Duisburg. Eine historische Villa direkt am Toeppersee in Duisburg wird verkauft. Warum es das Anwesen mit XXL-Grundstück zum „Schnäppchenpreis“ gibt.

Es ist eine der mondänsten Anschriften in Duisburg: Am Toeppersee gelegen und mit direktem Zugang zum Wasser ragt das Landhaus an der Straße Am Hausgewann in Rumeln-Kaldenhausen heraus. Die Immobilie versprüht den Glanz eines herrschaftlichen Familiensitzes – und sucht nun einen neuen Eigentümer: Die als „Villa Toepper“ bekannte Immobilie wird für 1,25 Millionen Euro verkauft.

Der Duisburger Immobilienmakler Axel Quester vermarktet das Haus am See. Die Erben des verstorbenen Unternehmers Heinz Wittfeld, der die Niederrheinische Zahnräderfabrik gründete, veräußern die Immobilie, erklärt Quester. „Als das Haus 1939 gebaut wurde, gab es den See noch nicht“, erklärt der Makler. Der Blick fiel auf eine Kiesgrube, das beliebte Ausflugsziel am Wasser ist erst später entstanden (Infobox).

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Unternehmervilla am See in Duisburg wird verkauft

Die Villa verfügt über 400 Quadratmeter. Zum Anwesen gehört neben dem Seezugang ein eigener Wald: Das Grundstück misst 28.500 Quadratmeter – und ist somit so groß wie vier Fußballfelder. Hier residiert man naturverbunden. „Das Grundstück glänzt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch die parkähnliche Gestaltung mit seltenem Baumbestand“, heißt es in der Immobilienbeschreibung.

Das Gebäude besitzt Bestandsschutz, eine weitere Bebauung des Grundstücks ist aber nicht möglich. Ein eigener Strandzugang mit uneinsehbarer Terrasse und uneingeschränktem Blick auf den Toeppersee kann jedoch nach eigenen Vorstellungen angelegt werden.

Die Terrasse mit Gartensicht und Seeblick. Diese Villa in Duisburg sucht einen neuen Eigentümer.
Die Terrasse mit Gartensicht und Seeblick. Diese Villa in Duisburg sucht einen neuen Eigentümer. © Armin Quester Immobilien

Das Haus wurde als aufwendige Unternehmervilla in zweigeschossiger Bauweise erstellt, vollständig unterkellert und verfügt über eine große Terrasse zur Seeseite. In der ursprünglichen Konzeption waren Erd- und das erste Obergeschoss für Repräsentationszwecke und zum Wohnen für die Familie vorgesehen. Das Dachgeschoss diente der Unterbringung von Personal. Dieser Bereich ist nun zu einer vollwertigen Einliegerwohnung ausgebaut.

Die Innenansichten des Hauses versprühen historisches Flair: Viele Details aus dem Baujahr sind erhalten geblieben. Die Räume haben hohe Decken, es gibt Stuck sowie massive Eichenparkettböden. In den insgesamt zehn Zimmern des Hauses finden sich diverse maßgeschneiderte Einbauten.

Warum der Preis überrascht – Verhandlungen über Kauf laufen

Angesichts der Lage und der Größe des Grundstücks überrascht der Kaufpreis. Doch wer sich den Traum von der Villa am See erfüllen möchte, darf eine kostenintensive Sanierung nicht scheuen. „Das Gebäude ist zum größten Teil in seinem ursprünglichen Zustand“, heißt es in der Beschreibung. So sind etwa die Sprossenfenster, teilweise mit Schlagläden, überwiegend noch einfach verglast. Quester schätzt, dass ein sechsstelliger Betrag und je nach Anspruch und dem Wunsch nach Exklusivität sogar noch mehr zusätzlich in das Haus fließen werden.

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Die entlegene Immobilie ist nicht an die städtische Kanalisation angeschlossen, die Abwasserentsorgung erfolgt über eine vollbiologische Kleinkläranlage. Diese wurde 2004 in Betrieb genommen. Zur Immobilie gehört zudem ein Brunnen. Das Gebäude wird über eine Ölzentralheizung beheizt.

Noch ist die Villa auf dem Markt, sagt Axel Quester. Doch es gibt schon „fortgeschrittene Verhandlungen“, die den Immobilienmakler zuversichtlich stimmen. Und womöglich steht bald schon ein neues Namensschild an der Klingel einer der mondänsten Anschriften in Duisburg.

Der Toeppersee im Duisburger Westen ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Der Toeppersee im Duisburger Westen ist ein beliebtes Ausflugsziel. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

>> TOEPPERSEE: ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE

  • Die grüne Oase im Duisburger Westen ist ein Spiegelbild des Strukturwandels in der Region: Das beliebte Ausflugsziel am Wasser war einst eine Kiesgrube.
  • Die Anfänge der Auskiesungsarbeiten gehen bis in das Jahr 1898 zurück. Namensgeber des Sees ist Emil Toepper. Der Unternehmer hatte sich im Jahr 1900 in Rumeln beim Kiesgrubenbesitzer Fehrenbach eingekauft.
  • Aufgrund der Nähe zur Zeche Diergardt-Mevissen wurde nach dem Krieg damit begonnen, den See mit Schiefer und Sandstein zu verfüllen. Anfang der 60er Jahre wurde die Verfüllung gestoppt und der Umbau vom Kieswerk zum Freizeitparadies begann.