Duisburg. Der Regen lässt auch die Emscher ansteigen. Auf die Gewässer in und um Duisburg wirkt sich das unterschiedlich aus. So ist die Hochwasserlage.

Während die Ruhr in Duisburg eher keine Probleme macht, liegt beim Hochwasser die Aufmerksamkeit meist auf dem Rhein. Zurzeit drohen außerdem an kleineren Bäche im Süden der Stadt Überflutungen. Um die Gewässer der Emscher ist es dagegen meist ruhig, doch auch diese tragen zurzeit besonders viel Wasser. Kein Grund zur Sorge, sagt die Emschergenossenschaft (EGLV), und erklärt die Besonderheiten dieser Gewässer.

Die Emscher verläuft nördlich von Duisburg, auf Dinslakener Stadtgebiet mündet sie in den Rhein. Am Donnerstag wurden an den drei Messstationen nahe der Duisburger Stadtgrenze die bislang höchsten Wasserstände in diesem Herbst und Winter registriert – der Pegel lag jeweils auch über dem Wert, der während des Hochwassers an Weihnachten erreicht wurde.

Hochwasser: Nassestes Jahr im Emscher-Gebiet seit 1931

Überschwemmungen drohen jedoch nicht, versichtert EGLV-Sprecher Ilias Abawi. Die Emscher sei mit 83 Kilometer Länge ein vergleichsweise kurzer Fluss, der entsprechend weniger Wasser aufnehme als etwa die fast dreimal so lange Lippe. Dort bestehe ein größeres Risikopotenzial: „Die Lippe hat einen sehr großen Zuflussbereich“, so Abawi, „wenn es regnet, kommt hier Tage später viel Wasser an“.

In der Emscher dagegen schwappe das Wasser nach starkem Regen wie eine Welle in Richtung Rhein und fließe recht zügig ab. Die Emscher verfügt in ihrem Verlauf zudem über mehrere Rückhaltebecken, die viel Wasser aufnehmen können. So sind die Pegelstände von Donnerstagabend bis Freitagmittag bereits wieder zurückgegangen, während der Rhein weiter ansteigt.

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Bei der Kleinen Emscher und der Alten Emscher sei die Situation sowieso „eklatant anders“, weil beide Altarme vom Flusssystem der Emscher abgetrennt sind und nur wenige beziehungsweise gar keine Zuläufe haben. „Das Wasser kommt dort nur von oben“, sagt Abawi. Die Kleine Emscher ist gerade mal zehn Kilometer lang, die Alte Emscher sogar nur acht Kilometer.

Das Kalenderjahr 2023 war laut einer Mitteilung der Emschergenossenschaft das nasseste Jahr seit 1931. Im Emscher-Gebiet fielen demnach im Gebietsmittel 1175 Millimeter Regen. Zum Vergleich: Das waren 103 Millimeter mehr als im bisherigen Rekordjahr 1966. Das 130-jährige Mittel liege bei 799 Millimetern.