Beliebtes Café in der Duisburger City ist plötzlich dicht
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Duisburg. Wieder verschwindet ein beliebtes Café am Duisburger Sonnenwall. Die Schließung des Lokals kam sehr kurzfristig. Was der Inhaber nun plant.
„Wir mussten schließen. Leider wurde unser Mietvertrag nicht verlängert“, erklärt Memo Inan, Inhaber des Café „Fabricca“ in den sozialen Netzwerken. Vor fünf Jahren hatte er die Espressobar am Sonnenwall eröffnet. Die Räume sind Teil des Einkaufscenters „Königsgalerie“, das derzeit weitestgehend leer steht.
Duisburger bedauern die Schließung in den sozialen Netzwerken
In dem beliebten Frühstückslokal, wo sonst zahlreiche Kaffee-Liebhaber ihren Cappuccino trinken, stapeln sich die Tische und Stühle. Die Kaffeemaschine zischt nicht mehr. Am Donnerstag war plötzlich Schluss. Die Stammgäste sind traurig. Unter der Nachricht in den sozialen Netzwerken kommentieren sie: „Jetzt gibt es nichts Vernünftiges mehr in dieser Stadt... Schade!“ Oder: „Oh nein, hoffentlich findet ihr schnell was neues Passendes! Mein Lieblingsespresso.“
Inhaber Memo Inan ist in der Duisburger Gastro-Szene kein Unbekannter. Bevor er das Fabricca eröffnete, betrieb er das „Cadeau“ und baute das „Fino“ auf. Auf der Karte standen Stullen, Salate sowie Süßes – und das kam bei den Besuchern gut an. „Wir sind öfter dort frühstücken gewesen. Das Café hat auch viele Jüngere zum Sonnenwall gelockt“, bedauert Nachbar Boris Roskothen, Inhaber des gleichnamigen Spielwarengeschäfts, das Aus. Er hat Inan einen Tipp gegeben, wo er vielleicht am Sonnenwall einen neuen Standort finden könnte – Leerstand gibt es dort schließlich genug.
Die Schließung des Cafés hat nichts mit der Zukunft der Königsgalerie zu tun
„Die Schließung des Cafés hat nichts mit der Zukunft der Königsgalerie zu tun“, betont indes Holger Höfner, Centermanager des Forums und der Königsgalerie. Derweil wird unter den Händlern am Sonnenwall gemunkelt, dass sämtlichen noch verbliebenen Geschäften gekündigt worden sei und dort irgendwann Büros einziehen sollen. Dies dementiert Höfner allerdings.
Wirtschaftsförderer im Austausch zur Zukunft der Königsgalerie
Marc Oliver Hänig, Sprecher der Wirtschaftsförderung „Duisburg Business & Innovation“, erklärt: „Die Königsgalerie hat mit seiner Lage und Größe nicht mehr als reiner Einzelhandelsstandort am Markt funktioniert. Eine Mischnutzung, die beispielsweise Büros und Dienstleistungen mit Gastronomie und Handel kombiniert, ist eine Option. Die Lage ist für eine solche Nutzung gut und das Gebäude immer noch hochwertig.“ Das Citymanagement befinde sich im regelmäßigen vertraulichen Austausch mit dem Eigentümer.
„Ich verhandel‘ schon seit Monaten darüber, ob der Mietvertrag verlängert wird oder ob wir uns etwas Neues suchen müssen“, beschreibt Inan die Unsicherheit der vergangenen Monate aus seiner Sicht. Nach Corona sei das Geschäft in der Gastronomie ohnehin schwieriger geworden. „Es gab Tage, da kamen kaum Leute und wir haben uns gefragt, was wir eigentlich falsch machen. Und dann war es wieder voll.“
Immerhin habe er nun Gewissheit und sei erleichtert. „Man ist unkreativ, wenn man sich die ganze Zeit damit beschäftigen muss.“ Er hätte sich einen „schöneren Übergang“ gewünscht und will seine Möbel nun erst einmal einlagern. Für einen neuen Standort habe er schon einige Ideen. So soll es künftig im „Fabricca“ nach frischen Brötchen und anderen Backwaren duften. Bei Facebook kündigt er jedenfalls an: „Wir ziehen um. Demnächst ganz in der Nähe.“
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