Duisburg. Lange hat sich ein neues Café am Duisburger Hauptbahnhof angekündigt – nun wurde eröffnet. Karte bietet mehr als hochwertigen Kaffee. Ein Besuch.
„We are open – wir haben geöffnet“ steht auf dem Aufsteller vor dem Geschäftshaus Mercator-One. An den ersten Eröffnungstagen haben schon zahlreiche Duisburgerinnen und Duisburger sowie ein paar Auswärtige das Angebot getestet. Eigentlich wollten die Macher bereits im Spätsommer so weit sein. Doch neben baulichen Schwierigkeiten, die sie meistern mussten, dauerte es eine Weile, bis genügend Personal gefunden wurde. Weitere Kräfte können sich gerne noch bewerben.
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Neben sämtlichen Kaffee-Varianten und Tee stehen auch Weine, Drinks, Säfte oder beispielsweise Stullen und Kuchen auf der Karte. Künftig soll es einen wechselnden Mittagstisch geben. Slavi Bobtchev hat die Marke „Coffeenication“ kreiert. Der Name vereint „Kaffee und Kommunikation“ miteinander. In Dortmund hat der Gastronom bereits zwölf Jahre lang ein Lokal betrieben.
In Duisburg realisiert er sein Konzept mit dem Inhaber „Syo Gastronomie“. Bobtchev setzt auf nachhaltige Produkte, oftmals Bio. Der Kaffee stammt von der Lloyd-Rösterei aus Bremen, die die Bohnen von kleinen Kaffeeplantagen etwa aus Guatemala, Vietnam oder Indien bezieht. „Wir stehen für einen bewussten Kaffeegenuss“, betont er.
Macher sind von dem zentralen Standort in Duisburg überzeugt
Momentan duftet es nach Waffeln. Sie werden frisch gebacken und auf Wunsch mit Salz-Karamell oder Waldbeeren-Joghurt-Eis, gerösteten Mandeln und Schokosoße verziert. Kostenpunkt: 6,50 Euro. Auch Pfannkuchen, als „Pancakes“ annonciert, kann man den ganzen Tag ordern. Für sechs Euro werden sie von Ahornsirup, Bananen, Walnüssen oder Blaubeeren begleitet.
Wer es lieber herzhafter mag: Stullen gibt’s ab 8,90 Euro, zudem sind etwa Linsensuppe (acht Euro) oder gefüllte Teigwaren wie Gözleme (6,50 Euro) und osteuropäische Pfannkuchen, Blinis, für neun Euro gelistet. Das Brot für die Stullen, die etwa mit Feta oder pochiertem Ei belegt sind, wird von der Duisburger Traditionsbäckerei Kabouter geliefert.
„Hier gibt’s super leckeren Raw-Cake, der gluten- und zuckerfrei ist. Man nascht und ernährt sich trotzdem gesund“, freuen sich Nadine und Jasmin, die in den sozialen Netzwerken von der Eröffnung erfahren haben und sich einmal durch das Angebot probieren. Die kleinen Kuchen sehen verlockend aus und werden von der Raw-Cake-Manufaktur Seelengoldt hergestellt. Die beiden Besucherinnen testen unter anderem die Varianten „Snickers“ und „Yogurette“. „Wir ernähren uns zu 80 Prozent vegan und rohköstlich. Es ist schön, dass es einen Ort gibt, an dem wir uns mal niederlassen und bedienen lassen können“, freuen sich Jasmin und Nadine, die extra aus Ratingen angereist sind.
Platz für 50 Personen – im Sommer soll es eine Terrasse geben
„Das ist hier alles schön groß und cool“, finden sie. Rund 50 Personen haben drinnen Platz, im Sommer soll es eine Terrasse mit 60 weiteren Plätzen geben. Die Einrichtung ist kreativ-modern, die Theke mit Kacheln verziert. Die Wände hat ein Künstler gestaltet. „In Duisburg könnte ich mir keinen anderen Standort als diesen vorstellen, wir richten uns an ein urbanes Publikum“, erklärt Bobtchev.
Er glaubt, dass gute Konzepte ihre eigene Nachfrage erzeugen. Der eine oder andere werde vielleicht auf dem Weg zum Bahnhof einen Kaffee to go mitnehmen. „Aber wir haben hier viele Büros drumherum, da ist viel Potenzial“, weiß er. Sogar die Polizisten von der Wache gegenüber haben sich am ersten Wochenende schon ihren Pausen-Kaffee in dem neuen Lokal geholt. Duisburg sei das Pilotprojekt, Nachfragen aus anderen Städten gebe es auch schon.
Die Zusammenstellung der Karte sei ein Alleinstellungsmerkmal und „genauso international wie Duisburg.” Bobtchev hat große Pläne. „Vielleicht qualifizieren wir uns ja mal für das Kochquintett.“ Da haben in diesem Jahr in Duisburg das Sterne-Restaurant Mod, das Restaurant Küppersmühle und die Villa Patrizia mitgemacht.
>> Die Öffnungszeiten
Geöffnet ist am Portsmouthplatz aktuell von 9 bis 20 Uhr.
Eine Tasse Kaffee kostet 3,20, ein Espresso 2,30 Euro, der Latte Macchiato 4,50 Euro. Beim Espresso Tonic (4,90 Euro) und Espresso Martini (acht Euro) wird Kaffee kreativ interpretiert.