Duisburg-Hochemmerich. Der Tiergnadenhof in Rheinhausen ist in Alarmbereitschaft: Das Hochwasser reicht teilweise bis zu den Ställen. Wie gefährlich ist es für Tiere?

Wegen anhaltender Regenfälle steigt seit einigen Tagen der Rheinpegel in Duisburg kontinuierlich an – und auch in den nächsten Tagen ist mit weiter steigenden Wasserständen zu rechnen. Zum Wochenende könne sogar ein Pegelstand von etwas über neun Metern erwartet werden.

Von dem Hochwasser betroffen ist auch der Tiergnadenhof in Hochemmerich (Fährstraße 30), der unmittelbar am Rhein liegt. Das Areal, das sich im hinteren Drittel der Rheinwiesen befindet, bietet normalerweise für Pferde ausreichend Weideland. „Vor einigen Wochen hatten wir jedoch die erste Überschwemmung, dann ging das Wasser wieder zurück“, sagt Renate Zolopa, Vorsitzende des Tiergnadenhofs. „Jetzt kommt es wieder.“ Die meisten Heuvorräte habe man bereits innerhalb des Hofes umgelagert, damit sie nicht geflutet werden.

Steigt das Hochwasser weiter an, muss der Tiergnadenhof bis zu sechs Pferde anderweitig unterbringen

Denn: Die Weideflächen würden bereits komplett unter Wasser stehen. Am Donnerstagmorgen, 4. Januar, hat das Wasser sogar teilweise bis zu einigen Ställen gereicht, in denen die Pferde untergebracht sind. „Der Großteil unsere Ställe ist höher angesiedelt, da haben wir uns vor einigen Jahren schon drum gekümmert. Doch ein paar Ställe liegen unmittelbar an der Wiese“, sagt Zolopa. Noch dringe das Wasser nicht in die Ställe ein. „Wir hoffen jetzt erstmal, dass das auch so bleibt und wir nicht auf Plan B übergehen müssen“, betont Zolopa. „Es kann aber natürlich passieren, dass die Pferde einige Tage keinen Auslauf kriegen.“ Steigt das Wasser weiter, müsse die Hofleiterin die Tiere jedoch in ihrem Zweitstall am Bernhard-Röcken-Weg unterbringen. Betroffen wären davon bis zu sechs Pferde. „Bedrohlich ist es immer, die Hoffnung stirbt aber zuletzt.“

Renate Zolopa (Leiterin des Tiergnadenhofs in Duisburg) berichtet, dass das Wasser teilweise bis zu den Ställen reicht.
Renate Zolopa (Leiterin des Tiergnadenhofs in Duisburg) berichtet, dass das Wasser teilweise bis zu den Ställen reicht. © Duisburg | Arnulf Stoffel

Auf eine mögliche Umsiedlung der Tiere sei die Hofleiterin jedenfalls vorbereitet. Sorgen mache sich Renate Zolopa aber auch darum, was sie vorfindet, wenn das Wasser wieder zurückgeht. „Bei Hochwasser wird einiges an Unrat und Müll angespült, der natürlich auch beseitigt werden muss. Zudem müssen wir schauen, welche Schäden gegebenenfalls durch das Hochwasser entstanden sind.“