Duisburg. Immer mehr Kliniken in Duisburg vereinbaren Kooperationen. Auch BG Unfallklinik und Ev. Klinikum arbeiten zusammen. Das sind die Hintergründe.
Das Ev. Klinikum Niederrhein (EVKLN) und das BG Klinikum bauen ihre Kooperation aus. Zwei Unfallchirurgen der Buchholzer Unfallklinik sind zum 1. November ans Fahrner Krankenhaus gewechselt.
Der bisherige Oberarzt der Unfallklinik, Dr. Philipp Weber übernimmt die Position des Leitenden Arztes der Sektion Unfallchirurgie und Sportmedizin. Der 43-Jährige ist seit 2009 im BG Klinikum beschäftigt, er hat dort unter anderem als Notarzt auf dem Rettungstransporthubschrauber Christoph 9 gearbeitet. Seit 2021 leitete er das Gelenkzentrum in Buchholz.
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Mit ihm verstärkt Dr. Tony Kuriakose, bislang Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im BG Klinikum, als Oberarzt das Team im Ev. Krankenhaus Nord. „Wir wollen den besonderen Spirit und einen Teil der enormen medizinischen Kompetenz des BG Klinikums Duisburg ins Fahrner Krankenhaus tragen“, erklärt Weber die Vorgehensweise.
Klinikum im Duisburger Norden auf dem Weg zum Maximalversorger
Ziel sei es, die Sektion mit einer strategischen sowie personelle Neuausrichtung auszubauen. „Wir wollen auf Dauer möglichst alle Verunfallten auch mit schweren Krankheitsbildern im Ev. Krankenhaus bestmöglich behandeln“, so Weber. Beim Ausbau des Ev. Klinikums Niederrhein zu einem Maximalversorger „gehört eine starke Unfallchirurgie einfach dazu“.
Bereits seit einem Jahr kooperieren beide Häuser in der Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgie. Dabei operieren Ärzte des Fahrner Krankenhauses in Buchholz. „Die Zusammenarbeit ist exzellent“, so Prof. Dr. Marcel Dudda, Ärztlicher Direktor des BG Klinikums.
Die Unfallklinik und das EVKLN sehen sich nicht mehr als direkte Konkurrenten, betont auch Geschäftsführer Franz Hafner: „Beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit. Die Unfallchirurgen werden dazu beitragen, die Diagnose und Behandlung von Schwer- und Schwerstverletzten im Ev. Krankenhaus Nord zu optimieren“, so Hafner weiter.
Träger reagieren mit Kooperationen auf die Krankenhaus-Reform in NRW
Derartige Kooperation zeichnen sich zwischen Duisburger Kliniken in weiteren Bereichen ab. Hintergrund ist die Krankenhaus-Reform von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Sie honoriert die Zentrenbildung und die Spezialisierung der Häuser. Der Austausch und das „Teilen“ von ärztlichem Führungspersonal erlaubt es den Kliniken, Patienten auch in Bereichen zu behandeln, die nicht zu ihren medizinischen Schwerpunkten zählen.
Das bedeutet in diesem Fall: Das Buchholzer Traumazentrum ergänzt sein Spektrum mit Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgen aus dem Duisburger Norden, wo das Fahrner Krankenhaus künftig auf die Kompetenz der Unfallchirurgen aus dem Stadtsüden zählen kann.