Duisburg. Das Straßenverkehrsamt zieht bald um. Ein Weltunternehmen will das Gelände in Duisburg kaufen. Offenbar gibt es eine Einigung. Was der TÜV plant.
Im ersten Quartal 2024 soll das neue Straßenverkehrsamt in Neumühl eröffnen. Noch ist die Behörde aber an der Ludwig-Krohne-Straße in Duisburg-Duissern beheimatet. Was passiert nach dem Umzug mit dem etwa 700 Quadratmeter großen Gelände?
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Das benachbarte Unternehmen Krohne Messtechnik hatte bereits vor sieben Jahren bekannt gegeben, das Grundstück kaufen zu wollen – „als Ausbaureserve für späteres Wachstum“, sagte Krohne-Geschäftsführer Ingo Wald damals. Mit der Stadt und der Politik gab es schnell Einvernehmen über die Pläne. Doch die Verhandlungen mit dem Miteigentümer der Fläche, dem TÜV Nord, der dort eine Prüfstelle hat, stockten zunächst. Nun ist aber offenbar der Durchbruch gelungen.
Krohne will in Duisburg expandieren: TÜV meldet Einigung über Grundstücksverkauf
„Die Stadt Duisburg und die TÜV Nord Group verkaufen gemeinsam das Gelände des bisherigen Straßenverkehrsamts an Krohne“, teilt eine TÜV-Sprecherin auf Nachfrage der Redaktion mit. „Zusätzlich verkauft der TÜV Nord zwei weitere Teile des Geländes an der Ludwig-Krohne Straße, so dass Krohne ein großes, in sich geschlossenes Grundstück erhält.“
Ein Kaufvertragsentwurf liege bereits vor und werde gerade zwischen den Beteiligten abgestimmt. „Wir rechnen mit einem Abschluss im ersten Quartal 2024“, so die TÜV-Sprecherin. Krohne könne voraussichtlich erst dann mehr zu dem Thema sagen, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Aktuell wolle man sich nicht dazu äußern.
Die Stadt hält sich zwar derzeit ebenfalls bedeckt und möchte zu Vertragsinhalten keine Auskunft geben. Doch im Sachstandsbericht des Immobilien-Management Duisburg (IMD) steht bereits, es sei „zwischen den Beteiligten eine Einigung erzielt worden“.
TÜV-Nord-Station zieht in Neubau – Umzug für Ende 2024 geplant
Bleibt die Frage, welche Pläne der TÜV nach dem Verkauf seiner Grundstücksanteile an Krohne verfolgt. Die TÜV-Nord-Station, die sich aktuell in dem Gebäude des Straßenverkehrsamts befindet, soll im kommenden Jahr nach Angaben der Sprecherin in einen Neubau umziehen. „Dafür liegt nun die Baugenehmigung vor“, sagt sie. Die neue Station entstehe in unmittelbarer Nachbarschaft an der Meidericher Straße. Der Umzug sei für Ende 2024 geplant.
Die Duisburger können also vor Ort weiter zum TÜV. „Mit der neuen Prüfstelle entsteht ein helles, kompaktes Gebäude mit moderner Prüfanlage, Lkw- und Pkw-Fahrspur“, teilt die Sprecherin weiter mit. „Das Straßenverkehrsamt und die alte TÜV-Nord-Station werden im Anschluss vermutlich vom neuen Eigentümer abgerissen.“
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Dagegen bleibe das Bürogebäude des TÜV an der Meidericher Straße, in dem vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Anlagenprüfung und Zertifizierung arbeiten, bestehen. Es werde umfassend renoviert.
Bekenntnis zum Standort Duisburg
Auch Krohne setzt mit seinem Erweiterungsvorhaben nach dem Neubau der Konzernzentrale und ihrer Einweihung 2016 ein weiteres klares Bekenntnis zum Standort Duisburg. 800 der rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit sind hier am Stammsitz tätig.
Das Familienunternehmen besteht seit über 100 Jahren, 1921 baute Ludwig Krohne seine ersten Messgeräte. Mittlerweile gibt es 15 Produktionsstätten, der Gesamtumsatz betrug 2022 nach Firmenangaben 731 Millionen Euro.