Duisburg. Ein Mann aus Münster kaufte 15 Rolltreppen aus dem alten C&A-Gebäude in der Duisburger Altstadt. Sein Plan dahinter brachte ihn vor Gericht.

Anfang 2010 schloss die Filiale der Textil-Kaufhauskette C&A an der Münzstraße in der Duisburger Altstadt. Doch 15 Rolltreppen aus dem ehemaligen Modehaus beschäftigten tatsächlich noch bis jetzt die Strafjustiz. Denn der Verkauf der Treppen lief wahrlich nicht so, wie der Eigentümer des Gebäudes sich das vorgestellt hatte.

Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des ehemaligen Kaufhauses waren die besagten Rolltreppen Anfang 2021 per Kleinanzeige im Internet zum Verkauf angeboten. 5000 Euro sollte jede Treppe kosten. Ein 43 Jahre alter Mann aus Münster zeigte Interesse, wollte gleich alle 15 Treppen erstehen. Allerdings handelte er den Preis auf eine eher symbolische Summe von einem Euro pro Treppe herunter.

Rolltreppen aus altem C&A-Gebäude in Duisburg: Käufer hielt sich nicht an Absprachen

Der Münsteraner hatte offenbar erfolgreich damit argumentiert, dass der Abbau der Treppen ja auch nicht ganz billig werden würde. Und so schloss er am 24. Februar 2021 einen entsprechenden Kaufvertrag mit einem Investor aus München, der das Gebäude 2018 übernahm.

Seiner Verpflichtung, die Rolltreppen bis Mitte April 2021 vollständig zu demontieren, kam der Käufer aber nicht nach. Stattdessen rupfte der Käufer nur die wertvollen Metallteile aus den Treppen und ließ das Übrige einfach stehen. Der frühere Besitzer bekam so nicht nur praktisch kein Geld, er konnte den wertlosen Rest auch noch auf eigene Kosten entsorgen lassen.

Strafrichter war von vorsätzlicher Tat überzeugt

Ein Strafrichter des Amtsgerichts am König-Heinrich-Platz war im April zu dem Schluss gekommen, dass der Angeklagte auch niemals etwas anderes vorgehabt hatte. Wegen Betruges verurteilte er den 43-Jährigen zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe, deren Vollstreckung auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.

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Dagegen hatte der Münsteraner Berufung eingelegt. Zu der Verhandlung vor einer Berufungskammer des Landgerichts am König-Heinrich-Platz kam es aber doch nicht. Überraschend nahm der 43-Jährige das Rechtsmittel unmittelbar vor dem Prozess zurück. Das Urteil ist damit rechtskräftig.