Duisburg/Moers/Oberhausen. Das Café Hier hilft geflüchteten Jugendlichen bei der Integration. Mit den Spenden werden nicht nur Ausflüge finanziert. Zukunft ist ungewiss.

Wenn das Team vom Café Hier darüber spricht, was es in den letzten zwölf Monaten an seinen drei Standorten in Duisburg, Moers und Oberhausen möglich gemacht hat, klingt dabei auch Stolz mit. Denn das Projekt der Johanniter, das Jugendlichen helfen soll, sich nach der Flucht aus ihren Heimatländern in Deutschland zu integrieren, wird ausschließlich über Spenden finanziert. Doch wofür werden die genutzt?

„In erster Linie für die Personalkosten“, sagt Wiebke Aßheuer, die für das Café Hier die Fördermittel organisiert. Denn das Team besteht aus zwei Mitarbeitern in Vollzeit und zwei Mitarbeiterinnen, die in Teilzeit als Dolmetscherinnen im Café Hier arbeiten. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, hauptamtliche Mitarbeiter einzustellen, um den Jugendlichen eine Konstante zu bieten“, sagt Aßheuer. Deren Gehalt werde aber nicht durch Spenden von Privatpersonen, sondern durch Fördermittel von der Aktion Deutschland Hilft finanziert.

Café Hier will geflüchtete Jugendliche in Duisburg mit Spenden finanziell entlasten

Wer privat an das Café Hier spendet, ermöglicht den geflüchteten Jugendlichen dadurch vor allem Ausflüge. „Wir waren zum Beispiel zusammen Wasserski fahren oder ein Wochenende lang mit den Jugendlichen am Möhnesee“, sagt Aßheuer. Von den Spenden werden Eintrittsgelder bezahlt oder ein Großteil der Unterbringungskosten übernommen, um die Kosten für die Jugendlichen so klein wie möglich zu halten, so die Fundraiserin.

Aber auch um die wöchentlichen Gruppentreffen – wie zum Beispiel im AWO-Bauspielplatz in Duisburg – anbieten zu können, ist das Projektteam auf Spenden angewiesen. Raummiete, Getränke oder auch Zutaten fürs gemeinsame Pizzabacken müssen bezahlt werden.

Die Zukunft des Integrationsprojektes ist gefährdet

„In Einzelfällen besorgen wir den Jugendlichen auch Kleidung, wenn wir merken, dass sie sie sich selbst nicht leisten können“, so Aßheuer. „Ganz zu Beginn des Krieges, als wir unsere Treffen in der Flüchtlingsunterkunft im Delta-Dorf in Duisburg angeboten haben, haben wir einen Graffiti-Künstler engagiert, der zusammen mit den Jugendlichen die Zeltwände verschönert hat – auch solche Aktionen hätten wir ohne Spenden nicht umsetzen können.“

Ideen, welche weiteren Aktionen mit dem Café Hier möglich wären, hat das Team genug. Ob es mit dem Projekt allerdings auch im nächsten Jahr weitergeht, ist keinesfalls gewiss. Die Fördermittel von der Aktion Deutschland Hilft reichen, um die Gehälter der Mitarbeiter bis zum Jahresende zu bezahlen. „Dann brauchen wir eine andere Lösung“, sagt Aßheuer, die permanent auf der Suche nach neuen Förderern ist.„Wir sind sowohl auf private Spender als auch auf Firmen angewiesen, die sich vorstellen können, uns entweder finanziell oder – nach Absprache – auch mit Sachspenden zu unterstützen.“

Wo finde ich das Café Hier?

Das Projekt hat keinen festen Standort, ist aber regelmäßig in Duisburg, Moers und Oberhausen aktiv. Neben wöchentlichen Treffen organisiert das Team regelmäßig Ausflüge und Sportangebote, um Jugendliche, die aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflüchtet sind, in Sportvereinen zu integrieren. Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht nur an Jugendliche, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind. „Geflüchtete aus anderen Ländern sind bei uns ebenso willkommen wie deutsche Kinder“, betont Aßheuer.

Über die Webseite der Johanniter kann man das Team vom Café Hier kontaktieren. Hier geht es zur Webseite: www.johanniter.de/cafehier.

Außerdem sind die Johanniter auf Instagram (johanniter_rhein_ruhr) vertreten und berichten dort von den Ausflügen und Aktionen des Café Hier.

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