Duisburg. Im armen Duisburg ist die Zahl der Einkommensmillionäre zuletzt deutlich stärker als im NRW-Schnitt gestiegen. So viele sind es hier offiziell.

Die Zahl der in Duisburg lebenden Einkommensmillionäre ist 2019 im Vergleich zu 2018 deutlich gestiegen: von 38 auf 50. Das hat Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als Statistisches Landesamt auf der Grundlage neuer Daten mitgeteilt. Demnach erhöhte sich in Duisburg die Quote der Einkommensmillionäre je 10.000 Einwohner von 0,8 auf 1,0.

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Im Landesdurchschnitt lag diese Quote 2019 wie im Jahr zuvor bei rund 3,3 Einkommensmillionären pro 10.000 Einwohner. Im Vergleich dieser „Einkommensmillionärsdichte“ landete Duisburg im NRW-Vergleich auf Rang 294 von 319.

Die Zahl der Einkommensmillionäre ist in Duisburg 2019 stärker gestiegen als im Landesschnitt: Dort betrug der Zuwachs 1,9 Prozent (auf 5959 insgesamt), in der Rhein-Ruhr-Stadt 24 Prozent.

Einkommensmillionäre in NRW: die Duisburger Quote im Vergleich

Unter den Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen hatte Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss) 2019 mit einer Quote von 20,7 je 10.000 Einwohner die höchste Dichte an Einkommensmillionären, gefolgt von Erndtebrück (Kreis Siegen-Wittgenstein) mit 10,1 und Düsseldorf mit 9,3. Bei den absoluten Zahlen rangierten Köln (592) und Düsseldorf (576) ganz vorne.

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Unter Duisburgs direkten Nachbarn hat nicht nur die Landeshauptstadt mehr Einkommensmillionäre: in Krefeld sind es laut Statistik 86 (3,8 je 10.000 Einwohner; Rang 111), in Mülheim 80 (4,7 je 10.000; Rang 146) und in Ratingen 59 (6,7; Rang 19). In Moers sind laut Statistik 29 Einkommensmillionäre gemeldet (2,8; Rang 174), in Dinslaken 22 (3,3; Rang 138), in Rheinberg acht (2,6; Rang 199). Eine geringere Quote als Duisburg (1,0; 294) hat in der direkten Nachbarschaft nur Oberhausen mit 13 solcher Spitzenverdiener und eine Quote von 0,6 (Rang 305).

Seit 2014 hat sich die Zahl der Einkommensmillionäre in Duisburg verdoppelt: Damals waren es 24 (0,5 je 10.000 Einwohner), 2010 lediglich 15 (0,3 je 10.000 Einwohner).

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Für die Auswertung werden zusammen veranlagte Ehegatten als ein Steuerpflichtiger gezählt. Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2019, erläutert IT NRW: „Sie können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden erst nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden.“ IT NRW durfte die Daten nach eigenen Angaben entsprechender datenschutzrechtlicher Vorgaben für 319 Kommunen veröffentlichen (von insgesamt 396 Städten und Gemeinden im Bundesland).

Zum Einkommen zählen alle Einkünfte in Form von Geld oder Sachgütern, die einer Person, einem Haushalt oder einem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum zufließen.

Duisburg – traurige Spitze bei der Armutsgefährdung

Bei der Armut der Einwohner belegt Duisburg dagegen meist traurige Spitzenplätze. So berechneten die Statistischen Landesämter 2022 die höchste Armutsgefährdungsquote unter den 15 größten deutschen Städten für Duisburg. Von relativer Einkommensarmut waren demnach 2022 in NRW rund 3,3 Millionen Personen betroffen – das entsprach einer Armutsgefährdungsquote von 18,7 Prozent. In Duisburg lag diese Quote bei erschreckenden 30,3 Prozent.

Ein Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern (unter 14) galt 2022 als einkommensarm, wenn das Haushaltsnettoeinkommen weniger als 2449 Euro betrug.