Duisburg. Duisburgs Immobilienmarkt verzeichnet 2023 weniger Kaufabschlüsse. Experten erleben einen sich verändernden Markt. Ein Blick auf aktuelle Zahlen.

Der Immobilienmarkt in Duisburg hat weiter an Dynamik verloren, die Käufer sind deutlich zurückhaltender. Das zeigt der jüngst vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Duisburg beschlossene Halbjahresbericht. Demnach wurden in der Rhein-Ruhr-Stadt im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 1329 Kaufverträge abgeschlossen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist die Anzahl der notariellen Kaufverträge somit um 27 Prozent gesunken.

Einen Rückgang der Transaktionen hatte bereits der Jahresbericht 2022 gezeigt: Darin wurden insgesamt 3332 notarielle Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurecht in Duisburg erfasst, damals schon 18 Prozent weniger als noch 2021 (4059 Kaufverträge).

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Der Gutachterausschuss ist Expertengremium und Landesbehörde zugleich. Er ist verpflichtet, den Grundstücks- und Immobilienmarkt transparent darzustellen. Notare müssen an das Gremium sämtliche Kopien der Kaufverträge übermitteln. So ist die Datengrundlage so gut wie bei keiner anderen Analyse.

Immobilienmarkt in Duisburg: Geldumsatz sinkt seit 2021 kontinuierlich

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt auch, dass der Geldumsatz im Grundstücksmarkt im ersten Halbjahr 2023 einen Wert von 349,6 Millionen Euro erreichte. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist das ein Einbruch um 42 Prozent. Noch deutlicher fällt der Vergleich mit dem zweiten Halbjahr 2021 aus: Damals lag der Umsatz bei 973,5 Millionen Euro, seitdem fällt der Wert kontinuierlich.

Die weiter sinkende Anzahl von Kaufverträgen und der rückläufige Geldumsatz signalisierten „eine bedeutende Veränderung im Verhalten der Marktakteure und spiegelt eine spürbare Veränderung im Duisburger Marktgeschehen wider“, sagt Alexander Bernt, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Die Zahlen verdeutlichen eine Zurückhaltung.

Hinweise auf sinkende Preise

Es gibt auch Hinweise, dass der Mark mit sinkenden Preisen reagiert. So erleben die Sachwertfaktoren bei den Ein- und Zweifamilienhäusern einen leichten Rückgang, erklärt das Gremium. Dies deute bereits auf eine mögliche Preiskorrektur bei den Immobilienpreisen für Ein- und Zweifamilienhäuser hin. Der Sachwertfaktor wird verwendet, um den vorläufigen Wert einer Immobilie an die tatsächlichen Marktbedingungen eines regionalen Grundstücksmarktes anzupassen.

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Die Entwicklung wird durch die Auswertung zu den Immobilienrichtwerten für Ein- und Zweifamilienhäuser bestärkt, die ebenfalls auf sinkende Preise hinweisen, teilt der Gutachterausschuss mit. Aus den Kaufpreisen der weiterverkauften Ein- und Zweifamilienhäuser ergibt sich zum Stichtag 1. Juli ein um fünf Prozent sinkendes Preisniveau im Vergleich zum Stichtag 1. Januar 2022. Jedoch: Für einzelne Stadtbezirke sowie aufgrund anderer Einflussgrößen können sich auch andere Entwicklungen ergeben.

>> HALBJAHRESBERICHT: IMMOBILIENMARKT

  • Der nun veröffentlichte Halbjahresbericht soll als Orientierung für die Marktentwicklung des laufenden Geschäftsjahres dienen.
  • Er gibt einen Einblick in das Geschehen auf dem Grundstücksmarkt für die Umsätze und die Entwicklung der sonstigen für die Wertermittlung erforderlichen Daten.
  • Der Halbjahresbericht steht als Download (PDF) unter www.gars.nrw/duisburg zur Verfügung. Der aktuelle Grundstücksmarktbericht kann unter www.boris.nrw.de eingesehen werden.