Duisburg. Beim Parteitag hat die Duisburger SPD den Vorstand neu gewählt. Viele Stimmen gegen Mahmut Özdemir zeigen: Die Gräben sind nicht geschlossen.
Beim Unterbezirksparteitag der SPD Duisburg ist der Vorstand für weitere zwei Jahre bestätigt worden. Allerdings gab es nicht nur für Parteichef Mahmut Özdemir ein schwaches Ergebnis.
In der Homberger Glückauf-Halle sprachen sich 110 der 180 Delegierten für den Bundestagsabgeordneten und Staatssekretär im Bundesinnenministerium aus, es gab 65 Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. Mit 62 Prozent kam der 36-Jährige damit auf ein ähnliches Ergebnis wie vor zwei Jahren, da hatte er mit Jürgen C. Brandt und Dr. Norbert Fabian zwei Gegenkandidaten.
Zuvor hatte Özdemir eine parteiinterne Auseinandersetzung um die Wahl einer Doppelspitze mit der Landtagsabgeordneten Sarah Philipp und OB Sören Link als Parteiführung für sich entschieden.
SPD Duisburg vor wichtigen Wahljahren
Wenig stärker ist der Rückhalt für die beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden: Jannik Neuhaus setzte sich mit 115 zu 63 Stimmen gegen Heike Gau durch (vier Enthaltungen). Für Jülide Celenk stimmten 102 Delegierte (76 Nein, sechs Enthaltungen). In Kampfabstimmungen setzten sich Kassierer Frank Börner (100 Stimmen) gegen Louis Bruns (82) und Schriftführer Marcel Keilwerth gegen Sabine Hoster-Kartal (108 zu 71) durch. Das beste Ergebnis bekam Florian Dohmen – für den Bildungsbeauftragten stimmten 128 Delegierte.
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„Ich werden versuchen, die anderen 70 auch noch zu überzeugen“, sagte Özdemir nach seiner Wiederwahl. Die in seinem Bericht geschilderte Wahrnehmung sollte die anschließende Abstimmung allerdings nicht bestätigen. Die SPD habe die „Konflikte innerhalb der Mauern geklärt und vertrauensvoll miteinander gearbeitet“, so Özdemir. Die Partei habe sich einen neuen „inhaltlichen Kompass“ gegeben, die Basis sei nun über die Vorsitzenden der Ortsvereine besser in die Entscheidungen des Vorstands eingebunden. Der Mitgliederschwund sei gestoppt – aktuell gehören rund 3000 Duisburger der SPD an.
Vor den beiden wichtigen Wahljahren 2024 (Europawahl) und 2025 (Kommunal-, OB- und Bundestagswahl) rief der Parteichef zur Geschlossenheit auf. „Wir stellen uns den Populisten mit den einfachen Lösungen entgegen.“ Die Sozialdemokraten müssten die Duisburger „in den Stadtteilen abholen und ihnen zeigen: Bei der SPD sind sie zu Hause“.