Duisburg. Duisburg war in diesem Jahr Schauplatz vieler Sport-Großveranstaltungen. Haben sie das Image der Stadt positiv verändert?
Am Ende des „Sportjahres 2023“ mit einer einmaligen Häufung von Großveranstaltungen bleibt die Frage: Was hat’s der Stadt gebracht? Um das ramponierte Duisburg-Image im überregionalen Scheinwerferlicht aufzubessern, hatte der Rat die städtische Vermarktungstochter Duisburg Kontor mit einer Million Euro zusätzlich ausgestattet. Kontor-Chef Uwe Kluge sagt nun: „Wir blicken erfreut auf das Jahr zurück.“
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Das Länderspiel der Fußball-Frauen mit Bundeskanzler Olaf Scholz als Gast im Februar, die Ruhrgames und Leichtathletik-Finals im Sommer, dann die Kanu-WM und als krönender Abschluss der American-Football-Endspielsieg von Rhein Fire in der ausverkauften Schauinsland-Arena. Mehr Chancen, Werbung in eigener Sache zu machen, gab es selten. Eine begleitende Befragung unter den Besuchern hat Duisburg Kontor beauftragt, die Auswertung läuft noch.
Duisburg Kontor zum Sportjahr 2023: Mit dem Zuspruch „sehr zufrieden“
„Wir waren mit dem Zuspruch sehr zufrieden“, sagt Kluge schon jetzt mit Blick auf 92.000 Besucher der Ruhrgames, 11.000 Übernachtungen, die Duisburg die Kanu-WM bescherte und sehr gut besuchte „Finals“-Wettbewerbe im Innenhafen (Kanu) und im Landschaftspark-Nord. Von dort lieferten nicht nur die Wettbewerbe der BMX-Fahrer spektakuläre Bilder. Allein bis August hätten die Übernachtungszahlen in Duisburg um acht Prozent über dem Vorjahreswert gelegen.
Wobei die Ausrichtung der „Finals“ aus städtischer Sicht ein durchaus zweischneidiges Schwert seien, sagt Kluge. Die Sportverbände lassen die Veranstaltung vor der Finals GmbH des ehemaligen ARD-Sportreporters Hagen Boßdorf organisieren, dorthin fließen auch die Landesmittel. „Die Städte haben davon zunächst wenig mehr als viel Arbeit“, sagt Kluge, müssten zudem mit eigenem Aufwand die Ausrichter-Orte in ein positives Licht zu rücken.
Sport soll die Wahrnehmung der Stadt positiv verändern
Das ändere aber nicht an einer positiven Gesamtbewertung, betont auch Christoph Späh, Co-Geschäftsführer von Duisburg Kontor: „Wir werden deshalb das Thema Sportstadt Duisburg weitertragen.“ Mit dem Sportpark Wedau gebe ein in seinen Möglichkeiten weithin einzigartiges Alleinstellungsmerkmal, der Landschaftspark Nord könnte für spezielle Sportveranstaltungen künftig eine größere Rolle spielen: „Wir werden uns empfehlen.“
Dafür ist seit dem Sommer mit Laura van Loosen eine Fachfrau für Sportmarketing an Bord. „Mein Auftrag ist es, die Sportstadt intern und extern zu positionieren“, sagt die 27-jährige Duisburgerin.
Ihre Bemühungen beziehen sich aber nicht auf die Schauinsland-Arena. Hier liegt die Regie in Händen der neuen Duisburger Stadionmanagement GmbH (DSM). Die Geschäftsführung mit Sandra Altmann (Gebag) und Christopher Mainka (beide Gebag) hat die Beraterfirma Bevenue beauftragt, Optimierungspotenziale bei der Vermarktung der Arena aufzuzeigen. Revenue arbeitet auch mit Duisburg Kontor zusammen.
Schwierige Immobilie: Die Schauinsland-Arena
Die Arena, seit dem vergangenen Jahr in städtischem Alleinbesitz, droht mit einem MSV-Abstieg in die vierte Liga endgültig zur Problem-Immobilie zu werden. Schon zuletzt musste die Stadt ein Jahresdefizit in Höhe von zwei Millionen Euro ausgleichen. Das Stadiondach ist sanierungsbedürftig – dafür wird ein zweistelliger Millionenbetrag fällig werden.
Konzerte dürfen wegen des Lärmschutzes im Stadion nicht stattfinden. Zu den Optionen, die DSM nun prüfen lässt, gehört deshalb auch der mögliche Umbau zu einer Multifunktionsarena mit geschlossenem Dach. Eine weitere Hürde würde dennoch bleiben: Der Rasen kann nicht wie auf Schalke hinausgefahren werden, müsste nach Großkonzerten wohl erneuert werden.