Duisburg. Die Stadt Duisburg hat erstmals umfangreiche Zahlen für das Straßenverkehrsamt genannt – sowie aktuelle Warte- und Bearbeitungszeiten.

Zulassung und Abmeldung von Fahrzeugen oder Führerscheinangelegenheiten, Genehmigungen für den gewerblichen Verkehr: Die Stadt Duisburg hat zum ersten Mal für das Straßenverkehrsamt umfangreiche und teils überraschende Zahlen aus 2023 zusammengestellt und nennt darüber hinaus die aktuellen Warte- und Bearbeitungszeiten.

Die Fahrerlaubnisbehörde in Duisburg:

Die Fahrerlaubnisbehörde ist für alle Führerscheinangelegenheiten (wie beispielsweise Umtausch, Erteilung, Neuerteilung), Eignungsüberprüfungen, Verzicht auf die Fahrerlaubnis, Maßnahmen nach dem Punktesystem sowie Fahrschulangelegenheiten zuständig. Während Fahrerkarten direkt vor Ort an der Information zu den Öffnungszeiten beantragt werden können, müssen ansonsten wie bei der Zulassung Online-Termine gebucht werden. Sie werden immer jeweils für einen Zeitraum von zwei Wochen freigegeben – montags, mittwochs, donnerstags und freitags. In der Regel sind laut Stadt hier auch kurzfristig immer noch vereinzelt Termine verfügbar.

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Die Bearbeitungszeit sei je nach Dienstleistung unterschiedlich, so die Stadt. Ärgerlich: Bei Erstanträgen der Führerscheine dauere es aktuell länger als üblich, bis zu 16 Wochen. Die Stadt begründet dies mit einem knapp fünfwöchigen Systemausfall der Schnittstelle zum Einwohnermelderegister, den Betriebsferien zwischen Weihnachten und Neujahr sowie auch einer höheren Zahl von Führerschein, die verpflichtend umgetauscht werden müssen.

Aktuell längere Bearbeitungszeiten

„Trotz des aktuell hohen Arbeitsaufkommens arbeiten unsere Mitarbeitenden mit Hochdruck an dem Abbau der Rückstände“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. „Wir gehen davon aus, dass wir spätestens Ende Februar wieder die reguläre Bearbeitungszeit von bis zu zehn Wochen einhalten können.“ Auf einen Ersatzführerschein zum Beispiel warten Kunden demnach aber momentan „nur“ bis zu vier Wochen nach einem Termin. In allen Fällen sei zu berücksichtigen, dass auch die Fertigstellung eines Führerscheins in der Bundesdruckerei Zeit in Anspruch nehme.

Führerscheinanträge können zwar wahlweise auch in den sieben Bürger-Service-Stationen abgegeben werden, die Fahrererlaubnisbehörde bearbeitet die Anträge aber immer abschließend. Dass die Zahlen hier weiter auf einem hohen Niveau liegen, begründet die Stadt unter anderem mit neuen, gesetzlichen Grundlagen, der Umschreibung ausländischer Führerscheine oder dem Pflichtumtausch.

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Auffällig: Die Zahl der Termine konnte immens gesteigert werden – laut Stadt durch die erfolgreiche Besetzung offener Stellen und Rückstände aus dem Vorjahr. Die Zahlen für 2023:

  • 25.792 Fahrerlaubnisanträge (2022: 27.796, 2013: rund 18.000); Zahlen bei Erstanträgen zwischen Männern und Frauen gleich, deutlich mehr Männer bei Lkw-, Bus- oder Motorradführerscheinen sowie bei Wiedererteilung nach Entzug der Fahrerlaubnis.
  • 1423 Fahrerkarten (mit einem Speicherchip versehener personengebundener Nachweis von Fahr- und Arbeitsdaten), zum Beispiel für Lkw-Fahrer; davon nur 39 an Fahrerinnen.
  • 1181 Fahrerqualifizierungsnachweise für Berufskraftfahrer.
  • 1751 Fahrverbote (2022: 2234).
  • 22.284 persönliche Vorsprachen (2022: 11.114), darunter 2374 Notfalltermine und 6796 Umtauschvorgänge (zum Beispiel Pflichtumtausch der Fahrerlaubnis).
  • 573 Fahrerlaubnisse wurden entzogen (2022: 605), davon verzichteten 334 Personen freiwillig bei der Eignungsprüfung auf ihren Führerschein. Sie stellten selbst fest, nicht mehr fahrtüchtig zu sein.
  • Weitere 212 Fahrerlaubnisse wurden durch Gerichte entzogen (2022: 304) und 144 sichergestellt (2022: 138).
  • In 2331 Fällen hat die Fahrerlaubnisbehörde medizinisch-psychologische oder fachärztliche Gutachten angeordnet (2022: 1964).
  • 1860 Personen mussten wegen mindestens vier Punkten in Flensburg schriftlich ermahnt werden (2022: 2983), 397 wegen mindestens sechs Punkten (2022: 506), bevor dann bei acht Punkten die Fahrerlaubnis entzogen wird.
  • 1000 Mitteilungen zu möglichen Eignungsmängeln von der Polizei oder Dritten – unter anderem wegen aggressiven Verhaltensweisen bei Polizeikontrollen, Straftaten (zum Beispiel Körperverletzung, häusliche Gewalt) oder ungewöhnlichen Verhaltensweisen, beispielsweise bei Unfällen.

Die Zulassungsbehörde:

Die Zulassungsbehörde kümmert sich neben der Zulassung unter anderem auch um Kurzzeit-, Saison-, Wunschkennzeichen, die Umschreibung eines Fahrzeuges mit Duisburger Kennzeichen und Kfz-Ersatzpapiere. Es werden täglich neue Online-Termine automatisch vom System gegen Mitternacht freigeschaltet – jeweils mit einer Woche Vorlauf. Aktuell gibt es laut Stadt innerhalb von ein bis drei Tagen einen Termin. Alle Dienstleistungen werden dann sofort vor Ort erledigt, sodass der Bürger nach dem Termin alle notwendigen Papiere direkt mitnehmen kann.

Die Zahlen für 2023, bei denen vor allem die Zunahme bei den Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen auffällt:

  • 66.105 Zulassungen für Pkw, Motorräder, Roller, Lkw, Busse etc. (2022: 61.642 Zulassungen).
  • Aktuell sind 256.210 Pkw, Lkw und Busse zugelassen (2016: 235.665).
  • 13.577 Autos wurden neu angemeldet (2022: 12.147) und 33.381 Fahrzeuge abgemeldet (2022: 32.201).
  • In Duisburg sind 4642 Elektro- und 12.259 Hybridfahrzeuge erfasst (2016: 79/598).

Der Personen- und Güterverkehr:

Das Sachgebiet Personen- und Güterverkehr ist unter anderem Genehmigungsbehörde für den gewerblichen Güterverkehr. Große Herausforderungen für die Bearbeitung der Anträge, um Schwer- und Großraumtransporte durchzuführen, sei im vergangenen Jahr die Baustellensituation (Ruhrdeich, Lkw-Waagen A 40) gewesen sowie die maroden Brücken in Duisburg. Viele Transporte mit Übermaßen hätten über die Ruhrorter Brücken sowie die A40-Rheinbrücke geführt werden müssen. Die Behörde musste aufgrund der zeitweisen Sperrungen Umleitungen vorgeben. Die Zahlen für 2023:

  • 3809 Anträge genehmigt.
  • Bearbeitung von 6870 Anhörungen (Fahrt durch Duisburger Stadtgebiet, Genehmigung durch andere Behörden).

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>> NEUES VERKEHRSAMT IN DUISBURG: ERFÖFFNUNG IM ERSTEN QUARTAL 2024

  • Das Duisburger Straßenverkehrsamt soll voraussichtlich im ersten Quartal 2024 von der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern in ein neues, modernes Gebäude an der Theodor-Heuss-Straße in Neumühl ziehen.
  • Unweit davon befindet sich derzeit noch die ausgegliederte Fahrerlaubnisbehörde, die aber auch im Neubau untergebracht wird.
  • Aktuell wird das Gebäude nach Angaben der Stadt „auf den Betrieb vorbereitet und mit Innenausbauten an die Bedürfnisse der kundenintensiven Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörden angepasst“.
  • Im Straßenverkehrsamt arbeiten insgesamt rund 90 Mitarbeitende sowie Auszubildende aus den Bereichen Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde sowie Personen- und Güterverkehr.
  • Grundsätzlich ist ein Besuch der Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde nur mit einem gebuchten Online-Termin möglich: www.duisburg.de/termine.

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