Duisburg-Neudorf. Was in Neudorf vor der Besiedlung 1770 war und wie sich der Stadtteil – mit Fabriken, Schulen und Kirchen – entwickelt hat. Mit 30 alten Fotos.

Erst im zweiten Anlauf hat es geklappt, die Heide vor den Toren Duisburgs, das heutige Neudorf, zu besiedeln. Das war 1770. Heute sind Bildung und Forschung die Schwerpunkte des Stadtteils.

Erdgeschichtlich liegt Neudorf zwischen zwei Stellen, an denen in prähistorischer Zeit Gletschereis durchgebrochen ist: zwischen der Mülheimer Straße und der Uhlenhorststraße. Danach war das Gebiet bewaldet. Pfeilspitzen und Steinbeile aber zeugen davon, dass sich hier schon vor 3700 Jahren Menschen aufgehalten haben. Direkt an der Stadtgrenze gibt es Spuren einer Siedlung aus der Zeit zwischen 800 und 500 vor Christus.

Neudorf: So sah der Duisburger Stadtteil vor und zur Zeit der Besiedlung 1770 aus

Der Wald gehörte im 11. Jahrhundert zum Königshof Duisburg. Ab 1129 durften die Duisburger den Steinbruch im Wald für den Bau ihrer Stadtmauer nutzen. Nach und nach ging der gesamte Wald auf die Stadt über.

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Zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg verlief seit dem späten Mittelalter die Landwehr, ein Graben, der vor allem wilde Tiere fernhalten sollte. Das Gebiet davor hieß bis ins 19. Jahrhundert Großes Hochfeld, weil es hochwasserfrei war. Schon im 18. Jahrhundert war es in unzählige Parzellen aufgeteilt.

Blick in die Finkenstraße im Jahr 1912.
Blick in die Finkenstraße im Jahr 1912. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Schulden mit Holzverkauf abgestottert

Um 1550 war ein Teil des Waldes etwa 190 Personen sowie zwölf Institutionen, vor allem Klöstern, zur Nutzung überlassen, den Walderben. Der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) hatte dann zu so hohen Schulden der Stadt geführt, dass die Duisburger den Wald fast ganz geschlagen und das Holz verkauft haben. Um 1750 war er schon bis zur heutigen A 3 zurückgedrängt.

[Alle Folgen unserer Serie „Duisburger Stadtteil-Geschichte(n), jeweils mit vielen alten Fotos: zur Übersicht]

1769 wurden auswärts Familien gesucht, die bereit waren, die Heide hinter der Landwehr zu kultivieren. Sie konnten ihre Religion frei ausüben, waren vom Militärdienst befreit, ebenso von Steuern, und erhielten Geld für den Hausbau. Doch von sieben Familien aus der Pfalz hielt nur eine durch.

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Von Bahnstrecken umgeben

Im Mai 1770 karrten die Behörden 13 Familien aus Hessen-Darmstadt heran, 73 Personen. Diesmal kehrte nur eine wieder zurück. Die anderen erhielten an der Koloniestraße je sechs Hektar Land. Dafür bürgerte sich der Name Neudorf ein.

Diese beiden gründerzeitlichen Häuser am Ludgeriplatz stehen heute noch. Die Aufnahme ist etwa von 1895. Drei Jahre später entstand auf dem Gelände im Vordergrund die Ludgerikirche.
Diese beiden gründerzeitlichen Häuser am Ludgeriplatz stehen heute noch. Die Aufnahme ist etwa von 1895. Drei Jahre später entstand auf dem Gelände im Vordergrund die Ludgerikirche. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Die Kolonisten gingen es langsam an. Noch 1854 waren es erst 110 Personen. Seit 1848 trennte die Köln-Mindener-Eisenbahn Neudorf von der Stadt. 1865 kam die Strecke von Hochfeld nach Mülheim-Speldorf hinzu, 1901 die Güterumgehungsbahn im Osten.

Mit einer Zeche fing es an

1858/59 begann mit der Zeche Neu-Duisburg an der Mülheimer Straße (nur bis 1861) und der benachbarten Maschinenfabrik von Ewald Hülsmann (1910 in der Demag in Hochfeld aufgegangen) die Industrialisierung. Allerdings gab es nur kleine und mittlere Betriebe, so ab 1867 die Gießerei und Gußstahlfabrik von Felix Bischoff an der Kammerstraße (1935 stillgelegt). Daneben entstand viel Wohnraum. 1895 zählte Neudorf schon über 10.000 Einwohner. Heute sind es 27.000.

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Schon vor der Jahrhundertwende gab es den ersten Standort für akademische Ausbildung: Die Rheinisch-Westfälische Hüttenschule erhielt 1899 an der Bismarckstraße neue Gebäude. Die Ingenieurschule wurden 1958 erweitert, war ab 1971 Fachhochschule, ging 1972 in der Gesamthochschule auf.

Die nördliche Lotharstraße in einer Aufnahme um 1912. Links das Eckgebäude an der Einmündung der Geibelstraße. Die Häuserzeile ist bis heute fast so erhalten. Rechts unten, auf der gegenüberliegenden Straßenseite also, die Fläche, auf der sich seit 1991 die „Keksdosen“, die Rundbauten der Uni, befinden. Im zeitgenössischen Stadtplan wird die Fläche als Spielplatz bezeichnet. Bild: Stadtarchiv Duisburg
Die nördliche Lotharstraße in einer Aufnahme um 1912. Links das Eckgebäude an der Einmündung der Geibelstraße. Die Häuserzeile ist bis heute fast so erhalten. Rechts unten, auf der gegenüberliegenden Straßenseite also, die Fläche, auf der sich seit 1991 die „Keksdosen“, die Rundbauten der Uni, befinden. Im zeitgenössischen Stadtplan wird die Fläche als Spielplatz bezeichnet. Bild: Stadtarchiv Duisburg © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Pädagogische Hochschule zieht an die Lotharstraße

Deren Anfänge gehen 1968 auf den Umzug der Pädagogischen Hochschule Kettwig an die Lotharstraße zurück. Sie ist seit 1980 Universität, seit 2003 Teil der Uni Duisburg-Essen, wurde bis 1991 zur Mülheimer Straße erweitert.

Seit 1906 hat die Klöckner-Handelsgesellschaft ihren Sitz an der Mülheimer Straße. Das „Silberpalais“, die Zentrale des Konzerns, setzt seit 1977 einen städtebaulichen Akzent, ähnlich wie seit 1993 das Haus der Wirtschaftsförderung an der Mülheimer Straße und seit 1995 das Technologiezentrum an der Bismarckstraße.

Die Zeitzeugen-Börse und der Sutton-Verlag brachten 2013 ein Neudorf-Buch heraus. Darin ist dieses Foto zu finden: Im Jahr 1910 wird das Licht- und Luftbad des Vereins für Gesundheitspflege und Naturschutz eröffnet. Es soll in der Industriestadt für Erholung sorgen. Heute befindet sich hier die Einfahrt zum Bereich M der Universität.
Die Zeitzeugen-Börse und der Sutton-Verlag brachten 2013 ein Neudorf-Buch heraus. Darin ist dieses Foto zu finden: Im Jahr 1910 wird das Licht- und Luftbad des Vereins für Gesundheitspflege und Naturschutz eröffnet. Es soll in der Industriestadt für Erholung sorgen. Heute befindet sich hier die Einfahrt zum Bereich M der Universität. © suttonverlag

Vom Bombenkrieg schwer betroffen

Ab Ende 1936 hatte Neudorf im Süden Autobahnanschluss. Der Arbeitsbeschaffung hat auch der Bau der 1938 eröffneten Unterführung der Koloniestraße gedient. Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zogen den Stadtteil schwer in Mitleidenschaft.

Die Trümmer im Vordergrund, das war einmal die Polstermöbelfabrik Kellermann an der Koloniestraße. Sie wurde bei einem Luftangriff im September 1942 zerstört. Rechts im Hintergrund der Turm der evangelischen Christuskirche am Neudorfer Markt. Sie wurde im Februar 1945 bis auf Turm und Außenmauern zerstört und war erst 1968 wieder voll hergestellt.
Die Trümmer im Vordergrund, das war einmal die Polstermöbelfabrik Kellermann an der Koloniestraße. Sie wurde bei einem Luftangriff im September 1942 zerstört. Rechts im Hintergrund der Turm der evangelischen Christuskirche am Neudorfer Markt. Sie wurde im Februar 1945 bis auf Turm und Außenmauern zerstört und war erst 1968 wieder voll hergestellt. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Eigenständiges kirchliches Leben begann 1890 mit einer katholischen Notkirche, die 1898 durch die Ludgerikirche ersetzt wurde. 1912 folgte die Gabrielkirche an der Gneisenaustraße und 1953 die St.-Anna-Kirche an der Geibelstraße (2007 entweiht). Die erste evangelische Kirche war 1908 die Christuskirche am Neudorfer Markt. 1936 folgten die evangelischen Gemeindehäuser Bürgerstraße (2004 aufgegeben) und Wildstraße.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs lagen weite Teile Neudorfs in Trümmern. Hier ein Blick in die Bismarckstraße in Höhe Memelstraße, die bereits bei einem Luftangriff Mitte Mai 1943 verwüstet wurde.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs lagen weite Teile Neudorfs in Trümmern. Hier ein Blick in die Bismarckstraße in Höhe Memelstraße, die bereits bei einem Luftangriff Mitte Mai 1943 verwüstet wurde. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Nach 100 Jahren die erste Schule

Die Anfänge des Schulwesens machten 1869 eine katholische und eine evangelische Volksschule direkt am Hauptbahnhof (1937 für die Bahn abgerissen). 1894 eröffnete eine weitere katholische Volksschule an der Neudorfer Straße (1944 zerstört), um die Jahrhundertwende eine an der Bismarckstraße (von 1968 bis 1987 katholische Grundschule, heute Universität) und 1910 eine vierte an der Gneisenaustraße (bis 2022 Hauptschule). Zwischen 1908 und Anfang der 50er Jahre gab es auch eine Schule am Sternbuschweg/Ecke Aktienstraße. Vor dem Zweiten Weltkrieg entstand die Volksschule an der Mozartstraße (seit 1968 Grundschule).

Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist.
Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg

Neue Schulen nach dem Zweiten Weltkrieg gab es an der Hebbelstraße/Grabenstraße (ab 1956 Volksschule, heute katholische und Gemeinschaftsgrundschule), an der Geibelstraße (ab 1958 Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule, bis 1991), an der Oststraße (ab 1964 Mädchenberufsschule, heute Gertrud-Bäumer-Berufskolleg), ferner ab 1966 das Städtische neusprachliche Gymnasium (ab 1976 an der Pappenstraße, seit 1991 Gesamtschule-Mitte) sowie an der Carstanjenstraße (seit 2011 Zentrum für Berufliche Bildung und Weiterbildung). Seit 1987 gibt es das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme an der Finkenstraße.

Historische Fotos von Duisburg-Neudorf

Von 1908 bis Anfang der 1950er Jahre verzeichnen die Stadtpläne ein Schulgebäude an der Ecke Sternbuschweg/Aktienstraße. Dieses Bild zeigt es nach den schweren Luftangriffen von Mitte Oktober 1944.
Von 1908 bis Anfang der 1950er Jahre verzeichnen die Stadtpläne ein Schulgebäude an der Ecke Sternbuschweg/Aktienstraße. Dieses Bild zeigt es nach den schweren Luftangriffen von Mitte Oktober 1944. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Anfang 1931, als diese Aufnahme entstand, gehörten auch noch Wohnhäuser aus der vorindustriellen Zeit zum Straßenbild am Sternbuschweg, hier mit Blick in Richtung Grunewald und in Höhe des Alten Friedhofs.
Anfang 1931, als diese Aufnahme entstand, gehörten auch noch Wohnhäuser aus der vorindustriellen Zeit zum Straßenbild am Sternbuschweg, hier mit Blick in Richtung Grunewald und in Höhe des Alten Friedhofs. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist.
Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist.
Von 1966 an hat es in Neudorf auch ein Gymnasium gegeben, das Städtische neusprachliche Gymnasium. Es war zunächst an der Bismarckstraße untergebracht. Die Aufnahme von Ende April 1974 zeigt den Umzug der Schule über die Pappenstraße zum dort errichteten Neubau. Ab Mitte der 80er Jahre lief das Gymnasium zugunsten der Gesamtschule Mitte aus, die heute zum Teil darin untergebracht ist. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Der Sternbuschweg Mitte der 1960er Jahre.
Der Sternbuschweg Mitte der 1960er Jahre. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
1936 hat Neudorf Anschluss an die neue Reichsautobahn, heute A 3, bekommen. In diesem Zusammenhang sind die heutigen Straßenverbindungen geschaffen worden. Das Bild aus dieser Zeit zeigt die neue Rampe der Koloniestraße, die sich in Höhe des Autobahnanschlusses in die neue Uhlenhorster Straße nach Mülheim/Ruhr und die Bissingheimer Straße gabelt. Links geht die alte Steinbruchstraße ab.
1936 hat Neudorf Anschluss an die neue Reichsautobahn, heute A 3, bekommen. In diesem Zusammenhang sind die heutigen Straßenverbindungen geschaffen worden. Das Bild aus dieser Zeit zeigt die neue Rampe der Koloniestraße, die sich in Höhe des Autobahnanschlusses in die neue Uhlenhorster Straße nach Mülheim/Ruhr und die Bissingheimer Straße gabelt. Links geht die alte Steinbruchstraße ab. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Der Abschnitt der Oststraße zwischen Neudorfer Straße und Ludgeriplatz heißt heute Klöcknerstraße. Vor dem Zweiten Weltkrieg ist hier die Handelsfirma für Lacke, Farben und Glas von Goldberg & Göbel aufgenommen. Sie konnte 1933 ihr 50-jähriges Bestehen feiern.
Der Abschnitt der Oststraße zwischen Neudorfer Straße und Ludgeriplatz heißt heute Klöcknerstraße. Vor dem Zweiten Weltkrieg ist hier die Handelsfirma für Lacke, Farben und Glas von Goldberg & Göbel aufgenommen. Sie konnte 1933 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Das Portal zum Alten Friedhof am Sternbuschweg nahe der Bahnunterführung am Grunewald 1950. Die Straße hieß damals Kastanienallee, der Friedhof Neuer Friedhof. Er war 1871 eröffnet worden. Die ersten Bestatteten waren 542 Opfer einer damaligen Pockenepidemie. Zu Beginn der 1920er Jahre waren die 30 Hektar Fläche vollständig belegt.
Das Portal zum Alten Friedhof am Sternbuschweg nahe der Bahnunterführung am Grunewald 1950. Die Straße hieß damals Kastanienallee, der Friedhof Neuer Friedhof. Er war 1871 eröffnet worden. Die ersten Bestatteten waren 542 Opfer einer damaligen Pockenepidemie. Zu Beginn der 1920er Jahre waren die 30 Hektar Fläche vollständig belegt. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Der Sternbuschweg Mitte der 1960er Jahre.
Der Sternbuschweg Mitte der 1960er Jahre. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Der Abschnitt der Oststraße zwischen Neudorfer Straße und Ludgeriplatz heißt heute Klöcknerstraße. Vor dem Zweiten Weltkrieg ist hier die Handelsfirma für Lacke, Farben und Glas von Goldberg & Göbel aufgenommen. Sie konnte 1933 ihr 50-jähriges Bestehen feiern.
Der Abschnitt der Oststraße zwischen Neudorfer Straße und Ludgeriplatz heißt heute Klöcknerstraße. Vor dem Zweiten Weltkrieg ist hier die Handelsfirma für Lacke, Farben und Glas von Goldberg & Göbel aufgenommen. Sie konnte 1933 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Offenbar war es um die Sicherheit von Spaziergängerinnen und Spaziergängern im Duisburger Wald nicht immer gut bestellt. Schon in der Nazi-Zeit weist der Stadtplan dort einen Polizeiposten auf. Hier eine Aufnahme um 1960. Letztmalig ist er im Stadtplan von 1991 verzeichnet gewesen.
Offenbar war es um die Sicherheit von Spaziergängerinnen und Spaziergängern im Duisburger Wald nicht immer gut bestellt. Schon in der Nazi-Zeit weist der Stadtplan dort einen Polizeiposten auf. Hier eine Aufnahme um 1960. Letztmalig ist er im Stadtplan von 1991 verzeichnet gewesen. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Straßenbahn an der Haltestelle Neudorfer Markt im Mai 1992. Wenige Wochen später wurde der U-Bahn-Tunnel unter dem Hauptbahnhof eröffnet und der Straßenbahnverkehr über die Neudorfer Straße gehörte der Vergangenheit an.
Straßenbahn an der Haltestelle Neudorfer Markt im Mai 1992. Wenige Wochen später wurde der U-Bahn-Tunnel unter dem Hauptbahnhof eröffnet und der Straßenbahnverkehr über die Neudorfer Straße gehörte der Vergangenheit an. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Blick auf den Neudorfer Markt um 1915. Die evangelische Christuskirche, gebaut 1908, ist im Februar 1945 bis auf den Turm und die Außenmauern zerstört worden. 1952 konnte sie notdürftig wieder benutzt werden. Ihr Wiederaufbau zog sich aber bis 1968 hin. Das Haus rechts neben ihr existiert heute nicht mehr. Und auch die Häuserzeile am rechten Bildrand ist stark verändert, was möglicherweise auf schwere Kriegsschäden zurückzuführen ist.
Blick auf den Neudorfer Markt um 1915. Die evangelische Christuskirche, gebaut 1908, ist im Februar 1945 bis auf den Turm und die Außenmauern zerstört worden. 1952 konnte sie notdürftig wieder benutzt werden. Ihr Wiederaufbau zog sich aber bis 1968 hin. Das Haus rechts neben ihr existiert heute nicht mehr. Und auch die Häuserzeile am rechten Bildrand ist stark verändert, was möglicherweise auf schwere Kriegsschäden zurückzuführen ist. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Diese beiden gründerzeitlichen Häuser am Ludgeriplatz stehen heute noch. Die Aufnahme ist etwa von 1895. Drei Jahre später entstand auf dem Gelände im Vordergrund die Ludgerikirche.
Diese beiden gründerzeitlichen Häuser am Ludgeriplatz stehen heute noch. Die Aufnahme ist etwa von 1895. Drei Jahre später entstand auf dem Gelände im Vordergrund die Ludgerikirche. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Im 20. Jahrhundert hat sich Neudorf als bevorzugter Wohnort etabliert. Hier ein Blick in die Mörikestraße im Märchenwinkel, aufgenommen vermutlich vor dem Zweiten Weltkrieg. Auch das Ensemble mit den beiden Häusern mit den markanten Giebeln ist bis heute erhalten.
Im 20. Jahrhundert hat sich Neudorf als bevorzugter Wohnort etabliert. Hier ein Blick in die Mörikestraße im Märchenwinkel, aufgenommen vermutlich vor dem Zweiten Weltkrieg. Auch das Ensemble mit den beiden Häusern mit den markanten Giebeln ist bis heute erhalten. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Letzte Übrigbleibsel des dörflichen Neudorfs: Bauernhof an der Ecke Lotharstraße/Holteistraße im Jahr 1927.
Letzte Übrigbleibsel des dörflichen Neudorfs: Bauernhof an der Ecke Lotharstraße/Holteistraße im Jahr 1927. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Blick aus dem Verwaltungsgebäude des Klöckner-Konzerns, heute Sitz von Arbeits- und Sozialgericht, in den 1950er Jahren auf die Ludgeristraße mit der Ludgerikirche im Hintergrund. Von 1951 bis 1977 hatte Klöckner dort seine Zentrale. Die Ludgerikirche wurde 1943 bis auf die Außenmauern zerstört, war aber ab 1951 wieder benutzbar.
Blick aus dem Verwaltungsgebäude des Klöckner-Konzerns, heute Sitz von Arbeits- und Sozialgericht, in den 1950er Jahren auf die Ludgeristraße mit der Ludgerikirche im Hintergrund. Von 1951 bis 1977 hatte Klöckner dort seine Zentrale. Die Ludgerikirche wurde 1943 bis auf die Außenmauern zerstört, war aber ab 1951 wieder benutzbar. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
So sah der Ostausgang des Hauptbahnhofs bei Kriegsende 1945 aus.
So sah der Ostausgang des Hauptbahnhofs bei Kriegsende 1945 aus. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Offenbar wurden Häftlinge dabei eingesetzt, die Trümmer nach einem Luftangriff auf der Lerchenstraße im April 1943 zu beseitigen.
Offenbar wurden Häftlinge dabei eingesetzt, die Trümmer nach einem Luftangriff auf der Lerchenstraße im April 1943 zu beseitigen. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Die nördliche Lotharstraße in einer Aufnahme um 1912. Links das Eckgebäude an der Einmündung der Geibelstraße. Die Häuserzeile ist bis heute fast so erhalten. Rechts unten, auf der gegenüberliegenden Straßenseite also, die Fläche, auf der sich seit 1991 die
Die nördliche Lotharstraße in einer Aufnahme um 1912. Links das Eckgebäude an der Einmündung der Geibelstraße. Die Häuserzeile ist bis heute fast so erhalten. Rechts unten, auf der gegenüberliegenden Straßenseite also, die Fläche, auf der sich seit 1991 die "Keksdosen", die Rundbauten der Uni, befinden. Im zeitgenössischen Stadtplan wird die Fläche als Spielplatz bezeichnet. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Seit 1914 hat der Sportverein Club Raffelberg an der Lotharstraße seine Vereinsanlage gehabt. Das Bild zeigt das 1925 gebaute Clubhaus im Jahr 1972. 1996 musste er es für eine Erweiterung der Universität aufgeben und ist in den Sportpark Wedau gezogen.
Seit 1914 hat der Sportverein Club Raffelberg an der Lotharstraße seine Vereinsanlage gehabt. Das Bild zeigt das 1925 gebaute Clubhaus im Jahr 1972. 1996 musste er es für eine Erweiterung der Universität aufgeben und ist in den Sportpark Wedau gezogen. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Seit Jahrzehnten prägen großstadttypische Büro- und Geschäftshäuser die Neudorfer Seite der Mülheimer Straße, hier Haus Nummer 46 um 1957. Es befindet sich genau zwischen dem Silberpalais von Klöckner und dem Sitz von Arbeits- und Sozialgericht.
Seit Jahrzehnten prägen großstadttypische Büro- und Geschäftshäuser die Neudorfer Seite der Mülheimer Straße, hier Haus Nummer 46 um 1957. Es befindet sich genau zwischen dem Silberpalais von Klöckner und dem Sitz von Arbeits- und Sozialgericht. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Die Trümmer im Vordergrund, das war einmal die Polstermöbelfabrik Kellermann an der Koloniestraße. Sie wurde bei einem Luftangriff im September 1942 zerstört. Rechts im Hintergrund der Turm der evangelischen Christuskirche am Neudorfer Markt. Sie wurde im Februar 1945 bis auf Turm und Außenmauern zerstört und war erst 1968 wieder voll hergestellt.
Die Trümmer im Vordergrund, das war einmal die Polstermöbelfabrik Kellermann an der Koloniestraße. Sie wurde bei einem Luftangriff im September 1942 zerstört. Rechts im Hintergrund der Turm der evangelischen Christuskirche am Neudorfer Markt. Sie wurde im Februar 1945 bis auf Turm und Außenmauern zerstört und war erst 1968 wieder voll hergestellt. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Es musste 1956 einem Neubau weichen: das letzte Haus der Kolonisten von 1771, das Haus Koloniestraße 139, hier in einer Aufnahme von 1952. Das Fachwerkhaus war an der Giebelseite verputzt.
Es musste 1956 einem Neubau weichen: das letzte Haus der Kolonisten von 1771, das Haus Koloniestraße 139, hier in einer Aufnahme von 1952. Das Fachwerkhaus war an der Giebelseite verputzt. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Eines der damals noch seltenen Autos biegt im September 1937 von der Akazienstraße in die Karl-Lehr-Straße ab. Der Radfahrer hat gerade den Sternbuschweg gekreuzt. Die Tankstelle an der Ecke Karl-Lehr-Straße/Sternbuschweg ist heute einem Autohändler gewichen, der dort seine Fahrzeuge präsentiert. Links im Hintergrund beginnt der Friedhof.
Eines der damals noch seltenen Autos biegt im September 1937 von der Akazienstraße in die Karl-Lehr-Straße ab. Der Radfahrer hat gerade den Sternbuschweg gekreuzt. Die Tankstelle an der Ecke Karl-Lehr-Straße/Sternbuschweg ist heute einem Autohändler gewichen, der dort seine Fahrzeuge präsentiert. Links im Hintergrund beginnt der Friedhof. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Die katholische Kirche St. Gabriel im Jahr ihrer Weihe 1912. Sie trug im Zweiten Weltkrieg nur leichte Schäden davon.
Die katholische Kirche St. Gabriel im Jahr ihrer Weihe 1912. Sie trug im Zweiten Weltkrieg nur leichte Schäden davon. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Blick von der östlichen Kammerstraße auf die Kreuzung mit dem Sternbuschweg. Das imposante Eckgebäude in Bildmitte hat den Zweiten Weltkrieg überlebt. Von den Reihenhäusern rechts daneben findet sich heute nur noch eines. Ihren Namen hat die Kammerstraße daher, dass sie im 18. Jahrhundert der Weg war, der zu den Ländereien jenseits der Landwehr führte, die damals noch dem klevisch-preußischen Landesherrn gehörten und von seiner Kriegs- und Domänenkammer verwaltet wurde.
Blick von der östlichen Kammerstraße auf die Kreuzung mit dem Sternbuschweg. Das imposante Eckgebäude in Bildmitte hat den Zweiten Weltkrieg überlebt. Von den Reihenhäusern rechts daneben findet sich heute nur noch eines. Ihren Namen hat die Kammerstraße daher, dass sie im 18. Jahrhundert der Weg war, der zu den Ländereien jenseits der Landwehr führte, die damals noch dem klevisch-preußischen Landesherrn gehörten und von seiner Kriegs- und Domänenkammer verwaltet wurde. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Blick in die Finkenstraße im Jahr 1912.
Blick in die Finkenstraße im Jahr 1912. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Am Ende des Zweiten Weltkriegs lagen weite Teile Neudorfs in Trümmern. Hier ein Blick in die Bismarckstraße in Höhe Memelstraße, die bereits bei einem Luftangriff Mitte Mai 1943 verwüstet wurde.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs lagen weite Teile Neudorfs in Trümmern. Hier ein Blick in die Bismarckstraße in Höhe Memelstraße, die bereits bei einem Luftangriff Mitte Mai 1943 verwüstet wurde. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
Der Duisburger Wald war immer schon ein beliebtes Naherholungsgebiet. Hier eine Aufnahme aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Von dem Höhenzug, auf dem sich mit 82,5 Metern über dem Meeresspiegel bei Haus Hartenfels auch der höchste Punkt im alten Stadtgebiet befindet, bot sich der Blick in die Niederungen der Großstadt.
Der Duisburger Wald war immer schon ein beliebtes Naherholungsgebiet. Hier eine Aufnahme aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Von dem Höhenzug, auf dem sich mit 82,5 Metern über dem Meeresspiegel bei Haus Hartenfels auch der höchste Punkt im alten Stadtgebiet befindet, bot sich der Blick in die Niederungen der Großstadt. © Stadtarchiv Duisburg | Stadtarchiv Duisburg
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