Duisburg. Heizungsausfälle und Schimmel im Schlafzimmer: Eine schwangere Duisburgerin macht sich große Sorgen. So reagiert nun der Vermieter.

Olivia Pakula (25) ist schwanger und in großer Sorge: Nach ständigen Heizungsproblemen über zwei Monate lang bis Anfang Dezember 2023 hat sich Schimmel in ihrer Mietwohnung an der Straße „Am Kreyenbergshof“ in Duisburg-Röttgersbach gebildet. Das Schlaf- und insbesondere das Arbeitszimmer sind betroffen.

Die 25-Jährige nächtigt deshalb mit ihrem Mann Adrian (29) seit mehreren Wochen auf der Couch im Wohnzimmer. „Das ist doch trotzdem gesundheitsgefährdend“, sagt die 25-Jährige. Der Vermieter mache leider nichts.

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Es handelt sich dabei um die LEG. Mieter in diversen Duisburger Stadtteilen sind gar nicht gut auf das Wohnungsunternehmen zu sprechen, haben in der Vergangenheit vor allem immer wieder von Heizungsausfällen berichtet – und anschließender Untätigkeit. „Ich weiß langsam nicht mehr weiter“, sagt Olivia Pakula. Die Schimmelproblematik sei nach ihren Angaben am 20. November als Schaden gemeldet und eine Frist gesetzt worden, die nun abgelaufen sei.

Schimmel in der Wohnung: Schwangere Duisburgerin in großer Sorge

Offenbar sind auch weitere Mieter betroffen. „Wir werden schnellstmöglich alle uns gemeldeten Schimmelfälle beseitigen, insbesondere im Falle der schwangeren Frau“, sagt LEG-Sprecher Mischa Lenz auf Nachfrage der Redaktion. In der Anlage seien bereits erste Aufträge an Malerfirmen vergeben worden, die vor Ort im Quartier Termine mit Betroffenen abgestimmt hätten. „Mit uns nicht“, stellt Olivia Pakula klar.

Vor allem das Arbeitszimmer ist in der Wohnung von Olivia und Adrian Pakula in Duisburg-Röttgersbach von Schimmel betroffen.
Vor allem das Arbeitszimmer ist in der Wohnung von Olivia und Adrian Pakula in Duisburg-Röttgersbach von Schimmel betroffen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Anfang allen Übels ist laut LEG ein Rohrbruch in einer „erdverlegten Leitung“ gewesen, während parallel die Heizzentrale erneuert worden sei. Die unterirdische Rohrsanierung sei sehr komplex und entsprechend langwierig gewesen – mit der Folge, dass immer wieder die Heizung ausfiel oder nicht die volle Leistung entfaltete.

„Wir hatten unsere Mieter bereits vor Beginn umfassend schriftlich über die Arbeiten und den Umfang informiert“, sagt LEG-Sprecher Mischa Lenz. „Zudem hatten wir ihnen mit dem persönlichen Schreiben auch Heizlüfter angeboten. Die Kosten für den Verbrauch bekommen die Mieter nach einer Berechnung tagesgenau von uns erstattet.“

Ärger über die LEG

„Wir haben schon vor zwei Jahren, als die Heizung insgesamt 40 Tage nicht funktionierte und ein Heizlüfter lange lief, kein Geld zurückbekommen“, entgegnet Olivia Pakula, die mehr als verärgert über die LEG ist.

Auch in Bergheim schüttelt Christian Hambloch nur noch den Kopf über das Wohnungsunternehmen. Er lebt mit Frau und Kind (14) in einem Zwölf-Parteien-Haus an der Feldstraße, in dem mit Beginn der Heizperiode am 1. Oktober ebenfalls die Heizung ausgefallen sei, sagt er. Das Nachbarhaus mit weiteren acht LEG-Mietern sei durch die gemeinsame Heizungsanlage auch betroffen gewesen.

Die Temperaturen in den Wohnungen schwankten zwischen 6 und 13 Grad.
LEG-Mieter Christian Hambloch beschreibt die Folgen der Heizungsausfälle.

„Die Temperaturen in den Wohnungen schwankten zwischen 6 und 13 Grad“, berichtet Hambloch. „Heizlüfter sollten, wurden aber von der LEG nicht zur Verfügung gestellt. Das haben alle Hausbewohner bestätigt.“

Mieter frieren erst und schwitzen jetzt

Seit einigen Tage laufe die Heizung wieder, allerdings auf Hochtouren. Sie lasse sich nicht regulieren. Die LEG-Mieter brauchen aktuell also nicht mehr Winterjacken gegen die Kälte in ihren Wohnungen, sondern tragen T-Shirts, um nicht zu schwitzen. „Wir haben Angst vor hohen Energiekosten, weil die Heizung so bollert“, sagt Hambloch. „Außerdem ist sie dabei noch unglaublich laut.“ Er habe die LEG auch über die aktuellen Probleme schriftlich informiert, aber noch keine Antwort erhalten.

„Unsere Monteure werden sich das schnellstmöglich anschauen“, versichert LEG-Sprecher Mischa Lenz auf Nachfrage der Redaktion. Die Sorge vor hohen Energiekosten teilt das Wohnungsunternehmen nicht. „Es geht hier ja nur um ein paar Tage“, so Lenz. Mietminderungen wegen der Heizungsausfälle gewähre die LEG aber stets „im gesetzlich üblichen Umfang.“

LEG will handeln

Die Ursache für den Ausfall war demnach eine defekte Pumpe, „die von uns bestellt und direkt nach Erhalt bereits am 1. Dezember eingebaut worden ist“, erklärt Lenz. „Danach lief die Anlage zunächst wieder ordnungsgemäß. Leider kam es in der Folge wiederholt zu Ausfällen. Die Monteure haben es inzwischen geschafft, dass die Anlage wieder läuft und werden nun erneut hinfahren, um sie korrekt einzustellen.“

Allerdings: „Selbstverständlich müssen wir priorisieren und kümmern uns zunächst um Heizungen, die nicht funktionieren.“ Es bleibt offenbar ein Dauerärgernis für viele LEG-Mieter in Duisburg.