Duisburg-Rheinhausen. Schon wieder gab es Reparaturarbeiten im Hallenbad Toeppersee im Duisburger Westen. Es ist nicht das erste Mal. So teuer waren die Arbeiten.

Das Hallenbad Toeppersee, das einzige städtische Schwimmbad im Duisburger Westen, öffnet nach umfangreichen Reparaturarbeiten seit dem 17. November wieder für Besucherinnen und Besucher seine Türen. Ende Oktober hat sich die Öffnung nach planmäßigen Wartungsarbeiten verzögert. Der Grund: Beim Befüllen des Beckens haben sich Fliesen gelöst, der Umfang des Schadens war zunächst unklar.

Das änderte sich auch nicht nach den Reperaturarbeiten. „Der im Hallenbad entstandene Fliesenschaden kann aus einer Reihe von Gründen resultieren, die oft nicht präzise vorhersehbar oder im Nachgang trennscharf zu bestimmen sind“, berichtet Stadtsprecher Maximilian Böttner auf Anfrage der Redaktion. Auch nach der Untersuchung des aktuellen Schadens konnte die Stadt keine spezifische Ursache identifizieren.

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„Die Befüllung des Beckens mit Wasser ist stets ein sensibler Prozess, bei dem unterschiedliche Faktoren wie Temperaturunterschiede und Materialspannungen zusammentreffen. Trotz aller Sorgfalt und Vorsichtsmaßnahmen kann die Befüllung der Becken immer wieder mal zu Problemen oder auch Schäden führen“, erklärt Böttner. Fachleute hätten die anschließend notwendigen Reparaturarbeiten „umgehend“ aufgenommen, die Gesamtkosten für diese Arbeiten und die damit verbunden Ausgaben beziffert die Stadtverwaltung mit etwa 10.000 Euro.

Hallenbad Toeppersee in Duisburg: 2016 und 2017 lösten sich bereits Fliesen

Es ist nicht das erste Mal, dass im Hallenbad Probleme mit den Fliesen nach der Grundreinigung auftreten. So berichtete die Stadt im Januar 2016 erstmals von „großflächigen Fliesenablösungen am Beckenboden“, die Reparatur dauerte damals bis in den Februar hinein an. Kostenpunkt: Rund 50.000 Euro. Auf einer Fläche von 300 Quadratmetern mussten damals sämtliche Bodenfliesen erneuert werden. Das Bad war zu diesem Zeitpunkt keine sechs Jahre alt, im Juli 2010 hatte der 6,4 Millionen Euro teure Neubau erstmals geöffnet.

2017 blieb das Hallenbad Toeppersee in Duisburg ebenfalls wegen Reparaturarbeiten geschlossen.
2017 blieb das Hallenbad Toeppersee in Duisburg ebenfalls wegen Reparaturarbeiten geschlossen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Auch 2017 gab es im Schwimmbad Probleme. Im April lösten sich bei der planmäßigen Grundreinigung erneut Fliesen, dieses Mal vom Beckenrand. Laut Informationen der Redaktion traten erste Schäden, hervorgerufen offenbar durch Kleber geringer Quantität und schlechter Qualität, bereits drei Jahre nach der Eröffnung des Bades auf. Damals konnte der Schaden im Rahmen der Grundreinigung beseitigt werden.

Duisburger kritisiert Situation rund um das Toepperbad in Duisburg

Jemand, der die Situation rund um das Hallenbad kritisch beobachtet, ist der Duisburger Hans Duwensee. Dass es kürzlich erneut Probleme gab, überrascht ihn nicht. „Entweder fallen Kacheln im Becken ab oder es mangelt an Personal“, sagt er. Er selbst sei ein großer Fan des Freibads gewesen, das in unmittelbarer Nähe zum heutigen Hallenbad lag. „Mit meiner Familie war ich häufiger Gast“, erinnert er sich.

Das ehemalige Freibad nahe des Hallenbads Toeppersee in Duisburg hat schon lange geschlossen.
Das ehemalige Freibad nahe des Hallenbads Toeppersee in Duisburg hat schon lange geschlossen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Auch als Lehrer des Willy-Brandt-Berufskollegs besuchte Duwensee das Freibad regelmäßig mit seinen Schützlingen. „Diese imposante Anlage einzustampfen, war aus meiner Sicht ein großer Fehler.“ Das Freibad war zu teuer, erklärt der Duisburger und beruft sich auf Zeitzeugen aus der Lokalpolitik. „Gleichzeitig wurde auch das Hallenbad an der Schwarzenberger Straße geschlossen und abgerissen.“

Probleme mit dem Hallenbad in Duisburg: Sorge um den Schwimmunterricht

Duwensee blickt mit Sorgen auf diese Entwicklungen. Seiner Meinung nach das größte Problem sei der Mangel an Bädern für den Schwimmunterricht. „Die DLRG berichtet hierüber leider immer wieder Jahr für Jahr erneut.“ Alternativen, wie zum Beispiel Schwimmcontainer, die auf Schulhöfen kurzzeitig aufgestellt werden, bewertet er als „hilflos“. „Kontinuität im Schwimmunterricht sieht anders aus. Im Trockenkurs auf dem Küchenhocker wird niemand das Seepferdchen erreichen.“