Duisburg. Das beliebte Sommerkino im Duisburger Landschaftspark hat seine Auslastung noch einmal verbessert. Aber: Die Macher berichten auch von Hürden.
Mit stehenden Ovationen für Charlie Chaplins Film „The Circus“ und für die Duisburger Philharmoniker ging am Sonntagabend das Stadtwerke-Sommerkino in Landschaftspark zu Ende. Die Philharmoniker hatten die Filmmusik live zum Stummfilm aufgeführt. Einen Tag später zogen die Veranstalter und Sponsoren Bilanz für das beinahe sechs Wochen dauernde Open-Air-Kino.
„Die 25. Spielzeit hinterlässt nur zufriedene Gesichter“, fasste Michael Beckmann, Geschäftsführer des Filmforums, die Stimmung zusammen. Genau 39.165 Tickets wurden für das gesamte Programm verkauft. Bei einer Gesamtkapazität von etwa 42.000 Plätzen ergibt das eine Auslastung von 92 Prozent. „Damit ist es uns gelungen, das Ergebnis vom Vorjahr noch zu toppen“, bilanzierte Beckmann.
Dabei hatte diese Spielzeit durchaus ihre Probleme. Das Wetter war alles andere als ideal für Freiluft-Veranstaltungen und auch die Politik der großen Filmverleiher macht es den Veranstaltern nicht immer leicht. Einige Open-Air-Kinos hätten damit Probleme und manche mussten sogar endgültig aufgeben, skizzierte Beckmann die Situation.
Open-Air-Kinos: Duisburg zählt zu den „großen Drei“
Das Duisburger Sommerkino zählt zu den „großen Drei“ der Szene. Ganz vorne liegt das Dresdener-Open-Air-Kino. Am Elbufer gibt es allerdings auch 4000 Plätze. Beckmann: „Das ist uneinholbar.“ Das alljährliche Rennen um Platz 2 liefert man sich mit den Düsseldorfer Kolleginnen und Kollegen. Auch langfristig zieht der Geschäftsführer des Filmforums eine positive Bilanz. Die Veranstaltung sei über Jahre etabliert und könne auch in der Krise absolut bestehen.
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Genaue Daten über das Einzugsgebiet hat man bei den Veranstaltern nicht. Ein Blick auf den Parkplatz verrät ein großes Interesse aus den Nachbarstädten wie Oberhausen, Dinslaken, Wesel oder Moers. „In diesem Jahr habe ich verstärkt auch Kennzeichen aus Düsseldorf sowie dem mittleren und östlichen Ruhrgebiet gesehen.“
Beliebt ist das Sommerkino auch bei der Prominenz aus der Filmbranche. In diesem Jahr kamen unter anderen Christoph Maria Herbst, Barbara Sukowa, Maren Kroymann und Heiner Lauterbach zu Publikumsgesprächen. „Wie Sönke Wortmann signalisieren viele dieser Prominenten, dass sie gerne wiederkommen.“
Sommerkino eng mit dem Profil des Landschaftsparks verbunden
Früher machte das Filmforum während des Open-Air-Kinos eine Sommerpause. Mittlerweile spielt das Kino am Dellplatz weiter. „Es gibt da keinen Besuchereinbruch“, freute sich Beckmann. „Begeistert“ war auch Felix zur Nieden vom Hauptsponsor und Namensgeber des Stadtwerke-Sommerkinos. Wie auch Markus Kansy, von den Duisburger Wohnungsgenossenschaften, einem weiteren Sponsor, betonte er die Treue zum Open-Air-Kino. Das Sommerkino sei ein wichtiges Kulturgut und Imagefaktor weit über Duisburg hinaus, merkte Kansy an.
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„Immer zufrieden und oft glücklich“, fasste Frank Jebavy, Geschäftsführer des Landschaftsparks, seine Gemütslage zusammen. Für die Gastronomen sei das Jahr allerdings schwierig und unberechenbar gewesen. Grundsätzliche Veränderungen für das nächste Jahr seien nicht geplant. Er erinnerte daran, dass das seit 1996 stattfindende Sommerkino eng mit der Geschichte und dem Profil des Landschaftsparks verbunden sei.
>>Dreimal fiel das Sommerkino seit 1996 aus
- Im Jahr 1996 präsentierte das Filmforum erstmals hochkarätige Filme in der offenen Gießhalle vor dem stillgelegten Hochofen. Mit drei Ausnahmen fand seither alljährlich ein Sommerkino vor dieser einzigartigen Kulisse statt. Zweimal musste es wegen Corona pausieren und einmal für den Einbau des transparenten und fahrbaren Dachs.
- In der Vorbereitung des Stadtwerke-Sommerkinos teilen sich das Filmforum und der Landschaftspark die Arbeit. Das Filmforum kümmert sich um die Filme, Technik und Vermarktung des Programms. Der Landschaftspark organisiert unter anderem die Infrastruktur, die Gastronomie und das musikalische Rahmenprogramm.