert der VRR für seine X-Busse „standardisierte Mindestbedienzeiten“ montags bis freitags von 5 Uhr bis 23 Uhr, samstags von 6 Uhr bis 23 Uhr sowie sonntags von 7 Uhr bis 23 Uhr.
Laut Frank Heidenreich soll die Linie grundsätzlich im 30-Minuten-Takt unterwegs sein, zeitweise – etwa sonntags – auch im 60-Minuten-Takt. Die Fahrzeit je Richtung betrage rund 45 Minuten bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit der Busse von etwa 35 Stundenkilometern.