Duisburg. Vier Jahre nach dem Ratsbeschluss zum Umbau des ehemaligen Schlachthofs gibt es einen Rahmenplan. So könnte ein künftiges Gewerbegebiet aussehen.
Fast vier Jahre nach dem Ratsbeschluss zur Neuentwicklung des ehemaligen Schlachthof-Areals in Obermeiderich liegt nun eine Rahmenplanung für das 4,15 Hektar große Areal zwischen Eickenstraße, Bronkhorststraße und Emmericher Straße vor. Sie wurde erstellt von der landeseigenen Planungsgesellschaft NRW.Urban, die auf die Reaktivierung alter Industrie- und Gewerbeflächen spezialisiert ist.
Duisburg braucht weitere Fördermittel für Umbau des Areals
Bis sich dort Gewerbe- und Handwerksbetriebe ansiedeln können, werden aber wohl weitere Jahre ins Land gehen. „Für den Abriss, die Sanierung und die Erschließung fallen nach dem derzeitigen Kenntnisstand Kosten in Höhe von ca. 6,5 Millionen Euro an“, erläutert die Verwaltung in einer Vorlage, die am kommenden Donnerstag, 18. Januar, in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck erstmals beraten wird.
Eine Vermarktung der baureifen Flächen auf der Grundlage des Rahmenplans von rund 2,6 Hektar wäre „zu aktuellen Gewerbegebietspreisen nicht auskömmlich“, heißt es dort weiter. Eine Entwicklung der Fläche erscheine deshalb „nach dem aktuellen Stand ohne weitere Fördermittel nicht möglich“.
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Der Beschluss des Rahmenplans, den der Rat am 19. Februar (ab 15 Uhr, Mercatorhalle) fassen soll, ist die Voraussetzung dafür, durch NRW.Urban beim Land die Förderung des weiteren Umbaus klären zu lassen. Auch der bisherige Planungsprozess wurde bereits vom Land gefördert.
Rahmenplan sieht fünf Baufelder für die 4,1 Hektar große Fläche vor
Sechs Gutachten - zu Artenschutz, Verkehr, Bodenbelastungen, Lärm und zum Rückbaukonzept - sind Grundlage für den Rahmenplan, der ein in fünf Baufelder aufgeteiltes Gewerbegebiet mit unterschiedlichen Flächenprofilen und Qualitätsansprüchen vorsieht. Es soll, so die Verwaltung, „neue Qualitäten für das Umfeld generieren“.
Vorgesehen sind ein Handwerkerhof mit 7000 Quadratmetern, drei weitere „Gewerbecluster“ mit 7200, 5400 und 4000 Quadratmetern. Ein mindestens viergeschossiges Gebäude für Büros und Dienstleister soll das Areal zur benachbarten Wohnbebauung an der Emmericher Straße abschirmen. Die Verkehrsanbindung soll über die Emmericher Straße (Höhe Gelderblomstraße) und die Bronkhorstraße erfolgen, Fuß- und Radwege führen durch das Areal in den benachbarten Stadtraum.
Neuer Quartiersplatz rund um den ehemaligen Wasserturm
„Als identitätsstiftendes, städtebauliches Merkzeichen soll der ehemalige Wasserturm erhalten bleiben“, erläutern die Planer. Rund um den Turm werde ein neuer Quartiersplatz geplant, der als Bindeglied zwischen Wohnen und Gewerbe fungiert und attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten bietet. Zu einer grünen Quartiersgestaltung gehören Gründächer auf den Gewerbebauten, grüne Fassadengestaltungen und Bäume.
Nach dem Ende der Schlachtung im Jahr 2011 blieb mehr als ein Drittel der Fläche ungenutzt. Für eine Modernisierung der Gebäude fehlten der Stadt die dafür erforderlichen Millionen, so entschied sich der Rat 2020 für einen Neustart, der mit der nun vorgelegten Rahmenplanung gelingen soll. Den verbleibenden Mietern ist längst gekündigt, ihr Auszug verzögerte sich jedoch teilweise, Eile bestand ohnehin nicht.