Duisburg-Mitte. An den Haltestellen König-Heinrich-Platz, Steinsche Gasse und Karl-Jarres-Straße wird kräftig gebaut. Was Duisburger Fahrgäste wissen müssen.

Seit Jahren ärgern sich ÖPNV-Nutzer über defekte Aufzüge und Rolltreppen an Duisburger U-Bahn-Haltestellen. Nun gibt es endlich positive Nachrichten: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) und die Stadt Duisburg investieren in die Infrastruktur – endlich. Derzeit werden am König-Heinrich-Platz die Rolltreppen ausgetauscht. Die Stopps Karl-Jarres-Straße und Steinsche Gasse werden barrierefrei umgebaut. Die Maßnahmen kosten insgesamt Millionen. Bis alles funktioniert und modernisiert ist, müssen sich die Fahrgäste allerdings noch ein bisschen gedulden.

Die Rolltreppen an den Duisburger Haltestellen waren oft ein Ärgernis

Die Haltestelle König-Heinrich-Platz wird mit neuen Rolltreppen ausgestattet.
Die Haltestelle König-Heinrich-Platz wird mit neuen Rolltreppen ausgestattet. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Es gab wegen der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges immer wieder Lieferverzögerungen“, erklärt Kathrin Naß, Sprecherin der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, warum die Reparaturen an den Rolltreppen nicht schon viel früher durchgeführt wurden. Die neuen Modelle böten indes mehr Sicherheit. „Sie haben eine Signalanlage, LED-Beleuchtung und können in beide Richtungen genutzt werden. Es gibt außerdem sogenannte Sanftanläufer, die verhindern, dass die Fahrtreppe ruckartig startet“, nennt Kathrin Naß die Vorteile. Zudem verbrauche sie weniger Energie. Die Stadt Duisburg investiert rund 350.000 Euro in die Maßnahme – ein Teil davon wird durch Landes- und Bundesmittel gefördert. Die DVG hat gemeinsam mit der Stadt in diesem Jahr bereits vier weitere Fahrtreppen erneuert – zwei an der Haltestelle „Kesselsberg“, zwei weitere werden aktuell an der Haltestelle „Duisburg Hauptbahnhof“ ausgetauscht.

Verkehrsbehinderungen an der Karl-Jarres-Straße: Umbau dauert bis Frühjahr 2024

An der Haltestelle Karl-Jarres-Straße sind die Umbauarbeiten aufwändiger – und mit mehr Verkehrsbehinderungen etwa für Rad- und Autofahrer verbunden. Wer, aus Wedau und Wanheimerort kommend, derzeit mit dem Auto Richtung Innenstadt will, muss teilweise über den Bürgersteig kurven. Die Anwohner der ohnehin verkehrsträchtigen Straße sind nicht begeistert. Susanne Stölting, Sprecherin der Stadt Duisburg, erklärt allerdings auf Nachfrage: „Beschwerden sind bisher bei uns nicht bekannt. Leider lassen sich temporäre Einschränkungen bei Baumaßnahmen nicht immer vermeiden, bei der Planung und Umsetzung einer Maßnahme wird aber immer darauf geachtet, die Einschränkungen für alle Betroffenen so gering wie möglich zu halten.“

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Bisher verlaufen die Gleise in der Mitte der Düsseldorfer Straße. Die Haltestelle hat eine Art Insellage und die U79 hält hier von beiden Seiten. Wer ein- oder aussteigen wollte, musste bisher die Treppenstufen der Straßenbahn nutzen – umständlich für Ältere, die auf einen Rollator angewiesen sind oder Eltern mit Kinderwagen. Künftig sollen sich Haltestelle und Bahn auf einem Niveau befinden. Deshalb werden aktuell etwa 18 Meter lange Rampen nachgerüstet. Die Haltestelle wandert gen Süden. In der Folge musste auch eine Trinkwasserleitung im süd-westlichen Bereich verlegt werden. Der Umbau der Haltestelle kostet rund 2,7 Millionen Euro. „Zurzeit liegen die Arbeiten im Zeitplan“, betont Susanne Stölting. Voraussichtlich im Frühjahr 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Bis Frühjahr 2024 soll die Haltestelle Steinsche Gasse barrierefrei umgebaut werden.
Bis Frühjahr 2024 soll die Haltestelle Steinsche Gasse barrierefrei umgebaut werden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der Bahnhof „Steinsche Gasse“ ist als letzter unterirdischer Stadtbahnhof noch nicht barrierefrei zugänglich. Deshalb werden zwei Aufzugsanlagen nachgerüstet und etwa ein Blindenleitsystem eingerichtet. Dieses führt von den Eingängen am Friedrich-Wilhelm-Platz und der Kasinostraße über die Aufzüge und Treppenanlagen zu den Bahnsteigen. Ebenso werden die Eingänge Klosterstraße, Müllergasse und Sonnenwall über das Blindenleitsystem erschlossen. Die Rampen zu den Bahnsteigen erhalten eine Neigung von höchstens sechs Prozent und Podeste.

Während der Bauarbeiten halten keine Bahnen an der Steinschen Gasse.
Während der Bauarbeiten halten keine Bahnen an der Steinschen Gasse. © WNM | Philipp Wahl

Die gesamten Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende März 2024 andauern. Insgesamt werden 2,3 Millionen Euro investiert, auch hier unterstützt das Land NRW mit Fördergeldern.