Duisburg. Ab acht Uhr drei Stunden feiern - das ist das Konzept von „Mama geht tanzen“ – so lief die Duisburger Premiere im Club „Viersieben“

Die erste Duisburger „Mama geht tanzen“-Party im „Viersieben“ startet um acht Uhr und ruckzuck ist die Tanzfläche voll. 550 feierfreudige Frauen stiegen am Samstag auf das Konzept von Andrea Rücker und Anna Schumacher-Stolina ein und füllten das „Viersieben“ mit jeder Menge Feierlaune.

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Einlass um acht Uhr, drei Stunden tanzen, quatschen, feiern und ein bisschen Freiheit genießen, danach schnell nach Hause zu den lieben Kleinen. Solche Abende wünschten sich die Wuppertaler Bauingenieurin und die Sozialpädagogin die je zwei Kinder haben, für sich selbst. Gab es nicht, also haben sie was organisiert. Zuerst in Wuppertal, dann in Bochum, Essen, Köln und nun auch in Duisburg.

Die große Mehrheit der Gäste in Duisburg und weiblich und über dreißig

„Sonst sind meine drei Strolche um sieben Uhr abends im Bett“, berichtet die alleinerziehende Insa aus Hüttenheim, „aber heute, wo ich es einmal eilig hatte, da waren sie nicht ins Bett zu kriegen, meine Mutter hütet sie, die tut mir leid.“ Bei „Single Ladies“ von R&B-Sängerin Beyoncé sind die Kinder vergessen, alle Mamas stürmen die Tanzfläche und bitten im Chor um einen Ring, den viele von ihnen schon längst am Finger tragen.

Aber es sind nicht nur Mamas da. Ein fast ausschließlich weibliches Publikum um die dreißig finden auch Lehrerinnen attraktiv, die nicht unbedingt ihren Oberstufenschülern begegnen möchten, wenn sie mal ausgehen. Und es hat auch eine Gruppe Duisburgerinnen angelockt, deren Kinder längst keine Babysitter mehr brauchen. „Wir waren in den 70er Jahren oft hier im Old Daddy, heute könnten wir nicht mehr die ganze Nacht durchhalten, aber für drei Stunden tanzen langt es noch“, sagen sie und gönnen sich vergnügt einen Aperol Spritz für sieben Euro zur Feier des Tages.

Partyreihe kam auf Anfrage des „Viersieben“ nach Duisburg

Die Musik gibt es in Blöcken, mal House, dann Rock-Pop, zwischendurch Reggae, was ankommt wird gespielt. „Die Leute hier haben anderes gemeinsam, als den gleichen Musikgeschmack,“ sagt Andrea Rücker, „deshalb halten wir es bunt.“ Inzwischen melden sich die Clubs, wenn sie eine Mama-Party mit zahlungskräftigem, fröhlichem Publikum haben möchten, schon von selber. Auch das „Viersieben“ hat in Wuppertal angefragt und nun ist die Party da.

„Hier ist aber weit und breit kein Parkplatz, auch gehbehinderte Frauen möchten tanzen“, sagt eine Frau beim Einlass, Rücker macht sich eine Notiz. Inzwischen ist ihre Entspannungsidee so kräftig gewachsen, dass sie ordentlich in die Organisation eingespannt ist. Sie hat mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin eine Firma gegründet, aber vorläufig muss sie vieles alleine stemmen, Anna Schumacher-Stolina bekommt bald ihr drittes Kind.