Duisburg. Der Angriff auf einen Busfahrer in Duisburg hat die Menschen schockiert. Die Polizei hat nun acht junge Schläger ermittelt. So alt sind sie.
Nach dem brutalen Angriff auf einen Busfahrer in Duisburg (wir berichteten) hat die Polizei einen wichtigen Ermittlungserfolg erzielt.
„Wir haben acht Tatverdächtige zweifelsfrei identifiziert“, teilte Polizeisprecher Daniel Dabrowski am Freitag mit. Sie sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass sechs Jugendliche an der Attacke beteiligt gewesen waren. Mittlerweile spricht die Behörde jedoch von insgesamt zehn Tätern. Zwei von ihnen sind demnach noch unbekannt.
Brutaler Angriff auf Busfahrer in Duisburg: Eine Frau filmte die Attacke
Die Gruppe hatte vor Wochenfrist am Freitagabend, 22. September, den 50 Jahre alten Fahrer beschimpft, attackiert und schwer verletzt. Er hatte gegen 19.10 Uhr auf der Linie SB 40 zunächst bemerkt, dass mehrere der Jugendlichen ohne gültige Tickets mitfahren wollten. Als er sie darauf ansprach, beschimpften sie ihn laut Polizei als „Hurensohn“. Der Versuch des 50-Jährigen, die Jugendlichen des Busses zu verweisen, scheiterte.
Noch schlimmer: Die Teenager zerrten den Mann stattdessen an der Haltestelle „Walsum Rathaus“ an seiner Kleidung auf den Gehweg und schlugen auf ihn ein. Zeugen berichteten sogar, ein Jugendlicher habe auf den am Boden liegenden Busfahrer eingetreten.
Zwei Augenzeugen handelten beherzt: Ein Fahrgast (40) wählte umgehend die 110; eine weitere Zeugin (31) schrie die Jugendlichen an. Zeitgleich filmte sie geistesgegenwärtig den brutalen Angriff mit ihrem Smartphone. Das Videomaterial wurde bei den Ermittlungen nun zu einem wichtigen Baustein.
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Noch bevor der erste Streifenwagen an der Haltestelle eintraf, flüchteten die Verdächtigen. Wie es nun mit den identifizierten Jugendlichen weitergeht, ist noch unklar. Die Nachforschungen zu dem Übergriff laufen weiter, unterstrich Dabrowski. Dabei soll auch noch das Videomaterial aus den Überwachungskameras in dem Bus ausgewertet werden.
DVG: Immer wieder Gewalt gegen Personal in Duisburg
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hatte bereits kurz nach der Attacke angekündigt, sie werde gegen identifizierte und verurteilte Täter ein Beförderungs- beziehungsweise Hausverbot aussprechen: Sie dürfen dann nicht mehr mitfahren und auch die Betriebsanlagen nicht mehr betreten.
Nicht nur die Fahrerinnen und Fahrer, sondern auch Ticketprüfer und Mitarbeiter im DVG-Kundencenter hatten Anfang 2023 sogar bei einer Pressekonferenz von zunehmender Aggressivität ihnen gegenüber berichtet.
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Im Walsumer Fall erlitt der Busfahrer schwere Verletzungen im Gesicht. Ein Rettungswagen brachte ihn zur Behandlung in ein Krankenhaus, das er mittlerweile wieder verlassen konnte.